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Praxis Dr. Tank
Newsletter #1 / 2018

 
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Liebe Leser, liebe Patienten


Das neue Jahr hat begonnen und der Winter zeigt sich zumindest sporadisch. Die angebliche Grippewelle hat Hamburg gerade erreicht. Die noch empfohlenen Impfungen wirken nicht gut - sie enthalten nur Impfstoff für 3 Erreger, der wirksamere Vierfachimpfstoff ist vergriffen. Ich rate statt einer Grippeimpfung zur Überprüfung des Vitamin D-Spiegels und für die, die infektanfällig sind, zur Bestimmung der aktivierten B-Vitamine. Dabei werden die wirklich wirksamen Formen von verschiedenen B-Vitaminen gemessen und nicht nur die Gesamtspiegel im Blut, die weniger aussagekräftig sind.

Gute Ernährung ist ein wesentlicher Faktor zur Gesunderhaltung - vielleicht hilft Ihnen mein gerade erschienenes Buch. Ansonsten kümmert sich der Newsletter um Werbebotschaften aus dem Vorabend-TV und deren tatsächliche Aussage. Außerdem erkläre ich Ihnen, dass prozessierte Nahrungsmittel potenziell gesundheitsschädlich sein können und dass Konservierungsstoffe die Darmflora schädigen können.

Ich wünsche Ihnen einen guten Start ins Jahr und genießen Sie die länger werdenden Tage!

Ihr Dr. Michael Tank
 
Inhalte â?“

In diesem Newsletter

Vorsicht Werbefernsehen!
Darmprobleme durch Konservierungstoffe?
Bauchweh und Co

Das Buch ist da!

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Sie können das Buch direkt über die Homepage www.buch-reizdarm-ade.de bestellen, wir versenden das Buch innerhalb Deutschlands für Sie kostenfrei.

Taschenbuch: Reizdarm adé - nichts tut mehr weh
ISBN 978-3-9817477-4-4, 328 Seiten, Preis 24,99€

Ebook (für alle Lesegeräte verfügbar):
ISBN 978-3-7450-8449-8 Preis 18,99€
Erhältlich bei: Amazon, Hugendubel, Weltbild, Apple iBooks, Google Books, Rakuten Kobo, bücher.de
Medien

Vorsicht Werbefernsehen!

imageWer am Vorabend Fernsehen schaut, kommt an der vielfältigen Werbung für Gesundheitsprodukte nicht vorbei. Alles ist natürlich rezeptfrei, und die Botschaft ist eindeutig: Probleme selber lösen, indem man das entsprechende Produkt kauft und selbst anwendet. Die Werbung verspricht nichts, aber es hört sich so an, als ob man die wirksamsten und besten Therapien bekommt.


".. für spürbar jünger aussehende Haut... mildert Falten bis zu xx%..."
"...bekämpft den Schmerz an der Ursache..."
"...wirkt gegen Erkältungssymptome und die Entzündung..."


Jünger aussehen?

Wir wollen alle jung aussehen und auch so fühlen. Und viele glauben daran, dass das Aussehen wichtiger ist, als die innere Qualität von Gesundheit. Deswegen besteht der verbreitete Wunsch nach makelloser faltenfreier Haut. Und die Industrie liefert es: Cremes für die "jünger aussehende Haut"

Jünger aussehende Haut ist nicht jünger, es besteht kein messbarer Verjüngungseffekt, es ist meistens nur Chemie, die eine Illusion - ein Aussehen, das mit Jugend verbunden wird -, vorübergehend herstellt. Falten gelten als alt, also will man sie behandeln. Sichtbar weniger Falten erreicht man einerseits damit, dass man die Falten mit Substanzen füllt, die man natürlich wieder abwischen kann, aber andererseits werden Pigmente eingesetzt, die den Lichteinfall streuen und so die Schatten in den Falten mildern. Weniger Schatten bedeutet, dass die - immer noch unverändert vorhandene - Falte flacher aussieht.

