Newsletter #5 / 2012


 





Liebe Patienten, liebe Leser,


es ist mal wieder so weit: Der Sommer ist Vergangenheit und die kaltnasse Jahreszeit liegt vor uns. Durch den Wechsel von beheizten Räumen ins Kalte und zurück ins Warme, durch die geheizte, trocknere Luft und die damit verbundene Belastung der Atemwegsschleimhäute wird es in der kommenden Zeit wieder vermehrt zu den "grippeartigen" Erkrankungen kommen.

Der IMPFSKANDAL ist in der Boulevardpresse angekommen: Es gibt angeblich nicht genug Grippeimpfstoff. Zwar ist der diesjährige Impfstoff wieder billiger (nur noch knapp € 20,00 zum Vergleich € 29,00 in 2010/2011), aber er liegt immer noch über dem Niveau von 2008, als er € 15,00 kostete. Ich verweise in dem Zusammenhang noch einmal auf meine Newsletter der Vorjahre, die inhaltlich noch immer zutreffen. Nur sehr wenige von Ihnen brauchen eine Grippeimpfung, die gegen die üblichen Erkältungen, die zwar im Volksmund Grippe genannt werden, aber mit der eigentlichen (Influenza-) Grippe nichts zu tun haben, ohnehin nicht wirkt.

Es ist wieder die Zeit, in der einige der Grippegeimpften erst mal richtig krank werden, und auch über den Winter weiter kränkeln werden. Ich empfehle als Grippeschutz für einen ausreichend hohen Vitamin D Spiegel zu sorgen. Gefüllte Vitamin-D Speicher halten etwa 2-3 Monate, und außer durch einen ausgedehnten Sonnenurlaub im Süden oder eine regelmäßige Benutzung von Sonnenbänken, die UV-B-Strahlung abgeben, bleibt in unseren Breiten nur die Einnahme von Lebertran oder Vitamin D. Vitamin D ist bei uns rezeptpflichtig. Es ist eine fettlösliche Substanz, die am besten aus öligen Zubereitungen aufgenommen wird (z.B. Vigantolöl®, Dekristol® Kps, nicht Vigantoletten®). Etwa 2000-4000iE pro Tag dürfen es schon sein, wobei sich die Fachwelt über die Zufuhrhöhe streitet. Man kann den Vitamin D-Blutspiegel bestimmen lassen. Wer das möchte, ist herzlich eingeladen einen Blutabnahmetermin in der Praxis zu vereinbaren. Erfahrungsgemäß ist der Speicher um Weinachten fast leer, weswegen genau dann die Grippewellen beginnen durchs Land zu rollen.

Dieser Newsletter befasst sich mit Gefährdungen aus Menschenhand durch vermeintlich harmlose Pflanzenvernichtungsmittel und Kunststoffbestandteile, er zeigt den Zusammenhang zwischen Hautkrebs und Alkoholkonsum auf und er weist auf einfache Maßnahmen hin, wie man sich vor Ansteckungen im täglichen Leben schützen kann.

Für Eltern kleiner oder in die Pubertät kommender Kinder möchte noch einmal auf das Impfbuch hinweisen. "Impfen oder nicht - was tun?" (www.impfenodernicht.de) ist der einzige Ratgeber auf dem Markt, der eine Alternative zum Säuglings- und Kleinkinderimpfen vorschlägt.

Ihr Dr. M. Tank





Unsere Themen


Umwelttoxine belasten uns

Wenn "bio" drauf steht, erwarten wir als Konsumenten hochwertige Ware ohne chemische Belastungen, nachhaltig und umweltverträglich produziert. Neuere Untersuchungen zeigen, dass Biosiegel nicht umfassend vor Toxinen schützen. mehr




Öfter mal auf die Nase hören

Ist die Milch noch gut? Kann man das Fleisch noch essen? Unsere Nase kann uns vor Gefahren warnen. Doch heutzutage werden wir künstlich beduftet und finden und immer schlechter zurecht. Düfte können schaden, wie nicht nur Allergologen wissen. mehr




Alkoholgenuss und Hautkrebs

Die Weihnachtsfeiern stehen vor der Tür, weit und breit kein Sonnenstrahl. Müssen wir uns trotzdem um die Haut Sorgen machen? mehr









Auch "bio" ist nicht immer bio - Umwelttoxine belasten uns

Wenn "bio" drauf steht, erwarten wir als Konsumenten hochwertige Ware ohne chemische Belastungen, nachhaltig und umweltverträglich produziert. Neuere Untersuchungen zeigen, dass Biosiegel nicht umfassend vor Toxinen schützen.





