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Praxis Dr. Tank
Newsletter #3 / 2017

 
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Liebe Leser,

ich habe länger nichts von mir hören lassen. Nun ist die Beachvolleyball-Saison beendet und ich finde wieder Zeit, mich um den Newsletter zu kümmern. Wie Sie vielleicht aus den Medien erfahren haben, wurden Kira und Laura Weltmeister der Frauen und gewannen auch das Welttourfinale in Hamburg. Mit Julia Großner und Nadja Glenzke wurde ein Team aus der zweiten Reihe Europameister. Julia Sude und Chantal Laboureur rundeten das Ergebnis mit einem dritten Platz bei der EM ab und gewannen erstmals den Deutschen Meistertitel.

Bei den Männern verletzte sich Lars Flüggen im zweiten WM-Spiel und musste am Knie operiert werden. Insgesamt findet derzeit ein Strukturwandel zu mehr Zentralisierung im Beachvolleyball statt. Die gute Nachricht: Alle Bundetrainer arbeiten am Olympiastützpunkt in Hamburg und hier trainieren auch die meisten Teams.

Mit dem Weltmeistertitel der Frauen ist meine persönliche Titelsammlung nun komplett. Ich war an vielen Europameistertiteln, den Olympiasiegen beider Geschlechter und nun auch an den Weltmeistertiteln beteiligt. Nach nunmehr 25 Jahren als Verbandarzt des Deutschen Volleyball Verbandes kann ich auf eine erfolgreiche sportärztliche Karriere zurückblicken, von der auch Sie profitieren.

Weiterhin gilt mein Hauptaugenmerk meiner Praxis im Therapeutikum und kann ich vermelden, dass wir ab Mitte Oktober mit Nadine Lang eine Fachärztin für Innere Medizin bei uns haben. Sie wird die durch das Ausscheiden von Dr. Deinert entstandene Lücke füllen.

Ihr Dr. Michael Tank
 
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In diesem Newsletter

Impfberatung wird Pflicht
Neue Fachärztin im Therapeutikum
Penicillinallergie?
Mückenalarm
Magnesium bei Muskelkrämpfen
Hype um Methadon
Veranstaltungen im Therapeutikum

Rückengesundheit im Therapeutikum

imageElke Diefenbach, Gymnastik-, Yoga- und Pilateslehrerin kümmert sich um Therapeutikum um Rückengesundheit. Neue Kurse starten in Kürze. Anmeldungen an der Rezeption des Therapeutikums oder direkt bei Elke Diefenbach unter 0162 2415999.

Sportarzt

Impressionen Beachvolleyball 2017

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WM-Gold der Frauen, der letzte noch fehlende Titel in der deutschen Sammlung (Wien 2017)
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Medizinische Behandlung auf dem Feld: Dr. Michael Tank behandelt Kira Walkenhorst, im Hintergrund Laura Ludwig (World Tour Final Hamburg 2017) Persönliche Danksagung von Kira Walkenhorst direkt nach dem WM-Sieg in Wien 2017

Impfthema

Impfberatung wird Pflicht

imageImpfberatung wird in Deutschland Pflicht und ist für alle die wichtig, die Kinder in Betreuungseinrichtungen anmelden.





Nachdem nun die Bundesregierung durch den Minister Gröhe den Kindertagesstätten auferlegt, zu melden, wenn Eltern sich einer Impfberatung entziehen und damit die Kitas in die Lage versetzt, darüber Bescheinigungen zu verlangen, entsteht folgerichtig ein Bedarf an Impfberatungen. Diese sind zwar schon immer grundsätzliche Voraussetzung für eine Impfung, die kinderärztliche Praxis sieht allerdings oft anders aus. Auf Befragen teilen mir Mütter mit, dass sie weder den Beipackzettel der Impfung bekommen haben (weder NACH, noch, was viel wichtiger wäre, VOR der Impfung), noch eine Alternative zur Impfung besprochen wird und das Gespräch sich meistens auf die Feststellung beschränkt, welche Impfung "jetzt dran" ist. An einen von den Impfempfehlungen abweichenden Impfzeitplan wird üblicherweise kein Gedanke verschwendet. Empfehlungen sind aber eben keine Vorschriften.