"für sichtbar jünger aussehende Haut"

Substanzen, die Wasser binden und in die obere Schicht der Haut (Hornhaut = tote Zellen) eindringen, wie z.B. Harnstoff, führen tatsächlich zu einem erhöhten Wassergehalt und damit einer Verdickung der Hautschicht, die dann weniger Falten wirft - solange man die Creme anwendet.


Wärme bekämpft die Ursache von Verspannungen?

Haben Sie kleine Kinder? Haben Sie von denen mal gehört, sie seien verspannt? Wenn man mit gesunden Kindern spricht, die sich viel bewegen, dann kennen die keine Verspannungen. Verspannungen kommen offensichtlich eher bei Erwachsenen vor und hier bei Menschen, die sich wenig bewegen. Sicherlich habe ich auch Jugendliche in der Praxis, die haltungsbedingt Muskelbeschwerden haben. Aber nahezu immer hilft ein Bewegungsprogramm.

Was ist eigentlich eine Verspannung? Verspannung ist kein medizinischer definierter Begriff.

"Als Verspannung wird ein schmerzhafter Zustand der Nacken- oder Schultermuskulatur bezeichnet, bei dem sich der Muskeltonus durch Überanstrengung oder einseitige Haltung dauerhaft verstärkt hat." sagt Wikipedia.

Ok - also eine erhöhte Spannung im Muskel. Das nennt man als Mediziner einen erhöhten Muskeltonus. Den kann man tatsächlich tasten. Was bedeutet das aber im Detail?

Die Spannung im Muskel wird vom Gehirn gesteuert. Jeder Muskel und jede Sehne besitzt Rezeptoren, die die Spannung messen und an das Gehirn weiterleiten. Aus der Summe der Informationen kann das Gehirn die Lage im Raum berechnen. Wir können mit geschlossenen Augen unseren Finger nur aufgrund dieser Rezeptor-Informationen auf die Nase bringen. Und wir können die Skelettmuskeln direkt ansteuern, also ihre Spannung aktiv ändern und somit unsere Haltung verändern.

Eine Verspannung (die Vorsilbe Ver- suggeriert etwas Negatives) ist also eine ungewollte erhöhte Spannung im Muskel. Diese macht sich häufig im Muskelbauch bemerkbar und kann auch als Verhärtung getastet werden. Was passiert aber dort? Wenn die Muskelspannung erhöht ist, bedeutet das, dass das Gehirn den Muskel über Nervenimpulse mehr aktiviert und sich die Muskelfasern vermehrt zusammenziehen. Wenn die Spannung im Muskel erhöht ist, werden die im Muskel befindlichen Blut- und Lymphgefäße zusammengedrückt. Das venöse (verbrauchte) Blut und die Lymphe (Zellwasser mit Abfällen des Zellstoffwechsels) werden aus dem Muskel gedrückt. Das zur Zellversorgung benötigte frische, sauerstoff- und nährstoffreiche Blut muss aber gegen die erhöhte Muskelspannung in den Muskel gepumpt werden. Und das geschieht umso schlechter, je höher die Muskelspannung ist. "Verspannte" Muskeln haben also eine schlechtere Durchblutung und damit eine schlechtere Zellernährung. Außerdem reichern sich Substanzen an, die eigentlich entsorgt, also aus der Zelle geschafft werden sollten. Diese Umstände schädigen Zellen, die schlimmstenfalls absterben können. Aus den Membranen abgestorbener Zellen entstehen Botenstoffe (Arachidonsäure und Prostaglandine), die im Körper als Schmerzbotenstoffe wirken. Es fängt an weh zu tun.