Wenn "bio" drauf steht, erwarten wir als Konsumenten hochwertige Ware ohne chemische Belastungen, nachhaltig und umweltverträglich produziert. Neuere Untersuchungen zeigen, dass Biosiegel nicht umfassend vor Toxinen schützen. Immer öfter testen wir in der Praxis Kunststoffbelastungen, Weichmacher oder Toxine. Meistens werden diese im Bereich der Leber und des Nervensystems gefunden, aber auch im Bindegewebe und Fettgewebe. Die Problematiken, die sich medizinisch ergeben, sind meist chronische Probleme. Zunehmendes Schwächegefühl, Leistungsminderung und Konzentrationsstörungen, Ekzeme, Unverträglichkeit von alkoholischen Getränken auch in kleinen Mengen, Infektanfälligkeit, Schlafstörungen sind unspezifische Beschwerden, die manchmal auch auf Belastungen mit Toxinen hinweisen können. Im Folgenden gebe ich Ihnen in Auszügen den Inhalt eines Rundschreibens der Kollegin Dr. Fonk aus Tutzing weiter, die sich seit Jahren mit dem Thema beschäftigt hat. Ich hätte es nicht besser schreiben können, deswegen erlaube ich mir, Teile zu kopieren.

Zitat Dr. Fonk:

"...hierzu gehört das seit 1974 weltweit am häufigsten verwendete Herbizid, das in die Kritik geraten ist: Glyphosat (Roundup®) und ferner ein Pestizid, das in die Nahrungskette geraten ist - nicht nur in Biolandgemüse, -obst, sondern auch in andere wichtige Nahrungsmittel: Didecyldimethylammoniumchlorid (DDAC).

1. DDAC ("Quaternium 12®") ist ein Desinfektionsmittel, das nicht nur Keime und andere Organismen abtötet, sondern auch zur Bildung von resistenten Keimen z.B. gegenüber Tetra-cyclinen, Chloramphenicol und β-Lactam-Antibiotika führt. DDAC wurde in diesem Jahr erstmalig in Biokräutern, Biogemüse und -salaten sowie in Bioobst (Weintrauben, Blaubeeren, Bananen, Kiwis) nachgewiesen. Der Grenzwert für DDAC wurde von der EU im Juni 2012 von 0,1 mg/kg auf 0,5 mg/kg neu festgelegt. (Anm: Heraufsetzung wegen "geringer" Toxizität- auf Druck der Chemielobby)

Ursache:

Als verantwortlich für die Obst- und Gemüsebelastung wurde ein Pflanzenstärkungsmittel gefunden, das insbesondere in der Biolandwirtschaft eingesetzt wird, um möglichst weitgehend auf Herbizide und Pestizide verzichten zu können. Pflanzenstärkungsmittel werden u.a. auch für Schnittblumen verwendet, damit sie sich länger frisch halten. Das bisher in Deutschland zugelassene Pflanzenstärkungsmittel ist Vi-Care® eines amerikanischen Herstellers. Diese Zulassung wurde, nachdem DDAC hierin nachgewiesen wurde, vom BVL (Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit) zurück gezogen. Wie es heißt, wurden eine Million Biokräuter vernichtet. Das dürfte aber noch nicht das Ende der Fahnenstange sein. Die Ursache für die Verunreinigung wird darin vermutet, dass Reste von DDAC-haltigen Reinigungsmitteln in die Vi-Care®-Produktion gelangt sind. Aber nicht nur pflanzliche Nahrungsmittel, sondern auch andere wichtige Nahrungsmittel können durch DDAC belastet sein. So wurde z.B. in Milch und Speiseeis DDAC teilweise in namhafter, d.h. toxischer Konzentration gefunden als Folge der Reinigung der Melk- und Eismaschinen, vermutlich auch der Milchtanks und -Verarbeitungsmaschinen. DDAC ist also eine Neuentdeckung unter den vielfältigen Nahrungsmitteltoxinen. Seine tatsächliche Bedeutung lässt sich vorerst nur erahnen. Pflanzenstärkungsmittel sind auch in anderen Ländern wie Belgien, Spanien und Frankreich, Schweiz (ca. 30 t/Jahr-Verbrauch) zugelassen. Udo Pollmer ... hat eine gute Darstellung zu DDAC im Internet "Pestizide durch die Hintertür - Die Kraft der Zitrone" veröffentlicht (www.dradio.de/dkultur/sendungen/mahlzeit)."