Es gibt ausreichend Gründe, die einheitliche Impfpraxis in Frage zu stellen. Einerseits wird in der Medizin verlangt, dass der Arzt auf den Einzelfall eingehen soll, andererseits wird bei Impfungen eine Gleichmachung aller Kinder angestrebt. Ich habe mich schon immer für eine individuelle Impfberatung und einen individuellen Impfplan stark gemacht.Damit Eltern überhaupt eine sinnvolle Entscheidung für den unumkehrbaren Schritt der vorsätzlichen Infizierung ihres Kindes mit mehreren Krankheitserregern gleichzeitig treffen können, benötigen sie Informationen. Die publizierten Informationen fallen sehr einseitig und unreflektiert pro Impfung aus. Bedenken werden mit Angstmache begegnet, mit der Verantwortung der Eltern, falls dem Kinde wegen fehlender Impfung etwas zustößt. Impfrisiken werden kleingeredet. Wichtig aus meiner Sicht ist aber eine objektive, nicht vorgeprägte und nicht auf Ängste abzielende Information und eine ergebnisoffene Diskussion.

Aus diesem Grunde haben wir beschlossen, im Therapeutikum in regelmäßigen Abständen Informationsabende zu veranstalten und dann auf Wunsch eine individuelle Impfberatung durchzuführen und diese auch (kostenpflichtig) zu bescheinigen.

Erstmals findet am Mittwoch dem 11. Oktober 2017 von 19:00 - 21:00 Uhr ein Informationsabend statt. Teilnahmegebühr 10€/Person, eine schriftliche Beratungsbescheinigung berechnen wir mit 20€.

Anmeldungen bitte über info@therapeutikum-hamburg.de oder 040-51320990.
Therapeutikum

Neue Fachärztin im Therapeutikum: Nadine Lang

imageNadine Lang, Fachärztin für Innere Medizin, wird im Therapeutikum die durch das Ausscheiden von Dr. Deinert entstandene Lücke füllen.





Wir müssen uns entschuldigen. Unser Ziel, eine zuverlässige Allgemeinmedizin aufzubauen, haben wir nicht realisieren können. Mit Frau Dr. Deinert konnten wir die an uns selbst gestellten Erwartungen in Bezug auf Zuverlässigkeit und Termintreue nicht erfüllen. Die Erkrankungen von Dr. Deinert waren nicht vorherzusehen. Dennoch haben wir mit den oft kurzfristigen Terminabsagen vor allem Sie alleine lassen müssen. Dafür möchten wir uns entschuldigen.

Wir haben mit Hochdruck daran gearbeitet, eine Nachfolge zu organisieren. Es ist nicht leicht, jemanden zu finden, der ganzheitliche Medizin und Allgemeinmedizin/Innere Medizin in unserem Sinne verbinden kann. Wir freuen uns, Ihnen mit Nadine Lang eine Fachärztin für Innere Medizin präsentieren zu können. Voraussichtlich ab Mitte Oktober 2017 wird Ihnen für 20 Wochenstunden eine erfahrene Fachärztin zur Verfügung stehen.

Nadine Lang ist 40 Jahre alt, verheiratet und hat einen Sohn. Nach ihrer Ausbildung zur Medizinisch Technischen Assistentin entschloss sie sich zum Medizinstudium, das sie in Hamburg absolvierte. Nach einem Auslandsquartal in Neuseeland legte sie die ärztliche Prüfung in Hamburg ab und ging in die Schweiz, wo sie 2012 ihre Facharztprüfung ablegte.

