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Praxis Dr. Tank
Newsletter #2 / 2015

 
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Liebe Leser,

Es ist geschafft, nach nunmehr fast 8 Jahren ist das Therapeutikum gegründet. Wir ziehen nach Groß-Borstel in den Alpha Park. Wir haben einen Mietvertrag unterschrieben, derzeit wird umgebaut. Wenn alles nach Plan läuft, werden Sie uns ab dem 1.9.2015 in neuen Räumen aufsuchen können. Details zum Konzept und zur personellen Besetzung werden ich Ihnen im kommenden Newsletter voraussichtlich Mitte Juli mitteilen können.

In der Woche vor Pfingsten komme ich am Bodensee Campus meinem Lehrauftrag nach. Ende Juni / Anfang Juli bin ich knapp 2 Wochen abwesend wegen der Beach-Volleyball Weltmeisterschaft, die an mehreren Standorten in den Niederlanden ausgetragen wird. Deswegen sind Termine weiterhin knapp. Da Ende Juli/Anfang August die Europameisterschaften in Klagenfurt stattfinden, kommt es in diesem Zeitraum zu einer weiteren Woche Ausfall. Und wenn wir tatsächlich zum 1.September umziehen, werden wir voraussichtlich vorher für 2 Wochen schließen.

Ich kann Sie nur um ein bisschen Nachsicht bitten. Wir vergeben Termine, wenn wir annehmen, sie einhalten zu können. Dennoch kann es gerade in dieser Phase zu Verschiebungen und Engpässen kommen. Deswegen bitte ich Sie schon jetzt in diesem, Newsletter bei Terminvereinbarungen mit uns Ihre aktuelle(n) Telefonnummer(n) abzugleichen, damit wir Sie erreichen können, falls uns etwas dazwischen kommt.

Am Mittwoch den 6. Mai sehen Sie mich in der Sendung Mein Nachmittag im NDR ab 16:10 Uhr zum Thema Zecken und Zeckenbisserkrankungen. Die letzte Sendung handelte von Haarausfall, ein wichtiges Thema, das ich auch zum Thema dieses Newsletters gemacht habe.

Frohe Pfingsten!

Ihr Dr. Michael Tank
 
Inhalte ↓

In diesem Newsletter

Haarausfall Interview
Haarausfall durch Medikamente
Brucellose
Praxis News ↓

Umzug im September

Unsere Praxis zieht in größere Räumlichkeiten.
Ab dem 1. September finden Sie uns in uns im Alpha Park in Hamburg Groß-Borstel.

Therapeutikum
Alpha Park
Borsteler Chaussee 47
22453 Hamburg

Gesundheit

Haarausfall Interview

imageAm 11. März 2015 war ich bei Mein Nachmittag (NDR) auf Sendung. Thema: Haarausfall. Ich gebe Ihnen hier in etwa das Interview wieder, das wir geführt haben. Den Film können Sie noch in der Mediathek sehen.




Es gibt verschiedene Formen von Haarausfall. Der allgemeinhin akzeptierte männliche Haarausfall, der bei stark Betroffenen bereits im Alter von 20 Jahren beginnen kann, und bei dem es sich um eine genetisch determinierte Haarausfallvariante handelt, nennt sich androgenetischer Haarausfall. Dieser kann auch bei Frauen vorkommen, allerdings eher im höheren Alter nach der Menopause und meist in abgeschwächter Form. Vollglatzen sind bei Frauen extrem selten.

Die andere häufige Variante ist der kreisrunde Haarausfall (Alopezia arreata), der alle Geschlechter gleichermaßen befallen kann und der keine Altersgrenzen kennt. Auch Kinder können betroffen sein. Der kreisrunde Haarausfall war das erste Thema in diesem Interview:

NDR: Bleiben wir erst mal bei der Frau mit kreisrundem Haarausfall: Wie häufig kommt so was vor, dieser kreisrunde Haarausfall?

Ich habe versucht, belastbare Zahlen zu finden, aber das ist mir nicht gelungen. Ich würde sagen es sind weniger als 1% aller Patienten, die in eine Hautarztpraxis kommen. Eine Zeitung schrieb neulich von 1,7 Millionen Betroffen in Deutschland, die unter kreisrundem Haarausfall leiden.