Als Experiment können Sie das derzeit wieder im Fernsehen bewundern. Bei den "Ewigen Helden" auf VOX treten ehemalige Leistungssportler zu Wettkämpfen an. In der allerersten Übung sollten die Arme seitlich vom Körper abgespreizt gehalten werden. Der Sieger schaffte über 20 Minuten, der erste Athlet musste nach gut 5 Minuten aufgeben. Durch die Daueranspannung der Muskulatur reduziert sich der Blutfluss, erhöhen sich die Abfallstoffe und entstehen Schmerzbotenstoffe. Am Ende versagt der Muskel die Funktion.

Dem kann man durch Bewegung entgegenwirken, was in dem Wettkampf verboten war. Wärme wirkt gefäßerweiternd und Muskel entspannend. Entsprechende Mittel und Methoden werden beworben und bekämpfen, laut Werbung, den Schmerz an der Ursache.

Stimmt das?

Wärme wird im Körper durch Blut transportiert. Unsere Muskeln, die nahe der Körperoberfläche liegen, sind, anders als der Körperkern, der im Normalfall um 37°C warm ist, nur ca. 30°C warm oder sogar noch kälter. Der Stoffwechsel in allen Zellen ist temperaturabhängig. Wenn es wärmer wird, beschleunigen sich die chemischen Reaktionen in den Zellen erheblich. Wärme sorgt also für eine bessere Durchblutung, weil es die Gefäße erweitert, den Blutfluss und damit den Wärmetransport erhöht und die Zellen dadurch auch besser versorgt werden. In der Zelle werden die chemischen Reaktionen beschleunigt und die Zelle regeneriert schneller.

Beim Stoffwechsel selbst entsteht in großem Maße Wärme. Die chemischen Reaktionen in unserem Körper setzen den überwiegenden Teil der von uns aufgenommenen Nahrung in Wärme um, die unsere Körperkerntemperatur auf etwa 37°C hält und es möglich macht, dass wir in einer Umgebung, die kälter ist als wir, leben können. Insofern erhöht ein angekurbelter Stoffwechsel auch die Körpertemperatur. Das merken wir beim Sport: Wir erhöhen unsere Körpertemperatur durch Bewegung. Die Temperatur steigt (beim Marathon bis in Bereich, den wir als Fieber bezeichnen) so stark, dass wir uns kühlen müssen. Das tun wir unter Wasserverlust durch Schwitzen.

Der Nebeneffekt von Sport (und auch von jeglicher anderer Bewegung) ist eine Erhöhung des Stoffwechsels durch bessere Umwälzung unseres Körperwassers, dass Nährstoffe und ausscheidungspflichtige Substanzen transportiert, dadurch die bessere Versorgung von Zellen und die Entsorgung von unerwünschten Substanzen, die bessere Sauerstoffversorgung zur Energiegewinnung. Das alles trägt zur Zellerneuerung bei und hat als bisher einzige Methode einen nachweisbaren Anti-aging-Effekt.

Lokale Wärmeanwendung erhöht örtlich die Durchblutung und die Zellversorgung. Aber es behandelt nicht die Ursache. Denn die vermeintliche Ursache: verminderte Durchblutung und ihre Folgen, ist nicht die primäre Ursache, sondern die Folge der Fehlansteuerung durch das Gehirn, dass den Muskel zu stark aktiviert. Ursächlich kann man also nur behandeln, wenn man für eine normale Ansteuerung des Muskels sorgt. Wer die Definition von Wikipedia oben aufmerksam gelesen hat, hat eine Begründung für das Problem mitgeliefert bekommen: demnach soll eine einseitige Haltung oder Überanstrengung ursächlich sein.

Betrachten wir das einmal genauer: Einseitige Haltung meint eine Zwangshaltung, in die wir uns begeben, weil wir etwas tun, dass diese Haltung von uns verlangt. Also stillsitzen, den Mausarm tragen, uns dauerhaft Bücken etc. Unser Körper ist auf eine regelmäßige moderate Bewegung ausgelegt. Selbst im Schlaf wenden und drehen wir uns, weil sonst Teile des Körpers nicht richtig versorgt werden. Bewegung fördert die Durchblutung und sorgt dafür, dass alle Zellen immer wieder mögliche vorübergehende Defizite in der Versorgung und Entsorgung ausgleichen können.

