Newsletter #4 / 2011


 


Liebe Patienten, liebe Leser,


meteorologisch ist bereits Herbst. Die Bienen- und Wespenstichzeit ist vorbei, Sonnenbrände werden unwahrscheinlich. Dafür kommt die nächste Grippe bestimmt. Wie immer wird zur Grippeimpfung aufgerufen. Ich möchte an dieser Stelle auf meine Ausführungen im Newsletter 5/2009 verweisen, den Sie unter Publikationen auf meiner Homepage finden. Die Grippeimpfung schützt nicht vor den üblichen Erkältungskrankheiten, im Gegenteil, bei manchen Menschen löst die Impfung erst eine Anfälligkeit für solche Infekte aus. Ich bin gegen eine flächendeckende Impfung. Für Menschen mit besonderen Erkrankungen oder einer besonderen Exposition kann eine Impfung dennoch sinnvoll sein, lassen Sie sich also ärztlich beraten.

In der Winterzeit werden Vitamin D-Mängel wieder häufiger. Vitamin D kann die Abwehrkräfte gegen Grippe und andere Viren deutlich erhöhen und sollte gegebenenfalls ergänzt werden. Blut-
untersuchungen geben Auskunft, ob das nötig ist, bitte sprechen Sie mich an.

In diesem Newsletter widme ich mich zwei großen Themen: Strahlung in unserem täglichen Umfeld und nach der EHEC-Epidemie - Rohkost ade? Rohkost gilt als immunologisch besonders wertvoll und gesund, doch wie wird man mögliche Krankheitserreger los? Lesen Sie ein paar Tipps. Kabellos ist praktisch. Überall online gehen ist "in". Manch einer findet sein Ziel nur noch mit der Navigationshilfe seines Handys. Doch - ist das alles auch "gesund"? Stimmen, die vor zuviel Strahlung warnen, werden lauter. Im Juli hat die Weltgesundheitsorganisation Mobilfunkstrahlen als potenziell krebserregend eingestuft. Müssen wir jetzt alle Angst haben? Lesen Sie selbst. Außerdem: Putzen im Haushalt muss sein, doch wie schütze ich mich vor aggressiven Putzmitteln richtig?

Ihnen einen schönen Herbst!

Ihr Dr. M. Tank





Unsere Themen


Sie strahlen mich so an...

TabletPC, Smartphone, Bluetooth-Headset, schnurlose Festnetztelefone, Haustechnologie kabellos von unterwegs steuern... viele Neuerungen machen uns das Leben leichter und bequemer. Nun schlägt die WHO Alarm: Strahlung kann Krebs auslösen. mehr


Putzen muss sein

Für viele ist Hausarbeit ein Greuel. Putzen macht nicht wirklich Spaß, muss aber sein. Eine Studie zeigt: Wer viel putzt, riskiert seine Hautgesundheit. mehr




Hygiene in der Küche

Die EHEC-Epidemie ist abgeklungen, doch haben wir etwas daraus gelernt? Was tut man, wenn man auf Rohkost nicht verzichten will, sich aber auch nicht anstecken möchte? mehr








Sie strahlen mich so an...

TabletPC, Smartphone, Bluetooth-Headset, schnurlose Festnetztelefone, Haustechnologie kabellos von unterwegs steuern... viele Neuerungen machen uns das Leben leichter und bequemer. Nun schlägt die WHO Alarm: Strahlung kann Krebs auslösen.





Unsere Welt vernetzt sich zunehmend. Mobiltelefone sind nicht mehr wegzudenken und auch Laptops und Tabletcomputer gehen kabellos online. Hotspots und WLAN sind nicht nur in Hotels Standard. Die Bluetooth-Technologie für Mäuse und Tastaturen, aber auch für Ohrhörer, Drucker etc. verbreitet sich zunehmend. Überall, wo Kabel wegfallen, wird die Information durch elektromagnetische Wellen weitergegeben. Diese unsichtbaren und unfühlbaren Wellen sind nichts anderes als elektromagnetische Strahlung, allerdings unterscheiden sie sich durch ihre Wellenlänge und Feldstärke.