NDR: Was ist denn da die Ursache?

Schulmedizinisch wird ein Autoimmunphaenomen vermutet, wir ganzheitlichen Mediziner sind allerdings sehr häufig in der Lage, die Ursache zu finden. Und das sind Infekte, meistens subklinisch (also fast symptomlos) verlaufende Erkrankungen. Am häufigsten mit einem Erreger namens Brucella. Den bekommt man sowohl durch Nahrungsmittel als auch durch enge Tierkontakte und möglicherweise auch durch Insektenstiche. Das gemeine ist, dass die üblichen Bluttests nur selten reagieren und deswegen die Diagnose nicht gestellt wird. Und dass deswegen behauptet wird, was man nicht nachweisen kann, sei nicht da... Uns geben die Behandlungserfolge hinterher Recht. Allerdings wird dann behauptet, es sei eine spontane Heilung eingetreten, die ja in 30-40% wirklich vorkommt.

NDR: Was kann man denn da tun?

Wenn man die Ursache kennt, und das behaupte ich ja gerade für viele Fälle, dann kann man gezielt gegen die Erreger vorgehen und wird am Ende die Krankheit stoppen und schließlich zu neuem Haarwuchs beitragen. Schulmedizinisch versucht man die Immunphaenomene zu unterdrücken. Wenn in der Zeit, während der man z.B. Kortison anwendet, die Grunderkrankung ausheilt, kommen die Haare wieder und bleiben, wenn man das Kortison absetzt. Das ist auch der Grund, warum bei 30-40% die Erkrankung ganz ohne Zutun abheilt.

NDR: Wie sind die Chancen, wieder volles Haar zu bekommen?

Wie gesagt: 30-40 % ohne Zutun oder mit der Schulmedizin, geschätzt doppelt so hoch mit der richtigen ganzheitlichen Diagnose und Therapie.

NDR: Jetzt zu Olli mit dem Haarkranz, unter dem viele Männer leiden. Kann man da eigentlich gar nichts machen - es gibt doch so viel Werbung für Haarwuchsmittel?
(Anmerkung: Olli war der Mann in dem Einspieler, der in der Fernsehsendung dargestellt wurde)

Mit Nahrungsergänzungen erreicht man beim echten androgenetischen Haarausfall nichts, das ist weggeworfenes Geld. Der typische männliche Haarausfall ist ein Hormonthema. Die Hemmung des Enzyms, dass aus Testosteron Dihydrotestosteron (DHT) macht (Propecia®- Wirkstoff Finasterid, Avodart®- Wirkstoff Dutasterid) kann in vielen Fällen die Wirkung von DHT mindern und den Haarausfall aufhalten - solange man die Substanzen nimmt. Man(n) erkauft damit aber auch eine möglicherweise schlechte Erektionsfunktion, verminderte Libido oder sogar eine Verweiblichung des Körpers (Brustwachstum beim Mann)und man braucht Geduld, mindestens 6 Monate, eher ein Jahr, muss man die Pillen nehmen, bis man den Erfolg beurteilen kann, der sofort nachlässt, wenn man das Präparat absetzt.

Ein weiterer Versuch ist Regaine® - Wirkstoff Minoxidil, ein Haarwasser, das zu einer verbesserten Durchblutung der Kopfhaut führt und dadurch beiträgt, die Ernährung der Haarfollikel zu verbessern und Haarwuchs fördert. Damit soll man den Haarausfall aufhalten können, was in vielleicht 10% zu befriedigenden Ergebnissen führt, nämlich in den Fällen, wo neben einem DHT-induzierten Haarausfall auch eine Mangelernährungskomponente für den Haarfollikel besteht.

NDR: Man sagt ja immer: Wenig Haare - viele männliche Hormone - also ein "besonders" männlicher Mann - stimmt das?