Immobilität macht krank. Sich nicht zu bewegen fördert nicht nur Muskelverspannungen, sondern begünstigt einen zu hohen Blutzucker, Hirnfunktionsstörungen, Muskelabbau. Wenn wir in der freien Wildbahn unterwegs wären, kämen Zwangshaltungen nur kurzzeitig vor. Z.B. wenn wir uns strecken müssen, um eine Frucht zu pflücken oder uns vor einem Feind verstecken. Heute aber verlangen Arbeitsplätze einseitige Haltungen über einen längeren Zeitraum. Oder die Kinder hocken vor der Spielekonsole oder dem Computer, anstatt sich selbst zu bewegen. Das führt zu Verspannungen.


Was ist eine Überanstrengung?

Wir können unsere Ausdauerleistungsfähigkeit und unsere Kraft messen. Wir wissen wieviel Last wir in welcher Position heben können. Und ist die Last zu schwer, können wir sie nicht bewegen. Wenn wir eine ungewohnte Belastung haben, dann gibt es Muskelkater - der Körper reagiert mit einer lokalen Entzündung auf die kaputt gemachten Zellen und repariert das Ganze und - ganz wichtig - ist hinterher meistens leistungsfähiger als vorher. Gute Trainer schreiben ihren Athleten Trainingsprogramme, die sie herausfordern und so die Anpassungsreaktion des Körpers auslösen, allerdings ohne so viele Zellen zu schädigen, dass es zu Schmerzen wie bei einem Muskelkater kommt. Dabei kann es während der Übung zu kurzzeitigen Anstrengungsschmerzen kommen, sie entsprechen den oben beschriebenen, von der Durchblutung abhängigen Beschwerden, die durch Bewegung innerhalb kurzer Zeit wieder verschwunden sind.

Überanstrengung liegt vor, wenn die körpereigenen Reparatursysteme nicht mehr in der Lage sind, die durch eine Belastung aufgetretenen Schäden vollständig zu beheben, so dass sich nach der Belastung keine verbesserte, angepasste Leistungsfähigkeit ergibt, sondern wegen mangelnder Reparatur und mentaler Erholung die Belastbarkeit absinkt. Hilft das Wärme? Sie mag die chemischen Prozesse beschleunigen und so helfen, schneller wieder fit zu werden. Aber die eigentliche Ursache wird, wie eben erläutert, nicht behandelt. Wärme ist also eine symptomatische, nicht ursächliche Behandlung.

Genauso darf man zweifeln, ob die Schmerzsalben tatsächlich gezielt wirken, oder ob der Wirkstoff nicht vom Blutstrom im Körper verteilt wird und im Gelenk gar nicht ankommt. Auch hierzu sehen Sie jeden Abend die passende Werbung. Eine Entzündung durch einen Entzündungshemmer zu behandeln ist eine symptomatische Behandlung. Die Ursachen, warum die Entzündung entstanden ist, können so vielfältig sein, dass sie ohne Experten nicht herausgefunden werden kann. Da fragen Sie doch besser den Arzt (und in diesem Fall mal nicht den Apotheker).

Völlegefühl, Verstopfung, Bauchbeschwerden - jeden Abend werden Ihnen in der Fernsehwerbung Präparate vorgestellt. Klare Botschaft: Nimmst du es - geht es dir besser. Das stimmt so weit. Aber alle Präparate haben eine Schwäche: sie wirken nicht ursächlich, sondern behandeln Symptome. Deswegen muss man sie ja auch dauerhaft nehmen. Genauso verhält es sich mit Sodbrennen. Säureblocker wirken symptomatisch, nicht ursächlich - aber sie können schwere Nebenwirkungen haben. Näheres dazu finden Sie zum Beispiel in meinem neuen Buch auf Seite 66 ff ;-).