In der Natur der Erde kommen elektromagnetische Strahlen überall vor. Unser Körper kann mit Strahlung durchaus umgehen. Doch sind die Strahlenmengen, die heute auf uns wirken, etwa
10 000 000 (zehn Millionen) mal größer als die natürliche Strahlung. Dass es Wechselwirkungen zwischen Zellen und elektromagnetischen Wellen gibt, ist unumstritten. Wie genau diese Wechselwirkungen aussehen und welche Auswirkungen sie auf den Organismus als Ganzes haben, ist Gegenstand der Forschung. Strom und Magnetfelder hängen eng zusammen. Wo Strom fließt, entstehen Magnetfelder, mit Magneten kann man Strom erzeugen. Die Feldstärke von Magnetfeldern kann als ein Maß für die Belastung mit Strahlung dienen. Deswegen spricht man von Elektromagnetismus bzw. Elektromagnetischer Strahlung.

Während Mobilfunkbetreiber sich hinter willkürlich festgesetzten Grenzwerten verstecken, die sich ausschließlich auf die Erhitzung des Gewebes durch die Strahlung beziehen, sind Naturschützer, Biologen und ganzheitliche Mediziner schon lange zu der Erkenntnis gekommen, dass dauerhafte Strahlung in den heute auftretenden Intensitäten nachhaltige Schäden an Zellen hervorrufen, die nicht auf thermischen Effekten beruhen. Große Studien, die belegen, dass z.B. Mobilfunk-Strahlung ungefährlich ist, gibt es nicht. Wohl aber gibt es Hinweise, dass Schädigungen durch Strahlen auftreten können.

Die Weltgesundheitsorganisation WHO hat jetzt eine Neubewertung der Daten aus Langzeitstudien durchgeführt und ist zu dem Schluss gekommen, dass Mobilfunkstrahlung "möglicherweise krebserregend" sei. Es fand eine Einstufung der elektromagnetischen Strahlung in die Gefahrenstufe B2 statt. Damit steht elektromagnetische Strahlung auf dem gleichen Gefährdungsniveau wie Acrylamid, Benzpyren oder Cobaltchlorid. (www.who.int/mediacentre/factsheets/Fs193/en/)

Eine Studie aus den USA hat über 13 Jahre die Kinder von Müttern verfolgt, die in der Schwangerschaft Magnetfeldern ausgesetzt waren. Die Analyse ergab, dass sich das Risiko der Kinder an Asthma zu erkranken pro 0,1 Mikrotesla um 15% erhöhte.(Li DK et al, 1. August 2011, Arch Pediatr Adlesc Med).

In einer von der EU geförderten Studie namens REFLEX wurde nachgewiesen, dass bereits bei SAR-Werten (Strahlungswerte für Handys) von 0,3W/kg Veränderungen im Erbgut auftraten. Die Studie wurde von 12 Forschergruppen aus 7 verschiedenen europäischen Ländern durchgeführt. Wie alle Studien wurde auch diese Studie von verschiedenen anderen Forschergruppen angezweifelt. Insgesamt sind aber die Aussagen zu Erbgutveränderungen bestätigt worden.

Bereits bei einem 1/40 des UMTS-Grenzwertes kam es zu Brüchen des DNS-Moleküls. Daraus kann keine spezielle Krankheit abgeleitet werden. Jedoch darf angenommen werden, dass Strahlung, auch unterhalb der geltenden Grenzwerte zu Zellveränderungen führt, von denen nicht auszuschließen ist, dass sie zu manifesten Erkrankungen werden. Aus Sicht der ganzheitlichen Medizin dürfte es neben Gewebeerhitzung und Strangbrüchen am Erbgutmolekül noch andere, nicht so leicht sicht- und messbare Wirkungen von Strahlung geben. Man kann nach Prof. A. Popp heute davon ausgehen, dass Regulation in unserem Körper nicht nur durch Nervenbotenstoffe und Hormone erfolgt, sondern dass auch Elektrizität (Herz, Gehirn, Muskeln) und elektromagnetische Schwingungsmuster in jeder Zelle zur Regulation nötig sind. Massive Veränderungen von außen führen zu nachhaltigen Schäden, wie man bei Stromunfällen oder der Verwendung von Gammastrahlung in der Krebstherapie erkennen kann. Es spricht viel dafür, dass die dauerhafte Belastung auch mit unterschwelligen Dosen an elektromagnetischen Strahlen eine Belastung für den Körper darstellt, der dadurch in seiner Regulationsfähigkeit und damit Belastbarkeit beeinträchtigt wird. In wie weit Kinder, die heute aufwachsen, durch die allgegenwärtige hohe Strahlenbelastung im Vergleich zu den heute Erwachsenen, die ihre Kindheit und Entwicklungsphase vor 1990 hatten, geschädigt sind, wird sich erst in 30 oder 40 Jahren zeigen.