Um das zu beantworten, muss man sich ein wenig in die Welt der Hormone begeben. DHT (Dihydrotestosteron) ist der Schlüssel. Aus Testosteron, dem männlichen Hormon kann entweder Estradiol (ein weibliches Hormon) gebildet werden - deswegen haben auch Frauen Testosteron - oder es kann zu DHT verstoffwechselt werden, dass ist die am stärksten wirksame Testosteronform im Menschen, also ein starkes männliches Hormon. Männer mit hohem DHT-Spiegel haben also viel Testosteron in die noch wirksamere Form DHT umgewandelt. Allerdings passiert das in der Zielzelle, das schwimmt nicht frei im Körper umher. Die Haar bildenden Zellen des Körpers reagieren unterschiedlich auf Testosteron und wandeln unterschiedlich viel Testosteron in DHT um. Die Haare im Stirnbereich und oben auf dem Kopf haben aus genetischen Gründen eine höhere Aktivität des Enzyms 5 -alpha-Reduktase, das aus Testosteron DHT macht und das somit zur Verminderung des Haarwuchses führt. Die Haare im Haarkranz bilden weniger Testosteron in DHT um und leben dadurch länger.

NDR: Gibt's irgendwelche Vitamine oder Mineralien, die den Haarwuchs befördern?

Grundsätzlich sind Nährstoffe ein Schlüssel zu gesundem Haarwachstum. Mangelernährte bekommen leicht Haarausfall oder auch Nagelwachstumsstörungen. Allerdings ist der Hauptgrund oft nicht der Mangel an Nährstoffen in der Nahrung, sondern eine Aufnahme- oder Verwertungsstörung im Verdauungstrakt.

Man sollte sich die Spiegel von Zink, Magnesium, Eisen und Calcium ansehen, Biotin ist bei "normaler" Ernährung eigentlich genug vorhanden. Die Vitamine B6, B3 und B12 sollten auch kontrolliert werden. Wichtig ist in diesem Zusammenhang, dass ich dem Warum für einen Mangel auf den Grund gehe - es muss also die Ernährung beleuchtet werden, ob dort der Mangel entsteht. Das mag für extreme Veganer oder Extremsportler, die erhöhte Verluste an Nährstoffen haben, zutreffen, bei nahezu allen anderen Menschen liegt die Ursache in Erkrankungen, Medikamenteneinnahmen, die die Nährstoffaufnahme und Verfügbarkeit beeinträchtigen oder Hormonstörungen.

NDR: Für wen eignet sich eine Haartransplantation (Bilder Jürgen Klopp)

Haartransplantationen setzen voraus, dass das Zielgebiet für die Haare gesund ist, nicht entzündet ist, schwere Erkrankungen nicht bestehen. Außerdem muss ich genügend Spenderhaare haben, also Haare im Haarkranz, die ich entnehmen kann und die dort dann fehlen.

NDR: Jetzt kann diese Art von Haarausfall auch Frauen betreffen - wie kann man denen helfen?

Auch Frauen sind von einem androgenetischen Haarausfall betroffen. Die 5-alpha-Reduktase-Hemmer, die Männer benutzen können, sind für Frauen nicht zugelassen (sie könnten z.B. bei Schwangerschaften zur Verweiblichung von Foeten führen) und nach ersten Versuchen auch in der Menopause der Frau wirkungslos bezüglich des weiblichen Haarausfalls. Bei Frauen versucht man mit weiblichen Hormonen (Östrogenen) das Haarwachstum anzukurbeln. Minoxidil (siehe oben), ein durchblutungsförderndes Mittel, kann auch Frauen helfen.

NDR: Was gibt es denn sonst noch für Gründe für Haarausfall:

Schwere Erkrankungen, Schwangerschaft, Allergien auf Haarpflege- oder Färbemittel, mechanische Belastungen z.B. durch Kopfhörer oder Schutzhelme, oder auch Frisuren, bei denen die Haare unter Zug zusammengebunden werden und so die Haarwurzel stressen, können zu Haarausfall führen. Allerdings normalisieren sich die Befunde fast immer wieder, wenn die Ursache beseitigt wurde. Der Hautarzt kann die benutzen Haarpflege und Färbemittel in einem Allergietest überprüfen. Vernarbende Hauterkrankungen (z.B. bestimmte Pilzinfekte, aber auch Verbrennungen und Verätzungen) können zu einer Zerstörung des Haarfollikel führen. Dann wird kein Haar mehr wachsen.