Hinterfragen Sie einmal die Werbeaussagen - es ist gar nicht so schwer! Der Weg zur Heilung führt nur über eine Änderung des Lebensstils - nicht über rezeptfreie Dauermedikation.
Ernährung

Darmprobleme durch Konservierungstoffe?

imageSeit Menschen sesshaft sind, versuchen Sie Nahrungsmittel zu konservieren. Konservieren meint haltbar machen, so dass die Lebensmittel ohne Verderb später noch verzehrt werden können. Was passiert, wenn man Nahrungsmittel nicht ausreichend konserviert? Sie können faulen, oder verwesen.



Faulen nennt man die Zersetzung durch Mikroorganismen unter Sauerstoffmangel. Dabei entstehen Gase (z.B. Schwefelwasserstoffe und Ammoniak), die für uns übel riechen, oder organische Substanzen wie Alkohol, Buttersäure, Propionsäure und andere, die ebenfalls riechen oder schlecht schmecken. Sie sind zumindest teilweise giftig.

Verwesen ist die mikrobielle Zersetzung bei ausreichender Sauerstoffzufuhr. Bei beiden Prozessen, der Fäulnis und dem Verwesen sind Bakterien und Pilze beteiligt und je nach dem Ausgangsprodukt können aktive Enzyme aus dem Produkt selbst die chemische Umwandlung begünstigen (z.B. Fäulnis von Obst). Bakterien und Pilze können Gifte produzieren, die dann in der "verdorbenen" Speise -oft geschmacksneutral- vorkommen und nach Verzehr zu Vergiftungssymptomen bei Menschen führen können

Demgegenüber ist Fermentation die künstliche, durch gezielten Zusatz von Mikroorganismen oder Enzymen gesteuerte Vergärung von Lebensmitteln.

Erst in den letzten 7 Jahrzehnten war Nahrung in der westlichen Welt ausreichend verfügbar. Vorher musste man das Wenige an Nahrung, das man hatte, entweder sofort verbrauchen oder auf geeignete Weise haltbar machen. Die flächendeckende Verfügbarkeit von Kühlschränken, in denen die chemischen Abbaureaktionen wegen erniedrigter Temperatur verlangsamt ablaufen, ist für uns heute eine Selbstverständlichkeit. Früher gab es Eiskeller, in denen Wintereis und Schnee gelagert wurden, um tiefe Temperaturen zu erhalten. Außerdem wurden Konservierungsverfahren erfunden, die weiter unten beschrieben werden.

Bleibt festzustellen:

Weil man bestimmte Geschmackserwartungen hat und keine Gifte zu sich nehmen will, wird auch heute noch versucht, das Lebensmittel so zu erhalten, wie man es normalerweise findet oder es in Produkte umzuwandeln (zu verarbeiten), die weniger verderblich sind. Durch geeignete chemische oder physikalische Verfahren verändert man das Ausgangsprodukt so, dass es länger genießbar bleibt. Das nennt man konservieren.

Das Trocknen (Wasserentzug nimmt Lebewesen die Grundlage zur Vermehrung), das Erhitzen auf Temperaturen in denen Bakterien und Pilze abgetötet werden (sterilisieren, pasteurisieren), teils mit anschließendem Verschließen (Einkochen), so dass neue Erreger nicht in die Nahrungsmittel gelangen können, sind Methoden, die noch vor wenigen Jahrzehnten jede Hausfrau beherrschte. Der Entzug von Luft durch z.B. Vakuumieren verlangsamt Zersetzungsprozesse, stoppt sie aber nicht vollständig. Tiefkühlen unter 18°C verhindert, dass sich Mikroorganismen vermehren. Die eben beschriebenen Verfahren, Nahrungsmittel haltbar zu machen, nennt man physikalische Verfahren.