Ein Beispiel für Krankheiten, die erst nach einer jahrelangen Latentzeit auftreten, also zum Zeitpunkt ihres Entstehens nicht zu erwarten waren, sind z.B. Asbestfolgekrankheiten. Asbest, das nachweislich Lungenkrebs und chronische Lungenentzündungen (Asbestose) auslöst, ist seit 1993 verboten. Für 2015 erwarten Experten den Höhepunkt an Erkrankungen, wobei derzeit etwa 1000 Menschen pro Jahr nachweislich und berufsgenossenschaftlich anerkannt an den Folgen einer Asbestbelastung sterben. Bis 2020 rechnet man mit 20 000 Toten durch Asbest, das zu dem Zeitpunkt dann schon 27 Jahre lang verboten ist.

Wir sollten daraus lernen und mögliche Gefährdungen durch Strahlen ernst nehmen und entsprechend handeln.

Schaut man sich Strahlung im Detail an, findet man bei Handys, schnurlosen Telefonen, WLAN, UMTS und Bluetooth Sendefrequenzen von 890 - 5000MHz, die teilweise gepulst abgegeben werden. Gepulste Strahlung bündelt Energie quasi in "Paketen" und erreicht damit sehr hohe Energiedichten. Je höher die Energiedichte, desto größer die Effekte auf biologische Systeme. Was passiert, wenn Strahlung auf Zellen trifft? Strukturen der Zelle können mit den unterschiedlichen Wellenlängen in Resonanz gehen und anfangen zu schwingen. Dabei kann es durch die Schwingung zu Zerstörungen an den Zellbausteinen kommen. Wie oben beschrieben kann bei niedrigen Energiedichten eine direkte sofortige Schädigung ausbleiben und dafür eine Fehlsteuerung von Zellprozessen erzeugt werden, die sich erst viel später sichtbar auswirken kann.

Mikrowellenherde benutzen eine Schwingung, die gezielt die Wassermoleküle anregt. Durch ihre Schwingung wird Wärme erzeugt, je nach Dauer und Intensität kommt es nach unterschiedlichen Zeitabständen zur Erwärmung bis hin zum Kochen. Mikrowellen arbeiten mit 2450MHz (das sind 2,45 GHz).

Zum Vergleich: WLAN 2400 - 2483 MHz, Bluetooth 2402 - 2480 MHz (nach Mutter, S.138), wobei letztere beide gepulst sind. Würden Sie Ihren Kopf in eine Mikrowelle stecken? - sicher nicht.

WLAN-Sender und Bluetooth senden in exakt dem gleichen Frequenzbereich. Sie nehmen Ihren Laptop oder TabletPC auf den Schoß und klemmen sich das Bluetooth-Headset ans Ohr. Jedes dieser technischen Geräte hat nicht nur eine Empfangsantenne, sondern auch einen Sender. Haben Sie schon einmal darüber nachgedacht, dass Sie Ihre Reproduktionsorgane bestrahlen, wenn Sie einen Sender auf dem Schoß haben? Dass diese Sender in alle Richtungen abstrahlen? Dass ein Bluetooth-Headset durchaus mehr als nur Ihr Gehirn erwärmen kann? Dass Kinder mit dünneren Schädelknochen mehr Strahlung ins Gehirn bekommen? Haben Sie einmal beobachtet, dass jemand, der lange mit einem schnurlosen Telefon gesprochen hat, ein rotes Ohr hat?

Schon in den 30er Jahren des letzten Jahrhunderts sind Schäden durch Mikrowellen am Menschen berichtet worden. Zu den Schäden gehörten Schlafstörungen, Depressionen, Angstzustände und sogar Leukämie. Dr. Mutter, der zunächst Elektroniker lernte und dann Medizin studierte, veröffentlicht in seinem Buch eine Tabelle, die biologische Effekte durch Strahlung mit Strahlungsstärken in Bezug setzt.


Aus: Mutter, Gesund statt chronisch krank!, fit fürs Leben Verlag, Seite 151


Ein Handy am Kopf übersteigt jeden Grenzwert.