Sehen Sie das ganze Interview hier

Gesundheit

Haarausfall durch Medikamente

imageAnliegend finden Sie eine Liste von Medikamenten, bei denen bekannt ist, dass die Einnahme Haarausfall auslösen kann. Dabei geht es um eine längerfristige Einnahme. Die kurzfristige Einnahme z.B. der Wurmmittel (in der Regel maximal 1 Woche, eher nur 3 Tage) löst üblicherweise keinen Haarausfall aus. Allerdings können z.B. Wurminfekte ihrerseits Haarausfall verursachen.


Ich habe für die wichtigsten und gebräuchlichsten Medikamente die Anwendung in kursiver Schrift zugefügt. Bitte beachten Sie, dass es sich um Substanznamen handelt und nicht um Präparatenamen. Sie müssen also bei Ihren Medikamenten den Wirkstoff suchen und vergleichen.


Liste von Medikamenten, die einen vermehrten Haarausfall verursachen können

Hemmung der Zellteilung durch Zytostatika (Krebsmittel):
  • Alkylantien: Cyclophosphamid, Ifosfamid, Lomustin, Mechlorethamin, Melphalan, Thio-TEPA
  • Antimetaboliten: Cytarabin, Fludarabin, 5-Fluorouracil, Methotrexat
  • Alkaloide:Vinblastin,Vincristin
  • Zytostatische Antibiotika: Actinomycin D, Bleomycin, Daunorubicin, Doxorubicin, Idarubicin, Mitomycin-C, Mitoxantron
  • Sonstige: Amsacrine, Dacarbazin, Etoposid, Hydroxyurea
Beeinflussung des Verhornungsprozesses im Haarfollikel:
  • Vitamin A (> 50000 I.E. pro Tag) und Vitamin-A-Säure Abkömmlinge Acitretin sowie Isotretinoin (Aknemittel)
Beeinflussung des Blutflusses im Papillarlager durch Blutverdünner:
  • Heparin, Heparinoide (Thrombosespritzen), Kumarine (Marcumar® Tabletten bei Herzrhythmusstörungen oder z.B. nach Thrombose)
Blockierung der Cholesterinsynthese durch Cholesterinsenker:
  • Cholestyramin, Clofibrat, Bezafibrat, Fenofibrat, Lovastatin, Nikotinsäure (gerne bei erhöhtem Cholesterin verordnet)
Komplexbildung mit Zink durch ACE-Hemmer (Blutdrucksenker):
  • Captopril, Enalapril (Blutdruckmittel)
Beeinflussung des Schilddrüsenstoffwechsels durch Thyreostatika und andere:
  • Amiodaron (Herzrhythmusstörungen), Carbimazol (Schilddrüsenblocker bei Überfunktion), Jodide, Levothyroxin (Schilddrüsenhormon-Ersatz bei Unterfunktion), Lithium (Psychopharmakon bei Depressionen), Methyl-, Propylthiouracil, Thiamazol (Schilddrüsenblocker)
Männliche Geschlechtshormonwirkung durch Androgene, Anabolika und Gestagene:
  • Danazol, Levonorgestrel, Mesterolon, Nandrolon, Norethisteron, Norgestrel, (Hormontherapie der Frau bei zu viel männlichen Hormonen), Stanazolol, Testosteron (Hormongaben bei Mangel, Doping, Muskelaufbau in der Veterinärmedizin)
Hemmung des Enzyms Aromatase zur Therapie von Brustkrebs:
  • Anastrozol, Formestan, Letrozol
Immunologische Wirkung (Zytokine):
  • Interferon alpha, Interferon gamma (bei Autoimmunerkrankungen, Krebs und chronischen Viruserkrankungen eingesetzt)
Mit unbekanntem Wirkungsmechanismus:
  • Betablocker zur Blutdrucksenkung: Acebutolol, Atenolol, Labetalol, Metoprolol, Nadolol, Pindolol, Propanolol
  • Betablocker zur Therapie des grünen Stars (Augentropfen): Betaxolol, Levobunolol, Timolol
  • Schmerz- und Rheumamittel: Gold, Ibuprofen, Indomethacin, Ketoprofen, Naproxen, Paracetamol, Penicillamin, Piroxicam, Sulindac, Aminosalicylsäure
  • Psychopharmaka: Amitryptilin, Desipramin, Doxepin, Fluoxetin, Flupentixol, Haloperidol, Imipramin, Lormetazepam, Nortryptilin, Trimipramin
  • Antiepileptika: Carbamazepin, Clonazepam, Ethotoin, Mephenytoin, Paramethadion, Phenytoin, Trimethadion, Valproinsäure
  • Antibiotika und Antituberkulose-Mittel: Ethambutol, Gentamycin, Isoniazid, Nitrofurantoin, Thiamphenicol
  • AIDS-Medikamente: Crixivan, Indinavir, Zidovudin
  • Andere (alphabetisch): Albendazol (Wurmmittel), Allopurinol(Gichtmittel), Bromocriptin (Parkinsonmittel), Chloroquin(Malaria u.a.), Cimetidin, Famotidin (Säureblocker), Glibenclamid (Diabetesmittel), Halothan, Hydroxychloroquin, Levodopa (Parkinson), Mebendazol (Wurmmittel), Mepacrin, Methysergid, Prazosin, Proguanil (Malaria), Pyridostigminbromid, Ranitidin (Säureblocker), Sulfasalazin (Entzündungshemmer bei Darmerkrankungen), Terazosin
Kursiv finden Sie meine Anmerkungen eingefügt.
Quelle: www.Haarerkrankungen.de (Stand 15.3.2015).
Gesundheit