Auf ihre Zeit am Universitätsspital in Zürich 2011/2012 folgte 2013 der Wechsel an die Lungenklinik Großhansdorf. Von dort kommt sie jetzt zu uns. Neben der üblichen internistischen Medizin bringt Nadine Lang besondere Kenntnisse in der Lungenheilkunde mit. Wir freuen uns, Ihnen eine kompetente und freundliche Kollegin präsentieren zu können.
Medizin

Penicillinallergie?

imagePenicillin ist ein Antibiotikum. Es ist benannt nach dem Schimmelpilz penicillium notatum, der in Zellkulturen dadurch aufgefallen war, dass er das Wachstum bestimmter Bakterien in seiner Umgebung hemmte. Grund war die Freisetzung einer bakterienabtötenden Substanz durch den Pilz.



Die als Penicillin bezeichnete Substanz wurde später isoliert und gereinigt und 1941 erstmal an Patienten eingesetzt. Antibiotika sind also noch keine 80 Jahre im Einsatz. Penicillin hemmt die Bildung von Zellwänden bei Bakterien, die Zellwände bilden. Solche Bakterien nennt man grampositive Bakterien (nach H.C.Gram, der ein spezielles Färbeverfahren für Bakterien entwickelt hat). Es wirkt also nicht gegen alle Bakterien.

Da jeder gegen chemische Substanzen, die eine gewisse molekulare Größe besitzen, eine Allergie ausbilden kann, kommen auch Allergien auf Penicillin vor. Typische Symptome sind Hautrötungen und Juckreiz. Es können auch Pusteln, Quaddeln, Ekzeme, Fieber, Übelkeit, Erbrechen, Kreislaufzusammenbrüche und schockartige Symptome auftreten. Die Reaktionen können sofort im Anschluss an die Einnahme oder einige Stunden verzögert auftreten. Dabei ist es wichtig, Allergien vom Soforttyp zu erkennen, weil diese tatsächlich lebensbedrohlich werden können und möglicherweise eine ärztliche Maßnahme benötigen.

Hinweise auf eine Soforttypallergie sind:
  • Eintreten der Symptome innerhalb von Minuten bis wenige Stunden nach dem Allergenkontakt (z. B. Medikamenteneinnahme).
  • Auftreten von Schwellungen, Quaddeln (Hautveränderungen, die aussehen wie nach Brennnesselkontakt), Speichelfluss, Kreislaufschwäche, Luftnot, Spannungsgefühl an den Händen und Füßen mit Hitzegefühl und Juckreiz.
Ungefährlich, aber lästig dagegen ist eine häufige Wirkung von Penicilline: das Auftreten von juckenden Hautausschlägen. Diese erscheinen 5-11 Tage nach der ersten Einnahme. Sehr häufig geschieht das bei dem Wirkstoff Amoxicillin. Man hat also das verordnete Antibiotikum bereits einige Tage eingenommen oder die Einnahme schon wieder beendet, und dann erscheint ein juckender Hautausschlag. Dieser kann durch fühlbare kleine Erhebungen eine bisschen wie "Gänsehaut" imponieren und juckt. Die Haut ist rot. Betroffen sein kann die gesamte Haut des Körpers, Schleimhäute sind in der Regel nicht betroffen. Der Hautausschlag hält 7-10 Tage, in Ausnahmefällen bis 14 Tage an. Er tritt in ca. 10% aller Anwendungsfälle auf. Dabei kann der Juckreiz auch nach Abklingen des Hautausschlages für 2-3 Wochen weiter anhalten. Dieser zeitverzögerte Hautausschlag wird oft als fälschlicherweise Penicillinallergie interpretiert.