Bei Kindern sind bei 1600 µW/m2 Störungen der Motorik und Gedächtnisleistung beschrieben worden. Mit dieser Stärke strahlt eine DECT-Basisstation im Abstand von 5 m. Wer also noch alte Systeme verwendet, die immer strahlen und nicht nur bei Benutzung, wer sein Mobilteil des schnurlosen Telefons rumliegen lässt, der löst Strahlung aus, (denn die Basisstation kommuniziert mit dem Mobilteil, auch wenn es nicht zum Telefonieren benutzt wird) und schädigt seine Kinder nachweislich. Vielleicht ist ein Teil der heute so oft diagnostizierten Erkrankung ADS/ADHS (Aufmerksamkeits-Defizit-Hyperaktivitäts-Syndrom) eine Folge permanenter Strahlenbelastung im Kindesalter.

Das Problem von Grenzwerten ist ihre Festlegung. Hintergrund der in Deutschland festgelegten Grenzwerte ist die thermische Wirkung. Es geht also nur darum, wie sehr Strahlung Gewebe erwärmt. Die Wirkung auf z.B. die Erbsubstanz, auf bestimmte Moleküle, die in unzähligen Versuchen nachgewiesen wurden, wird nicht berücksichtigt. Dabei sind es, wie oben beschrieben, gerade die dauerhaften nicht thermischen Bestrahlungen, die Spätfolgen auslösen.


Risiko Sendemast

Sendemasten strahlen nicht in alle Richtungen gleichermaßen ab. Neben der Hauptsenderichtung gibt es so genannte Nebenkeulen, in denen die Strahlung höher sein kann. Sich überlappende Sendebereiche können zu erhöhten Strahlungsdichten führen. Messungen geben oft die Flussdichte über einen längeren Zeitraum im Mittelwert an. Das sagt aber nichts über die Spitzenwerte, die erreicht werden. Gepulste Sender haben im Mittel dadurch zu niedrig angegebene Sendeleistungen. In der ehemaligen DDR durften erwachsene Arbeiter nicht länger als 12 Minuten in einem Hochfrequenzfeld aufhalten, dass dem heutigen Grenzwert für UMTS entspricht.

In vielen deutschen Haushalten werden heute Werte von 100µW/m2 deutlich überschritten. In der DDR durfte man sich nur 2,3 Jahre in einem Feld dieser Stärke aufhalten. (Quelle: Mutter, Gesund statt chronisch krank! ISBN 9-783898815260)

Wer einmal sehen will, was rund um ihn herum strahlt, kann das unter www.emf2.bundesnetzagentur.de/karte.html nachsehen. Dort kann man die Adresse eingeben und bekommt eine Karte mit den umliegenden Funkmasten. Manchmal gibt es sogar Hinweise auf Messstellen, an denen zur Kontrolle gemessen wurde. Der Klick in der Karte auf die Messstelle offenbart den Zeitpunkt der Messung und das Resultat. Bitte beachten Sie, dass neue Studien bereits bei 1/40, also 2,5% des UMTS-Grenzwertes, nachgewiesene Strangbrüche der Erbsubstanz festgestellt haben. Außerdem sind manche Messungen durchgeführt worden, als noch nicht alle Anlagen in der Nähe installiert waren. Das ungefähre Datum der Sendeaufnahme von Funkantennen erhalten Sie, wenn Sie in der Karte auf die Sendeanlage klicken.

Die Sensibilität gegenüber Elektrosmog, so der moderne Begriff für die allgegenwärtige Strahlung, die uns erreicht, scheint bei verschiedenen Personen unterschiedlich zu sein. In meiner Praxis reagieren solche Menschen besonders empfindlich auf Strahlung, die besonders gestresst sind. Stress meint in diesem Zusammenhang nicht eine permanente Zeitnot und starke berufliche Belastung mit Tendenzen zur Überforderung, sondern die permanente überdurchschnittliche Belastung des Körpers mit jedwedem Reiz. Amalgam als Schwermetallbelastung, Kunststoffbelastungen aus den Lebensmittelverpackungen und Zähnen, Lärm und Licht, Überforderung durch Leistungsdruck, chronische Infekte und Belastungen mit Arzneimitteln, seelische Konflikte im persönlichen zwischenmenschlichen Umfeld, - all das kann dazu führen, dass die Strahlung, die unsere Zellen trifft, die Regenration mehr behindert und langfristig eher zu Regulationsstörungen und Krankheiten führt.