Mein Kommentar:

DDAC kann Bakterien abtöten und Antibiotkaresistenzen auslösen. Da es in die Nahrungskette gelangt, sind Darmprobleme vorprogrammiert. Für so manchen Patient, der immer wieder an unterschiedlichen Darmproblemen leidet, mag die Aufnahme von DDAC ein Faktor darstellen, der der Darmproblematik Vorschub leistet. In der Summe können DDAC, Phthalate aus Plastikfolien, Konservierungsstoffe und Chemiezusätze aus prozessierter Nahrung, Stress am Arbeitsplatz und zu wenig Bewegung zu Reizdarm-Syndromen führen oder zumindest den Darm für Infekte anfälliger machen. Besonders zu erwähnen bleibt, das DDAC in biozertifizierter Ware vorkommt, also auch Biosiegel einem nicht helfen, es zu vermeiden. Die vorgenommenen Tests sind Toxizitätstest. Man gibt Versuchstieren steigende Dosen der Testsubstanz und schaut, wann 5% und wann 50% sterben(LD5 bzw LD 50, LD = letale Dosis). Bei den Wirkungen in der Nahrungskette geht es aber nicht um direkte toxische Wirkungen. Es geht darum, dass sich durch kleinste Mengen Antibiotikaresistenzen bilden können und dass sehr kleine Mengen mancher Stoffe wie Hormone wirken. Deswegen sind sehr kleine Mengen langfristig oft schädlicher als größere Mengen.


Fortsetzung Zitat Dr. Fonk:

"2. Glyphosat ist das am häufigsten verkaufte Herbizid weltweit und wird unter dem Namen Roundup® vermarktet. Es ist seit 1974 im Handel. Es kommt flächendeckend zum Einsatz im Getreide-, Sojabohnen-, Raps-, Mais- etc. -anbau, ferner bei Hobby- und Kleingärtnern sowie auf Bahngleisstrecken. In Deutschland sind 75 Präparate zugelassen. Nach Angaben des BVL (Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit) hat sich der Verbrauch vom Ende der Neunziger Jahre bis heute verdoppelt: 15.000 t pro Jahr. Unverständlicherweise wurde auf Anraten einer deutschen Behörde die für 2012 vorgesehene EU-Risikokontrolle auf 2015 verschoben. Die "Harmlosigkeit" von Glyphosat ist neuerdings in Frage gestellt. Die Universität Leipzig konnte Glyphosat im Urin von Menschen, Nutztieren und wild lebenden Tieren nachweisen, auch bei Menschen, die von Berufs wegen nichts mit Herbiziden zu tun haben, wie z.B. Anwälte, Journalisten, Angestellten. Das heißt, dass Glyphosat in die Nahrungskette gelangt. In Südamerika laufen bereits Anklagen von Anwohnern von Roundup®-behandelten Sojafeldern, die vermehrte Krankheits- und Todesfälle auf Roundup® zurückführen. Ein Massen-Rindersterben durch Clostridium botulinum (Anm.: ein Darmbakterium, das Toxine bildet) wird auf den erhöhten Glyphosat-Gehalt in einem importierten Kraftfutter zurückgeführt. Glyphosat tötet Lacto- und Bifido-Bazillen ab, so dass sich pathologische Darmkeime ungehindert vermehren können (Frau Prof. Krüger, Leipzig). Entgegen der Beteuerung seitens des Herstellers spricht alles dafür, dass sich Roundup® in Nahrungsmitteln namhaft anreichert."


Mein Kommentar:

Glyphosat ist wasserlöslich und reichert sich damit überall dort an, wo Wasser ist. Unsere Zellen bestehen zu ca. 70% aus Wasser, deswegen kann Glyphosat auch unsere Zellen erreichen. Glyphosat baut sich angeblich schnell ab. Im Boden bindet es sich an Mineralien und wird damit der Aufnahme durch Pflanzenwurzeln entzogen. Günter Henkelmann vom Institut Für Agrarökologie, Ökologischer Landbau und Bodenschutz an der Bayrischen Landesanstalt für Landwirtschaft hat in einer Veröffentlichung zum Thema Verhalten von Glyphosat in der Umwelt (www.lfl.bayern.de/iab/bodenschutz/14620/linkurl_0_1.pdf) mitgeteilt, dass Glyphosat und seine Abbauprodukte auch nach 2 Jahren noch zu 45% im Boden vorhanden waren. Durch die hohe Bindung an Bodenbestandteile wird Glyphosat als umwelterträglich eingestuft. Die mehrfache Ausbringung (dreimal pro Vegetationsperiode ist normal) führt zu einer höheren Anreicherung, so dass die vermeintliche Umweltfreundlichkeit kritisch hinterfragt werden darf. Heute wird Glyphosat legal bis 1 Woche vor dem Erntetermin auf das Getreide ausgebracht, weil durch das Mittel die Getreidepflanzen absterben, eintrocknen und so eine gleichmäßigere Reifung vor der Ernte möglich wird. Die Halbwertszeit des löslichen pflanzenverfügbaren Wirkstoffanteils wurde auf Nutzpflanzen mit 8,5 Tagen ermittelt. In der Medizin gehen wir davon aus, dass eine Stoff als nicht mehr vorhanden gilt, wenn 10(zehn!) Halbwertszeiten vergangen sind. Man darf also davon ausgehen, dass, wenn eine Woche vor der Ernte letztmalig Round up ausgebracht wurde, auf den Getreiden etwa die Hälfte des Wirkstoffes noch nachweisbar ist. Da wundert es nicht, dass in Konsumenten von Getreideprodukten auch Brot, Müsli etc Glyphosat in nennenswerter Menge zu finden ist. Die Zeitschrift Ökotest hat zu diesem Thema einen Artikel veröffentlicht und selbst einen Test durchgeführt.