Während beim Auftreten der Soforttypallergie die Gabe von Antiallergica, und ggf. Kortison nötig sein kann und man medizinische Hilfe in Anspruch nehmen sollte, ist der viel häufigere Hautausschlag in Bezug auf Gesundheit und Lebensgefahr harmlos. Er kommt sogar in bis zu 90% aller Fälle vor, bei denen bei einem Pfeiffer´schen Drüsenfieber, das durch den Epstein-Barr-Virus (EBV) ausgelöst wird und das als Mandelentzündung in Erscheinung treten kann, ein Penicillin, insbesondere Amoxicillin, gegeben wird, weil der Arzt z.B. eine Streptokokkeninfektion der Mandeln vermutet.

Nicht bewiesen, jedoch denkbar ist, dass chronisch aktive Infekte mit EBV, die unterschwellig ablaufen, also keine akuten Krankheitszeichen auslösen, immer die Ursache des Ekzems sind. Manche Kollegen nehmen an, dass der Hautausschlag die Folge einer Penicillingabe bei nicht erkanntem Virusinfekt ist, wobei es eben nicht zwingend Epstein-Barr-Viren sein müssen. In diesem Zusammenhang muss darauf hingewiesen werden, dass vor der Gabe eines Antibiotikums bei Infekten der Versuch des Erregernachweises erfolgen sollte. Oft werden jedoch Abstriche, Blut- oder Urinproben nicht abgenommen oder nicht auf Keime untersucht.

Was ist zu tun?

Bei Auftreten akuter Symptome, wie oben beschrieben: sofort zum Arzt/Krankenhaus und wenn nicht erreichbar, zur nächsten Apotheke. Die eigenmächtige Einnahme von Antiallergica (= Antihistaminika wie Fenistil, Loratadin, Cetirizin und andere) sollte erfolgen. Bei Auftreten des Hautausschlages, der meist ziemlich genau nach 1 Woche auftritt, kann man nichts Ursächliches mehr tun. Symptomatisch helfen innerlich gegen den Juckreiz Antihistaminika (s.o.), äußerlich Cremes, die Kortison und ggf. juckreizmindernde Substanzen wie z.B. Thesit enthalten.

Wirkliche Penicillinallergien sollten abgeklärt werden. Dazu reicht zunächst eine Blutprobe aus, in der man das Vorhandensein von Immunglobulinen des Typs E (IgE) gegen Penicillin testet. Der Nachweis spezifischen IgE gegen Penicillin beweist die Allergie und sollte zwingend zur Ausstellung eines Allergieausweise führen. Da Penicillinallergiker auch eine Kreuzimmunisierung mit Antibiotika der Gruppe der Cephalosporine haben können, ist eine gründliche Allergiediagnostik dringend angeraten. Wenn man mit einem Hautausschlag reagiert hat, liegt eine Arzneimittelwirkung, aber keine Allergie vor. Das bedeutet, dass man auch in Zukunft durchaus mit Penicillinen behandelt werden kann.
Reisetipps

Mückenalarm

imageIm Sommer, wenn wir uns viel draußen aufhalten, häufen sich Insektenstiche. Nach einem erfolgten Stich hilft einerseits der Stichheiler (www.stichheiler.de), andererseits kühlen. Eiswürfel/Coolpacks sind sicher wirksamer als kühlende Gele oder Lotionen. Besser aber ist es, gar nicht erst gestochen zu werden.



Dabei helfen lange Kleidung, nachts durchaus ein Moskitonetz und so genannte Insektenrepellentien. Das sind Substanzen, die aufgetragen werden und verdampfen und einen für die Insekten abschreckenden Geruch entwickeln. Am Wirksamsten ist nach Testungen der Stiftung Warentest der Wirkstoff DEET (Diethyltoluamid), der allerdings gesundheitsschädlich ist und sparsam und vor allem nicht bei kleinen Kindern angewendet werden sollte. DEET wirkt auf ein Enzym (Acetylcholinesterase), dass im Nervensystem an der Reizweiterleitung beteiligt ist. Es ist also ein Nervengift. Je nach Lösungsmittel liegt die Aufnahme durch die Haut zwischen 8,5% und 5 %. (DEET = z.B. Antibrumm®, Nobite®). DEET reagiert mit Kunststoffen und kann Kleidungsstücke, Sonnenbrillen etc. angreifen. Nylon, Wolle und Baumwolle sollen nicht beschädigt werden. DEET wirkt weltweit, auch gegen die Mücken, die Malaria übertragen.