Ratschläge für den Alltag:

  • Benutzen Sie kabelgebundene Telefone und kabelgebundene Headsets, wann immer Sie können und meiden Sie Funktelefone incl. Mobiltelefone.
  • Schalten Sie die WLAN- Funktion Ihres Routers aus, wann immer Sie sie nicht benutzen.
  • Bitten Sie Ihre Nachbarn, ihr WLAN nachts ebenfalls auszuschalten (das zu kontrollieren gelingt mit jedem Smartphone, indem Sie nachsehen, welche Netze in Reichweite sind).
  • Nutzen Sie grundsätzlich kein Bluetooth, vor allem keine Headsets, die mit dieser Technologie arbeiten, besonders nicht im Auto. Autos wirken wie Faradaysche-Käfige. Gleiches gilt leider auch für Bahnabteile, in denen die Strahlung quasi "gefangen" wird und nicht entweichen kann. Sehr hohe Feldstärken sind die Folge.
  • Um Internet im Haus zu verteilen eignen sich so genannte Powerline Geräte. Bestehend aus mindestens einem Gerätepaar, wird das Signal vom Router (Telefonanschluss) über einen Wandler in den Stromkreislauf gesendet. Es kann mit dem zweiten Gerät an jeder Steckdose im Haus wieder abgerufen und direkt in den PC, Laptop, Fernseher etc. eingespeist werden. Netzwerke mit mehr Anschlussstellen sind möglich. Man spart sich die Strahlung und hat ein besseres und sichereres Signal.
  • Stellen Sie mobile Computer nicht auf Ihrem Schoß ab, wenn Sie sie mit einer Funkverbindung ins Internet benutzen.
  • Schalten Sie Mobiltelefone nachts komplett aus, weil sonst das Telefon mit dem nächsten Sendemast regelmäßig kommuniziert und dabei Strahlung abgibt.
  • Lassen Sie Kinder NIE mit schnurlosen Telefonen telefonieren. Ein Kind braucht nicht mit 10 Jahren ein eigenes Handy.
  • Besonders im Schlaf, wenn sich unsere Zellen regenerieren sollen, ist Strahlung belastend. Sorgen Sie im Schlafbereich für ein strahlungsarmes Umfeld. Nehmen Sie möglichst alle Stromverbraucher, auch Funkwecker etc. vom Netz, weil der in der Leitung fließende Strom Magnetfelder entstehen lässt, die Sie schädigen können. So genannte Feldfrei-Schalter lassen sich in den Sicherungskasten integrieren und schalten den Strom ab, wenn der letzte Verbraucher ausgeschaltet wurde. Beim wieder Einschalten (z.B. Lichtschalter) erkennt das System den Bedarf und schaltet den Strom automatisch wieder ein.
  • Federkernmatratzen "fangen" mit den Spiralfedern Strahlung regelrecht ein, wirken also wie Antennen und dürfen mit Recht als gesundheitsschädlich gelten.
  • Wer sein Zuhause untersuchen lassen möchte, sollte sich an Baubiologen wenden.


Messungen im Hamburger Raum führt u.a. Herr Evers, (Tel.:05828-968226 , www.seminar-evers.de) durch.


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Putzen muss sein

Für viele ist Hausarbeit ein Greuel. Putzen macht nicht wirklich Spaß, muss aber sein. Eine Studie zeigt: Wer viel putzt, riskiert seine Hautgesundheit.






Putzen - aber richtig

Putzarbeiten sind Bestandteil jeder Haushaltsführung. Wer es gut hat, lässt putzen, wer es weniger gut hat, putzt selbst oder verdient gar mit Putzarbeiten sein Geld. Die Anwendung von Putzmitteln kann zu Hautausschlägen führen, dabei ist das Risiko umso größer, je mehr Kontakt mit den Putzmitteln besteht. Bei einer Untersuchung an 803 Reinigungsfrauen litten 81,6% an Handekzemen. Die allergologische Untersuchung ergab häufig Reaktionen auf Gummizusätze, wie Thiuram Dithiocarbamate und Mercaptobenzothiazole, aber auch Formaldehyd, Benzalkoniumchlorid und Glyoxal. (Liskowsky J et al. Contact dermatitis 2011;65:159-66.)