Das Einsalzen (Pökeln) von Nahrungsmitteln ist demgegenüber ein chemisches Verfahren, dass schon vor Christi Geburt bekannt war. Gepökeltes zu Räuchern erhöht die Chance auf eine lange Konservierung und schafft zusätzlich geschmackliche Veränderungen.

Alle genannten Konservierungsverfahren kann man mit entsprechendem Aufwand zuhause anwenden. Doch während früher manche Lebensmittel nur zu bestimmten Jahreszeiten verfügbar waren, gibt es heute durch die weltweiten Warenströme fast immer alles, - zumindest das, was von Menschen angebaut wird - zu kaufen. Deswegen wird in den Haushalten weniger selbst konserviert.

In diese Bresche ist die Industrie gesprungen, die ja die Waren um die Welt transportieren muss und sie dennoch "frisch" in den Verkaufsraum bringen will. Dazu werden in der industrialisierten Welt Nahrungsmittelzusatzstoffe eingesetzt.

Wikipedia weiß:

Konservierungsmittel sind antimikrobielle Biozide zur Tötung oder Wachstumshemmung von Mikroorganismen. Sie kommen zum Einsatz, wenn physikalische Methoden alleine nicht ausreichen. Das Spektrum möglicher Verbindungen hat sich seit längerem nicht geändert, da es schwierig ist, billige Stoffe mit breiter Wirkung und geringer Toxizität für Säugetiere zu finden.

Wie in der oben angeführten Definition von Wikipedia dargestellt, sind die meisten heute in der Industrie eingesetzten Konservierungsstoffe chemische Substanzen. Diese benötigen meist eine saure Umgebung, um zu wirken. Ihr wesentlicher Wirkmechanismus ist die Zerstörung der bakteriellen Zellmembran oder die Verhinderung der Zellvermehrung der Bakterien und Pilze.

Weil diese Stoffe Bakterienwachstum hemmen und Zellwände zerstören können, haben sie einen wesentlichen Einfluss auf die Zusammensetzung unserer Darmbesiedlung. Außerdem können die Darmzellen selbst genauso geschädigt werden, wie die Bakterien. Aus diesem Grunde werden die Konservierungsstoffe für die Zunahme von so genannten Pseudoallergien gegenüber Nahrungsmitteln verantwortlich gemacht. Pseudoallergien sind Reaktionen auf Nahrungsmittel, die mit den üblichen Erklärungen für Allergien nicht beschrieben werden können.

Bekannte Konservierungsstoffe, die man immer wieder auch auf den Inhaltsbeschreibungen prozessierter, also industriell gefertigter Lebensmittel findet, sind z.B. Benzoesäure und deren verschiedene Salze, Chloridverbindungen, Ethyllaurylarginat, Sulfite, Nitrite und Nitrate, Nisin u.a.

Die Lebensmittelkennzeichnungsverordnung
https://www.bmel.de/DE/Ernaehrung/Kennzeichnung/kennzeichnung_node.html

und die Liste der E-Nummern, die die erklärt, was sich hinter welcher Nummer versteckt
https://www.bll.de/de/lebensmittel/zusatzstoffe/liste-lebensmittelzusatzstoffe-e-nummern

helfen Ihnen sich zu informieren.

Wenn Sie an unerklärlichen, allergieähnlichen Symptomen in Magen oder Darm leiden, kann eine Ursache in dem übermäßigen Verzehr chemisch konservierter Lebensmittel liegen. Konservierungstoffe schädigen die Darmwand, die nicht nur anfälliger für Infekte wird, sondern ihre Funktion, die Spaltung und Aufnahme von Nährstoffen, nicht mehr erfüllen kann. So gelangen unverdaute Nahrungsmittelbestandteile in tiefere Darmabschnitte, wo sie von Bakterien verarbeitet werden. Es entstehen z.B. vermehrt Darmgase, toxische Abbauprodukte, später eine Fehlbesiedlung des Darmes. Mehr dazu finden Sie in dem eingangs vorgestellten Buch.
Ernährung