Das Testergebnis

"Glyphosat war in fast drei viertel der Produkte nachweisbar. Dabei sind vier von fünf Weizenmehlen, acht von zehn Körnerbrötchen und zwei von fünf Getreideflockenprodukten betroffen."


Zusatzstoffe verstärken die Giftigkeit

Glyphosathaltige Spritzmittel können sogenannte Tallowamine enthalten. Das sind Zusatzstoffe, die die Aufnahme des eigentlichen Wirkstoffes in die Pflanze verbessern und das Spritzmittel wirksamer, zugleich aber auch giftiger machen. Sogar als Einzelstoff weisen die Tallowamine eine leicht höhere Giftigkeit als Glyphosat auf. Allerdings ist die Datenlage insgesamt lückenhaft. So ist weitgehend unklar, inwieweit Lebens- und Futtermittel mit Tallowaminen belastet sind. Die einfache Erklärung: Es gibt weder eine anerkannte Analysenmethode noch wurde eine Rückstandshöchstmenge festgelegt. Angesichts dieser Unsicherheiten zog das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) im Jahr 2010 die Konsequenzen und verbot Tallowamine, die Spritzmitteln separat zugemischt werden dürfen. Fertige Mischungen sollten auf freiwilliger Basis durch den Einsatz weniger bedenklicher Zusatzstoffe entschärft werden. Aktuell befinden sich laut BVL noch fünf Präparate mit Glyphosat und Tallowaminen auf dem Markt. Damit ist das Problem allerdings nicht vom Tisch. Denn vermutlich wird der bedenkliche Wirkverstärker im Ausland weiter in großem Umfang eingesetzt und gelangt als Rückstand in importierten Lebensmitteln zu uns." (aus: Ökotest 31.Augst 2012, Link siehe oben)

Da man sich auch auf Bioprodukte nicht sicher verlassen kann (siehe oben) bleibt (fast) nur der Selbstanbau von Nahrungsmitteln oder Inkaufnahme von dauerhaften chronischen Belastungen mit immer neuen Umweltgiften, zu denen es keine umfassenden Daten gibt. Zumindest dürfen wir getrost davon ausgehen, dass die Lobby der Chemiekonzerne, allen voran Monsanto, dafür sorgen wird, dass noch lange keine eindeutigen Studien erstellt werden und wir auch weiterhin Nahrungsmittel konsumieren müssen, die eine vermeintlich bedenkenlos verträgliche Menge an chemischen Killern enthalten.


Phthalate

Über Kunststoffweichmacher habe ich in meinem Newsletter 6/2009 schon einmal geschrieben. Weichmacher kommen nahezu in allen Kunststoffen vor und werden auch in Zahnarztpraxen verwendet. Beim Füllen von Zähnen kommen diese Weichmacher direkt mit dem Immunsystem in Kontakt und können zu Sensibilisierungen führen. Allergische Reaktionen sind die Folge, die sich in Schmerzen, Funktionsstörungen des Kauapparates und oft auch der Nacken und Schultermuskeln äußern können oder - nicht selten- auch Hautveränderungen, vor allem im Gesichts- und Halsbereich, gelegentlich auch an entfernten Körperstellen, bemerkbar machen können. Außer den allergischen Reaktionen gibt es direkte Wirkungen. Hohe Konzentrationen von Weichmachern können toxisch wirken und Zellen direkt schädigen. Sehr geringe Dosen haben hormonelle Wirkungen und sind daher zwar genauso gefährlich, aber schlechter nachweisbar und langsamer wirksam. Die Erhöhung der EU-Grenzwerte für Weichmacher und Pestizide/Toxine beruht in der Regel auf Beurteilung direkter toxischer Wirkungen. Langzeituntersuchungen mit geringen Dosen werden nicht durchgeführt oder -auf Druck der Chemielobby- nicht berücksichtigt. Aber gerade diese geringen Dosen sind es, die hormonelle Wirkungen entfalten, die man oft erst nach Jahren nachweisen kann. Entsprechende Hinweise und Veröffentlichungen liegen vor, werden aber als nicht relevant oder handwerklich schlecht gemacht diskeditiert. Der Verbraucher soll zahlen, es geht nur um Gewinn. Das individuelle Schicksal derer, die Schäden haben, ist uninteressant. Ein kausaler Nachweis kann bei der Summe aller Chemikalien , die wir aufnehmen nicht gelingen, somit wird niemand eine Haftung übernehmen. In diesem Wissen wird produziert, was sich verkaufen lässt, mit möglichst großem Gewinn.