Brucellose

imageDie Brucellose ist eine Infektionskrankheit, die durch die gram-negativen, aeroben Stäbchenbakterien der Gattung Brucella verursacht werden. Die Brucellose tritt sowohl bei Tieren als auch bei Menschen auf. Von allen vorkommenden Arten der Brucellen können vier auch bei Menschen Erkrankungen auslösen.



Brucellen kommen weltweit vor: Brucella abortus verursacht die Rinderbrucellose, auch Morbus Bang genannt. Brucella canis verursacht die Hundebrucellose. Brucella melitensis verursacht die Schaf- und Ziegenbrucellose und beim Menschen das Maltafieber (auch Mittelmeerfieber), Brucella suis verursacht die Schweinebrucellose und die Hasenbrucellose.


Wie bekommt man´s ?

Überträger auf den Menschen sind infizierte Tiere, die mit dem Menschen in nahen Kontakt kommen (Rinder, Ziegen, Schafe, Schweine, Pferde und Hunde). Brucella ist in unpasteurisierter Milch und daraus hergestelltem Käse über mehrere Wochen überlebensfähig, aus dieser Überlebensfähigkeit ergibt sich der Hauptinfektionsweg. Für Landwirte und Tierärzte können infizierte Tiere (Kot, Urin) Ansteckungsquelle sein. Es besteht der Verdacht, dass Insektenstiche die Erreger ebenfalls übertragen können. Eine Mensch-zu-Mensch-Übertragung findet in der Regel nicht statt.

Bis zu 90 % der Infektionen verlaufen subklinisch, d.h. ohne sichtbare Krankheitsanzeichen. Die Infektion lässt sich nur durch brucellenspezifische Antikörper nachweisen. Die Blutuntersuchungen sind nicht sicher und schließen bei negativem Ausgang eine Infektion nicht aus. Weil es eben in 90% keine typischen sichtbaren Krankheitszeichen gibt, wird normalerweise weder an Brucellen gedacht noch erfolgen Untersuchungen.

Bei klinisch apparenten, (sichtbaren)Verläufen der Brucellose beträgt die Inkubationszeit 14 bis 21 Tage, in manchen Fällen bis zu vier Monate. Doppelinfekte mit verschiedenen Brucellenformen kommen vor.


Symptome

Krankheitssymptome sind Fieber, Nachtschweiß, Kopfschmerzen, Übelkeit. Das Fieber hält eine bis drei Wochen an, ist aber von fieberfreien Intervallen unterbrochen. Dies hat zur Bezeichnung Febris undulans ("wellenförmiges Fieber") geführt. Krankheitszeichen wie Lymphknoten-, Leber- oder Milzschwellungen (Hepatosplenomegalie), kommen in unterschiedlichen Ausprägungen vor. Es kann auch zu psychischen Veränderungen im Sinne einer Depression kommen.