Bauchweh und Co

imageWenn Sie innerhalb weniger Stunden nach dem Verzehr einer Mahlzeit plötzlich Bauchweh, Erbrechen, Durchfall bekommen, dann ist die verstrichene Zeit für fast alle Infektionen zu kurz, als dass sich die Erreger in Ihnen vermehrt haben. Wahrscheinlicher ist, dass bakterielle Gifte oder Pilzgifte in der Nahrung waren und Sie sich eine Vergiftung zugezogen haben.


Schimmelpilzgifte, z.B. Aflatoxine, sind thermostabil und überstehen einen Kochvorgang. Das Abtöten der Pilze vermag demnach die Neubildung von Schimmelpilzgiften zu unterbinden, aber die zuvor im Nahrungsmittel vorhandenen Gifte müssen chemisch zersetzt werden, z.B. durch die Zugabe stark oxidierender Chemikalien wie Natriumhypochlorid. Aflatoxine kommen vor allem in nahezu allen Arten von Nüssen, Erdnüssen und Gewürzen vor. (Erdnüsse sind Bohnen, keine Nüsse) Zur Bildung der Aflatoxine sind ein feucht-warmes Klima zwischen 25 und 40°C, sowie kohlenhydrathaltige Nährböden von Vorteil. Daher sind diese Toxine trotz des weltweiten Vorkommens in subtropischen und tropischen Gebieten wesentlich verbreiteter, als in Anbaugebieten der gemäßigten Klimazonen. Das bedeutet wir importieren die meisten Schimmelpilzgifte mit der Nahrung.

Bakterielle Gifte entstehen beispielsweise, wenn Nahrungsmittel über eine längere Zeit warmgehalten werden (Großküchen, Kantinen) und die Temperatur nicht ausreichend hoch ist. Innerhalb weniger Stunden können sich die Bakterien im warmen Essen so stark vermehren, dass die Nahrung aus mikrobieller Sicht als gefährlich einzustufen ist.

Tipps:

Zur Vermeidung von Belastungen mit Konservierungsstoffen empfiehlt es sich, frische Produkte zu verwenden und sie selbst zuzubereiten. Aber selbst der frischeste Salat nutzt nichts, wenn man hochkonservierte Fertig-Saucen für den Geschmack verwendet oder die Gewürzmischung Schimmelpilztoxine enthält. Sie dürfen davon ausgehen, dass so ziemlich jedes verarbeitete und verpackte Lebensmittel irgendwie konserviert wird. Nicht immer sind chemische Konservierungsstoffe zugesetzt, manchmal sind die Lebensmittel mit Kohlendioxid begast oder mit UV-Strahlung bestrahlt.

Wenn Sie nach einer Mahlzeit, wie beschrieben, Bauchschmerzen, Durchfall, Erbrechen bekommen, dann kann z.B. Aktivkohle - sofern sie nicht erbrochen wird - helfen, die Toxine zu binden. Als Notfallmaßnahme 10 Kohletabletten einzunehmen ist in keinem Fall falsch, allerdings bindet Aktivkohle andere Arzneimittel und kann diese wirkungslos machen.

Wenn Sie selbst Nahrungsmittel zubereiten, sollten Sie diese nicht lange heiß halten oder sicherstellen, dass die Temperatur an jeder Stelle des Aufbewahrungsgefäßes über 65°C liegt. Ein Merkblatt zum sicheren Umgang mit Nahrungsmittel können Sie hier finden:

http://www.bfr.bund.de/de/kuechenhygiene-193719.html
Praxis für ganzheitliche Medizin
Dr. med. Michael Tank
Borsteler Chaussee 47, 22453 Hamburg
www.tank-deutschland.de | praxisdrtank@web.de
Tel 040-51 320 990 | Fax 040-250 50 80
 

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