Fortsetzung Schreiben Dr. Fonk zum Thema Phthalate:

"a) Allgemeine Daten:
Weltweiter Verbrauch ca. 2 Mio. Tonnen pro Jahr. Phthalate belasten weltweit Erdböden, Flüsse, Meere, Trinkwasser, Niederschläge, Luft, Raumluft. Wurzelgemüse wie z.B. Karotten nehmen Phthalate aus der Erde auf.


b) Phthalate-Verwendung:
90 % als Weichmacher für Kunststoffe (PVC etc.): Wand-, Boden-Beläge, Rohre, Kabel, Teppichböden, Parkettversiegelung, Möbel, Spielzeug, Farben, Klebstoffe, KFZ-Bauteile, industrielle Schmier- und Lösungsmittel, Additive in der Textilindustrie, Schuhsohlen. Modelliermasse, die bei 120° gehärtet wird, enthält z.B. 24 % Phthalate. Last but not least: Zahnwerkstoffe und Zahnversiegelung (ich habe nicht einen umweltkritischen Beitrag gefunden, in dem Zahnwerkstoffe unter Phthalaten erwähnt werden).

Nahrungsmittel: Frischhaltefolien und -Beutel, Lebensmittelverpackungen und -Behältnisse, Kunststoffgeschirr, Trinkflaschen, Tetrapack etc. (IST: auch Kaugummi).

Medizinischer Bedarf: Blut-, Infusions-, Urin-Beutel, Katheter, PVC-Schlauchsysteme, Implantate, Gefäßprothesen, Spiralen, "Gummi"-Handschuhe, Brillen, Kontaktlinsen, Kondome etc. Für Babyschnuller und andere Babyartikel wurden Phthalate erst 2004 verboten (2004/781 EG).

Hilfsstoffe für Arzeimittel: Magensaftresistente Kapseln und Tablettenbeschichtung (auf meinen Hinweis vor vielen Jahren an die Herstellerfirma von Mutaflor®-Kapseln, in denen ich Dimethylterephthalat getestet habe, habe ich nie eine Reaktion bekommen und verwende seitdem Mutaflor®-Kapseln nicht mehr).

Kosmetik: Nagellack!, Haarspray, Körperpflege.

Trägerstoff für Duftstoffe: Deodorant, Parfum, Duftkerzen, -Seifen. Duftstoffe werden zunehmend von Firmen als "Lockstoffe" verwendet. Z.B. "beduftet" Samsung seine technischen Geräte und Adidas seine Turnschuhe ("Duftverschmutzung", SZ 25./26.8.2012). In den USA hat sich bereits gegen die Unsitte der "Zwangsbeduftung" eine Gegeninitiative gebildet: "Teens Turning Green".


c) Grundsatzproblem:
Phthalate (ca. 40 % der Kunststoffmasse) gehen keine chemische Verbindung mit Kunststoff ein und werden nach und nach aus dem Produkt wieder freigesetzt.


d) Gesundheitliche Probleme:
Hierzu siehe auch "Krankheit ist messbar" und www.dr-fonk.de unter "Zahnsanierung" und "Umwelt".

Akut:

Reizung von Haut und Schleimhäuten, Dermatitis, Atembeschwerden bis zu Asthma, Augenreizung, Magen-Darm-Reizung (z.B. bei Dialyse-Patienten).

Chronisch:

  • Erkrankungen von Leber, Nieren und ZNS
  • Kanzerogen, teratogen, Embryotoxizität, Störung des Hormonstoffwechsels durch östrogene Eigenschaften: "Verweiblichung der Welt", Infertilität sowohl der Frau als auch des Mannes.
  • Die toxikologische Datenlage ist absolut unbefriedigend. Die Deklarationspflicht ist offensichtlich ungenügend bis mangelhaft geregelt und für DMP(Dimethyterephthalat) z.B. gar nicht erforderlich.
  • Es ist nachgewiesen, dass die Phthalat-Belastung bei Säuglingen höher als bei Erwachsenen ist.




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Öfter mal auf die Nase hören

Ist die Milch noch gut? Kann man das Fleisch noch essen? Unsere Nase kann uns vor Gefahren warnen. Doch heutzutage werden wir künstlich beduftet und finden und immer schlechter zurecht. Düfte können schaden, wie nicht nur Allergologen wissen.