Ursache ist nach Auffassung der Autoren die Benutzung von Einmalhandschuhen. Diese setzen wesentlich mehr Zusatzstoffe frei als die wieder verwendbaren, dickeren Schutzhandschuhe. Außerdem sind die Einmalhandschuhe in der Regel durchlässig für einen Teil der Chemikalien. Insbesondere eine Sensibilisierung auf Benzalkoniumchlorid kann problematisch sein, weil dieser Stoff auch in Arzneimitteln, insbesondere Nasen- und Augentropfen als Konservierungsstoff eingesetzt wird. Als Algizid findet er in der Schwimmbadtechnik Anwendung. Benzalkoniumchlorid kann sich in Zellmembranen einlagern und deren Funktion stören.


Bleibt als Ratschlag:

  • Benutzen Sie am besten mit Baumwolle gefütterte Gummihandschuhe für die Hausarbeit.
  • Vermeiden Sie Kontakt der ungeschützten Haut mit Chemikalien/Reinigungsmitteln.
  • Verwenden Sie, wenn möglich, biologisch abbaubare, haut- und umweltfreundliche Reinigungsmittel.
  • Cremen Sie nach der Arbeit Ihre Hände mit Fettpflegecremes ein.
  • Wer sehr empfindlich ist, dem kann Silicoderm-Creme® vielleicht helfen. Diese Creme (30g kosten ca. 4 Euro) bildet einen Schutzfilm auf der Haut und wirkt fast wie ein unsichtbarer Handschuh. Silicoderm® muss VOR der Arbeit aufgetragen werden.


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Küchenhygiene

Die EHEC-Epidemie ist abgeklungen, doch haben wir etwas daraus gelernt? Was tut man, wenn man auf Rohkost nicht verzichten will, sich aber auch nicht anstecken möchte?






Richtig zubereiten - gesund bleiben

Nachdem die EHEC-Epidemie abgeklungen ist und die meisten Patienten wieder wohlauf sind, gerät das Thema Küchenhygiene wieder in den Hintergrund. Dennoch bleibt dieses Thema wichtig, wie eine Vielzahl von Darminfektionen zeigt, die ich täglich in der Praxis sehe. Nahrungsmittel sind, wenn sie frisch und unverarbeitet sind, mit Bakterien besiedelt. Diese Tatsache alleine ist kein Problem. Schwierig wird es, wenn sich Keime finden, die krank machen könnten. Zu diesen Keimen gehören bestimmte Colibakterien, Salmonellen, Shigellen, Yersinien, Cholera-Erreger, Clostridien aber auch Parasiten wie Amöben, Lamblien (=Giardien), Wurmeier und Larven. Bei manchen Erregern bedarf es großer Mengen, um eine Infektion herbeizuführen, bei Lamblien oder Würmern, reichen einige wenige Zysten oder Eier aus.

Tierische Produkte, wie Eier und Rohmilch werden nicht entkeimt und tragen die Bakterien mit sich, mit denen sie in Berührung gekommen sind. Bei Bioeiern sind das die Bakterien des Bodens des Hühnergeheges mit all seinen Exkrementen, bei Rohmilch die vom Stall- und Koppelboden, auf dem sich die Kuh z.B. zum Wiederkäuen hinlegt. Fleisch kann beim Schlachten durchaus mit den Bakterien aus den Därmen des geschlachteten Tieres in Berührung kommen und so kontaminiert werden. Kühlketten sorgen dafür, dass sich diese Bakterien möglichst wenig vermehren. Eine Abtötung von Bakterien erfolgt nicht, Bakterien und manche Wurmeier überstehen auch längere Phasen bei minus 20 Grad.

Beim Auftauen fangen Bakterien an, sich entsprechend dem Nahrungsangebot zu vermehren. Wenn Fleisch in Küchen gelagert wird, um im Laufe des Abends verarbeitet zu werden, liegt die Lagerungstemperatur in der Regel um 4 Grad und höher. Bei Teilungszeiten von ca. 20 Minuten, kann sich in einer Stunde die Besiedlung mit Bakterien verachtfachen. Einige Stunden bei diesen Temperaturen reichen aus, um die Keimzahl sprunghaft zu erhöhen.

Kochen oder Durchbraten von Lebensmitteln, wobei Kern-Temperaturen von über 70 Grad Celsius erreicht werden sollten, tötet die allermeisten Keime ab. Manche Pilzspore mag auch das überstehen, aber in der Regel reicht die Zubereitung durch kochen, braten oder grillen aus, um gefahrlos davon zu essen.