Beim Eintritt des Erregers über die Schleimhäute (z. B. oberer Verdauungstrakt oder Atemwege) kommt es zu einer uncharakterisierten und unspezifischen Entzündungsreaktion. Nach der Phagozytose (Aufnahme) des Erregers durch Granulozyten(weiße Blutkörperchen), in denen sie überleben können, werden sie durch die Granulozyten in die lokalen Lymphknoten transportiert. Von dort kann sich Brucella über das Blut (hämatogen) weiter verbreiten und im Organismus streuen. In befallenem Gewebe versucht der infizierte Organismus durch die Bildung von typischen, nichtverkäsenden Granulomen (narbigen Knötchen) die Erreger zu isolieren und die weitere Infektion zu begrenzen.

Es besteht die Möglichkeit einer Organmanifestation: Hierbei bilden sich Granulome in Leber, Milz, Knochenmark (Osteomyelitis), Hirnhaut und Hirngewebe (Meningoenzephalitis, in etwa 5 % der Fälle), Herz (Endokarditis) oder Lunge (Pneumonie) sowie im Hoden im Sinne einer Orchitis. Die Leber ist fast immer betroffen, eine Leberzirrhose resultiert aus der Infektion allerdings selten.

Ganzheitliche Sicht: Oft sind die Symptome der chronischen Brucellose ebenfalls unspezifisch (Affektlabilität, Depression, Schlaflosigkeit). Chronische Verläufe können sich als Bronchitis, manchmal nur mit Hustenreiz oder verschleimten Atemwegen manifestieren. Asthma bronchiale kann durch diese Erreger bei entsprechender Disposition ausbrechen oder unterhalten werden. Gelenkbeschwerden, Muskelschmerzen und Infektanfälligkeit können durch Brucellen verursacht sein.

Die Leberbeteiligung führt oft zu unerklärlicher Schwäche und Leistungsmangel, nicht selten auch zu plötzlicher Unverträglichkeit von Alkohol. An der Haut können unspezifische Ekzeme, und vor allem kreisrunder Haarausfall auftreten, in ausgeprägten Fällen bis hin zum Totalverlust aller Körperhaare. Etwa 95 % der akuten Krankheitsverläufe heilen ab, lediglich 5 % der Patienten erleiden einen Rückfall. Diese Rückfälle können bis zu zwei Jahre nach der Ersterkrankung auftreten.


Behandlung

Die schulmedizinische Behandlung besteht in der Gabe von 2 Antibiotika, deren Einnahme sich überschneidet. Bei akuten Fällen ist diese Behandlung zwingend erforderlich. Die Erkrankung ist meldepflichtig. Die Meldung erfolgt anonymisiert durch das nachweisende Labor. Bei chronischen Verläufen ohne typischen Erregernachweis behandeln ganzheitliche Mediziner mit Nosoden (homöopathischen Erregerzubereitungen).


Vorbeugung

Zuallererst ist enger Tierkontakt zu meiden. Hunde, Rinder, Pferde, Schweine, Schafe und Ziegen können erkranken und die Erreger weitergeben. Rohmilch und deren Produkte können ebenso Erreger enthalten, wie die Ausscheidungen der Tiere. Vorsicht ist geboten auf dem Deich, wo Schafherden ihre Exkremente hinterlassen und man sich gerne Tage später hinsetzt. Beim Ausmisten von Ställen sollten Handschuhe getragen werden und man sollte sich nicht mit den Händen ins Gesicht fassen. Tiere, die sich auf der Erde wälzen und so mit dem Kot anderer Tiere in Berührung kommen, können die Erreger im Fell tragen und beim Streicheln weitergeben. Regelmäßiges Händewaschen nach Tierkontakten sollte die Regel sein. Bioeier sind möglicherweise von außen kontaminiert. Rohmilchprodukte sollten von Menschen mit Immunschwäche nicht verzehrt werden.
Praxis für ganzheitliche Medizin
Dr. med. Michael Tank
Krohnskamp 17, 22301 Hamburg
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Tel 040-250 02 86 | Fax 040-250 50 80
 

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