Unsere Lebensgewohnheiten, die weitgehend durch die Werbung bestimmt und gelenkt werden, zielen immer mehr darauf ab, Meinungen zu etablieren, die unlogisch und teils unbegründet sind, aber Umsatz bringen. Wer heute nicht nach Parfüm duftet, Makeup im Gesicht trägt, Haarspray oder Haargel aufgelegt hat, gilt als out. Sich gegen einen Trend zu stellen, das lernen schon die Kleinsten in der Schule, bedeutet Außenseiter zu sein, und das ist niemand gerne. Es gehört Mut und Selbstbewusstsein dazu, wenn man zu Überzeugungen steht, die nicht dem Mainstream entsprechen.

Als ich ein Kind war, hat sie niemand daran gestört, wenn Achselbehaarung, Schambehaarung und Beinbehhaarung bei Frauen vorhanden waren. Weil es alle hatten, störte es niemanden. Heute gilt es vielfach als ungepflegt, sich nicht die Scham- und Achselbehaarung zu rasieren, Frauen mit Beinbehaarung sehe ich extrem selten. Sowohl Scham- als auch Achselbehaarung haben einen physiologischen Sinn, nämlich einerseits als Verschiebeschicht zwischen Hautoberflächen zu wirken und andererseits als Verdunstungsfläche für Schweiß zu dienen, der, und das ist wichtig, Pherormone enthält. Also Sexualduftstoffe, die unser Verhalten steuern. Ein Mensch riecht normalerweise nach Mensch und nicht nach Chemiebaukasten.

Heute muss man nach Deo und Parfüm riechen (es werden auch Experimente mit Sexualduftstoffen in Parfüms gemacht), sich immer mit Seife waschen, Haarsprays und Haargele auch als Mann benutzen, als Frau ohne Make up gar nicht auf die Strasse gehen etc. Menschen, die wir riechen, riechen oft nicht mehr nach Mensch. Ein Duftstoffträger sind Phthalate, die eben auch die oben genannten Wirkungen haben. Lesen Sie einmal die Liste der Inhaltsstoffe bei Kosmetika. Wie man dann glauben kann, dass die unberechenbare Wechselwirkung zwischen 20 verschiedenen Substanzen (1019 Möglichkeiten), sicher immer harmlos und gesundheitsverträglich ist, kann ich nicht nachvollziehen. Unsere Nase ist das Sinnesorgan, dass uns am besten Auskunft geben kann, wenn es sich um mögliche chemische Einflüsse auf uns handelt.

Wenn ich aus der Praxis nach hause komme und mehrere Damen chirotherapeutisch behandelt habe, werde ich zu hause gefragt, ob ich aus einem Parfümladen komme. Trotz regelmäßigen Händewaschens bekomme ich die Düfte, die ich über den Tag einsammle, nicht wieder vollständig los. Und glauben Sie mir, solch ein Duftpotpourri riecht wirklich nicht einladend.


Unsere Nase beeinflusst uns mehr als wir bewusst wahrnehmen

Menschen werden im Unterbewusstsein von Düften gesteuert. Ob man jemanden gut riechen kann, hängt von dessen Hormonzusammensetzung ab. Untersuchungen haben belegt, das wir individuell riechen, also jeder von uns ein persönliches unverwechselbares Gemisch von chemischen Substanzen produziert, dass uns eindeutig identifiziert. Es gibt zudem geschlechtsspezifische Duftstoffe. Männer sollten deswegen keine Damenparfüms benutzen und umgekehrt. Unsere Nase kann den Gegenüber anhand seines persönlichen Geruches, der vom Immunsystem abhängt, einschätzen. Menschen mit unterschiedlichen Immunmarkern finden sich - wenn die anderen Rahmenbedingungen stimmen- anziehend, weil in unserem unbewusst ablaufenden "Partnersuchprogramm" festgelegt ist, dass es für den Nachwuchs besser ist, wenn zwei verschiedene Immunsysteme sich paaren, weil dann die Bandbreite der Immunabwehr der Nachkommen erhöht wird und sie bessere Überlebenschancen haben.

Wenn man diese Wahrnehmung verändert, kommt es zu falschen, unerklärlichen Empfindungen, die unser Verhalten möglicherweise fehlsteuern. Paarungsbereitschaft wird über die veränderte Hormonzusammensetzung zum Zeitpunkt der Fruchtbarkeit der Frau signalisiert und kann gerochen werden. Auch kleiden sich Frauen zum Zeitpunkt der Eisprungs freizügiger. Fremde, künstliche Düfte führen zu nicht übereinstimmenden Wahrnehmungen und können vom Unterbewußtsein falsch gedeutet werden. Die Einnahme von Antibaby-Pillen führt ebenfalls zu einer gestörten Geruchswahrnehmung. Nicht selten kann eine Frau ihren unter Pilleneinfluss kennengelernten Partner nach Absetzen der Pille plötzlich nicht mehr riechen und stellt die Beziehung in Frage.