Doch was tun mit Rohkost?

Rohkost ist zunächst einmal sehr gesund, wenn sie nicht mit Pestiziden oder Konservierungsmitteln, Wachsen etc. belastet ist. Wer beim Biobauern kauft, kann sich vergleichsweise sicher sein, dass eine Belastung mit Chemikalien nicht vorliegt. Aber Bakterien und Parasiten können, vor allem bei biologischer Düngung mit Jauche auf den Feldern, sehr wohl ihren Weg auf das "gesunde" Gemüse gefunden haben. Was also tun? Gründliches Waschen reduziert die Keimzahlen, gibt aber keine endgültige Sicherheit.

Eine Möglichkeit ist die Behandlung des rohen Gemüses und Obstes mit keimtötenden Substanzen. Dazu eigenen sich Stoffe wie Benzalkoniumchlorid (wird auch in Arzneimitteln, insbesondere Nasensprays und Augentropfen eingesetzt, kann Allergien auslösen und wirkt in hoher Konzentration toxisch, Produkt: Sunsmile®), oder Tabletten und Lösungen, mit denen auf Expeditionen Wasser trinkbar gemacht wird. Der McNett Aquaventure Wasserentkeimer® arbeitet mit Chlordioxid und Phosphorsäure, aus denen Natriumphosphat und Sauerstoffradikale entstehen, die durch die Oxidation Keime nachhaltig schädigen. Die Endprodukte sind harmlos und können verzehrt werden. Katadyn micropur® arbeitet mit Chlor und Silberionen, was gesundheitlich auf Dauer eher als bedenklich einzustufen ist. Gutes Nachspülen nach der Anwendung ist deswegen wichtig. Obst und Gemüse kann mit wässrigen Lösungen dieser Wasseraufbereitungsmittel gewaschen werden. Üblicherweise stellt man eine entsprechende Gebrauchslösung her und legt die frische Ware ein. Bei Benzalkoniumchlorid sollen Kontaktzeiten von 5 Minuten ausreichen, bei McNett glaubt man, bis zu 30 Minuten zu benötigen, bis alle Keime im Wasser zuverlässig abgetötet sind. Ich selbst glaube, dass es reicht, Gemüse und Obst mit normalem Wasser einmal gründlich zu waschen, es dann in eine Entkeimungslösung für ca. 5 Minuten einzulegen und dann erneut 1-2 mal gründlich nachzuspülen, um Reste der Substanzen zu entfernen. Erfahrungen zeigen, dass so behandelte Frischware bei sachgerechter Lagerung im Kühlschrank deutlich länger hält. Infektionen des Verdauungstraktes kommen seltener vor. Auch bei der späteren Verarbeitung sollte darauf geachtet werden, dass z.B. Fisch oder Fleisch keinen Kontakt zu den Salaten oder anderen roh verzehrten Gemüsen bekommt. Arbeitsplatten, auf denen zubereitet wird, müssen nach jeder Zutat gereinigt werden, besser ist, ein neues frisches Schneidebrett zu nehmen.


Holzbrett oder Plastik?

Untersuchungen aus dem Jahr 1993 (Food Research Institute Universität Wisconsin) haben gezeigt, dass Holzbretter kurz nach Gebrauch keine Keime mehr aufwiesen, auch nicht in Messerkerben, wogegen Kunststoffbretter Keimbelastungen hatten. Bei Salmonellenerkrankungen konnte gezeigt werden, dass Haushalte, die auf Holzbrettern schnitten, ein geringeres Infektionsrisiko hatten. Die Ursache wird in natürlichen antimikrobiellen Substanzen vermutet, die aus dem Holz freigesetzt werden. Die Biologische Bundesanstalt für Land- und Forstwirtschaft in Braunschweig fand heraus, dass von den untersuchten Hölzern Kiefernholz die stärkste Keim reduzierende Wirkung hatte. (www.wilms.com/Hygiene/Presse/HolzHygienischer.htm - 11.7.2011).

Holzbretter sind nach Gebrauch gründlich zu reinigen, vor allem Fett und Eiweiße sind zu entfernen, weil sie Nährboden für Keime sein können. Holz sollte dann an der Luft gut trocknen und nicht feucht in den Schrank gestellt werden.


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Autor

Dr. Michael Tank
Krohnskamp 17
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