Make up und Bodylotion, Duschgel und Pflegeshampoo und Haarfestiger gehören zu Standartausstattung inzwischen auch vieler Männer und enthalten fast immer Duftstoffe. Wenn ich einer Frau in der Praxis ein Muster eines Kosmetikums gebe, weil ich Sie bitte, es auszuprobieren, wird sie in über 90% aller Fälle zuerst daran riechen und dann erst entscheiden, ob sie es mitnehmen will. Wenn es nicht gut duftet (und das ist eine subjektive Einschätzung), wird es nicht gewollt. Präparate, die gar nicht riechen, werden eher liegen gelassen, als welche, die "irgendwie gut" duften.

Duft ist auch ein wichtiges Kriterium in der Beurteilung von Nahrung. Fauliges Fleisch, saure Milch, ungenießbare Nahrung erkennen wir zuerst am Geruch. Wenn es komisch riecht, essen wir es nicht.

Die Industrie weiß das und kreiert Düfte. Duftdesigner sorgen dafür, dass ein neues Auto angenehm neu riecht. Supermärkte werden mit Düften begast, weil wir dann mehr kaufen. Menschen werden beduftet, damit sie auch als duftend wahrgenommen werden. Welche Folgen das hat, wenn mehrere verschiedene Duftnoten mit dem eigenen Körpergeruch kombiniert werden, kann man in Großraumbüros riechen. Wie oft kommt man an jemandem vorbei, dessen Duftwolke einem den Atem verschlägt und der bewusst oder unterbewusst abstoßend riecht. Aber auch das Gegenteil kann der Fall sein. Manchmal wird jemand nur interessant, weil man sich in seiner Nähe irgendwie wohl fühlt und erst wenn man es sich bewusst macht, ist diese Nähe eigentlich der Geruch dieser Person.


Düfte können auch schaden

Duftstoffe gehören zu den häufigen Allergenen. Sie im Allergietest zu identifizieren gelingt oft, aber nicht immer. Sie zu meiden ist in der heutigen Welt schwer. Wenn ich bei Kontaktekzemen meine Patienten bitte, die verwendeten Kosmetika und Pflegemittel incl. Seifen für Allergietests mitzubringen, habe ich nicht selten 15 bis 20 verschiedene Produkte. Fast alle dieser Produkte enthalten Emulgatoren, Konservierungsstoffe, Parfüme, Lösungsvermittler und Bindemittel. etc.

Die Anwender machen sich nicht klar, dass sie mehrere Chemiecocktails auf ihre Haut schmieren, deren Inhaltsstoffe manchmal einzeln, oft aber als Kombination, unverträglich oder gar chronisch belastend wirken. Aus Kombinationen dann die entscheidenden Komponenten zu identifizieren ist schwierig und manchmal gar unmöglich. Immer Chemie auf der Haut zu haben ist eine Belastung der Entgiftungssysteme, vorwiegend der Leber, weil natürlich Komponenten durch die Haut in den Körper gelangen.

Seifen sind z.B. nicht nötig, um wasserlösliche Rückstände auf der Haut zu entfernen. Schweiß ist wasserlöslich und braucht keine Seife. Seifen lösen vor allem Fette aus der Haut, die dort eine Funktion haben. Deswegen kommt es bei zu großzügigem Gebrauch von Seifen zu Austrocknungsekzemen, denen dann wieder mit Pflegecremes- natürlich fetthaltig- entgegengewirkt wird. Seifen bringen auch ca. 99% der Hautbakterien um, die dort leben und unsere Haut beschützen. Hände vor dem Essen und nach dem Toilettengang auch mit Seife zu waschen macht Sinn, aber nach dem Sport unter der Dusche immer Seife, Shampoo, etc zu verwenden, schadet mehr als es nützt. Man kann sich auch krank pflegen.

Je weniger Chemie Sie sich auf Ihre Haut packen, umso weniger werden Sie durch die Haut oder die Atemluft aufnehmen und umso weniger muss der Körper entgiften. Ursprünglich ist unser Körper so ausgestattet, dass er - außer gelegentlich ein bisschen Wasser - eine zusätzliche Pflege nicht braucht. Erst der Gebrauch von chemisch aktiven Substanzen als "Pflege"-mittel und die durch uns veränderte Umwelt, in der wir heute leben, führen zu einer Belastung der Haut. Und diese Belastung benötigt dann wieder Produkte, um die Folgen der vorhergehenden Behandlung zu behandeln... Auf diese Weise lässt sich trefflich Geld verdienen.


Wer mehr über Düfte und deren Wirkung auf uns wissen will, dem seinen die folgenden Bücher empfohlen.

Das Maiglöckchen-Phänomen- alles über das Riechen und wie es unser Leben bestimmt
von Hanns Hatt, Regine Dee, ISBN 978-3-492-05224-5, Piper Verlag

Niemand riecht so gut wie du - die geheimen Botschaften der Düfte
von Hanns Hatt, Regine Dee, ISBN 978-3-492-25747-3, Piper-Verlag

Gerüche: Der sechste Sinn
von Marcus Franz, Karin Gruber, ISBN 978-3-902-55260-0, Verlagshaus der Ärzte


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Alkoholgenuss und Hautkrebsrisiko

Die Weihnachtsfeiern stehen vor der Tür, weit und breit kein Sonnenstrahl. Müssen wir uns trotzdem um die Haut Sorgen machen?






Eine dänische Studie an 57766 Männern und Frauen wurde die Häufigkeit von Hautkrebserkrankungen mit den Trinkgewohnheiten in Verbindung gesetzt. 1185 Basalzellkarzinome (meist durch Lichtschäden hervorgerufener, fast immer nur örtlich wachsender weißer Hautkrebs) und 198 Plattenepithelkarzinome (meist aus lichtinduzierten Verhornungsstörungen entstehender weißer Hautkrebs, der auch metastasieren kann) traten in der Untersuchungsgruppe auf. Der Gesamtalkoholkonsum hatte keine Auswirkungen auf die Krebshäufigkeit, aber bei der Unterteilung in Bier, Schnaps und Weintrinker zeigten sich messbare Differenzen. Pro 10 g konsumierten Alkohols (entspricht bei Wein ca. 0,1l, bei Schnaps ca. 0,03l, bei Bier etwa 0,25l) erhöhte sich die Basalzellkrebswahrscheinlichkeit für Weintrinker um 5%, für Schnapstrinker um 11%, während sie für Biertrinker um 3% abnahm.

Bei Plattenepithelkarzinomen wiesen die Trinker bis zu 50% weniger häufig Krebserkrankungen auf, als die (fast) Abstinenzler. Als Begründung werden neben immunologischen Prozessen und direkter Zellschädigung durch Bestandteile der Getränke vor allem soziokulturelle Gründe vermutet. (Jensen A et al, J Invest Dermatol 2012;Juni14), zitiert aus hautnah dermatologie, Springerverlag, Ausgabe 4,Juli2012,28.Jahrgang, S.200.


Kommentar:

Lassen Sie sich ihren Alkoholgenuss nicht vermiesen, es kommt in ersten Linie auf die Menge an! Maßhalten können ist in diesem Zusammenhang die wichtigste Eigenschaft.


Nährstofftests:

Die Fernsehwerbung ist wieder voll davon: "Nehmen Sie diese oder jene Nährstoffmischung, Vitamine und Mineralstoffe, Omega-Fettsäuren etc.. Trinken Sie bioaktive Joghurts mit immunstärkenden Effekten". Zum Thema "Immunstärkung durch Joghurtdrinks habe ich in meinem allerersten Newsletter 2009 Stellung genommen. Sie finden ihn im Archiv auf meiner Homepage. Nährstoffmangelsituationen kommen tatsächlich vor. Jedoch braucht niemand alles. Die angepriesenen "Multi-Tabletten", die (fast) alles enthalten sind oft das Geld nicht wert und sie treffen nicht die wirklichen Bedürfnisse der Menschen.

Bevor Sie sich für den Winter Nahrungsergänzungen kaufen, um fit zu bleiben, sollten Sie feststellen, was Ihnen wirklich fehlt. Eine Möglichkeit ist der Online-Nährstoffcheck von www.meingesundheitscheck.de.

Wenn viele Nährstoffe fehlen, muss die erste Frage nicht sein, "wo kann man die kaufen?", sondern, man sollte sich fragen, "warum habe ich ausgeprägte Mangelzustände?". Wer nicht Anhänger einer katastrophalen Ernährungsphilosophie ist oder exzessiv schwitzt, z.B. durch Sport, der entwickelt Nährstoffdefizite meistens durch Nährstoffaufnahmestörungen im Verdauungstrakt. Diese gilt es zunächst zu beseitigen, bevor man sich Nahrungsergänzungen zuführt. Sonst landet vieles von den teuren Pillen einfach in der Kanalisation.

Also: zunächst checken, ggf. Darmsanierung, dann ergänzen.



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Autor

Dr. Michael Tank
Krohnskamp 17
22301 Hamburg

dr.michael.tank@web.de
Tel. +49 (0)40 250 02 86









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