Etwas weniger wirksam, aber gesundheitlich weniger aggressiv, ist Icaridin. (Icaridin = z.B. Autan plus®). Die Anwendung von Antimückenmitteln auf der Basis von ätherischen Ölen hat im Test versagt und kann nicht empfohlen werden. Beim Tropenurlaub gehört DEET, für den heimischen Urlaub eher Icaridin ins Reisegepäck. Den längsten Schutz hat man bei DEET in einer Konzentration von 50%, höher konzentrierte Zubereitungen verlängern die Wirkdauer nicht, erhöhen aber die neurotoxischen Risiken.

Die Anwendung von Sprays ist der von Lotionen vorzuziehen. Sprays kann man fein zerstäuben und damit eine bessere Flächenabdeckung als mit Lotionen erreichen. Grundsätzlich soll das verdampfende Repellent die Insekten abschrecken. Es hilft also wenig, wenn ich mich einsprühe und darüber eine oder zwei Schichten Kleidung anziehe. Es ist wenig wahrscheinlich, dass man die nötige Duftwolke um sich aufbauen kann, wenn man die Substanz unter der Kleidung versteckt. Besser ist es, sich langärmelige und langbeinige Kleidung anzuziehen und diese ggf. mit dem Insektenmittel einzusprühen. Dazu natürlich die unbedeckte Haut. Je weniger Hautfläche man mit DEET benetzen muss, desto weniger Risiko besteht für toxische Wirkungen.

Allergie auf Mückenspray?

Italienische Forscher haben in Ferrara in Norditalien Patienten mit Ekzemen darauf untersucht, ob sie auf Insektenrepellentien allergisch reagieren. Ergebnis: Diejenigen, die auf Mückensprays reagierten, reagierten auf die enthaltenen Duftöle und Konservierungsstoffe, keiner auf die Wirksubstanz. Es liegt nahe, dass die Sensibilisierung gegen Duft- und Konservierungsstoffe, die sich auch und vor allem in Kosmetika finden, eher nicht durch die Insektenschutzmittel, sondern durch Kosmetika-Nutzung entstanden sind.
Nahrungsergänzung

Magnesium bei Muskelkrämpfen

imageWer am Vorabend TV schaut, wird in der Werbung regelmäßig darauf hingewiesen, dass bei nächtlichen Muskelkrämpfen ein Magnesiummangel die Ursache sein könne und man doch Magnesium zu sich nehmen solle. Doch wirkt diese Maßnahme? Israelische Forscher haben 166 Erwachsen mit einem Durchschnittsalter von knapp 65 Jahren nun in zwei Gruppen eingeteilt und untersucht. Dabei bekam die eine Hälfte für 4 Wochen Magnesium, die andere ein Placebo.

Ausgewertet wurden 94 Teilnehmer. In beiden Gruppen reduzierte sich die Zahl der nächtlichen Krampfepisoden, ein signifikanter Unterschied konnte nicht nachgewiesen werden. Das gleiche galt für die Dauer und die Schwere der Krämpfe sowie die Schlaf- und Lebensqualität.

Prof. Froböse von der Deutschen Sporthochschule in Köln bewertet das Ergebnis als zu erwarten, da die Krampfereignisse nicht durch einen Mineralverlust, sondern durch eine neuromuskuläre Ermüdung oder Fehlsteuerung verursacht seien. (Dt. Ärzteblatt/Jg114/Heft 22/23/5. Juni 2017/S. A1123)

Kommentar:

Aus sportmedizinischer Erfahrung haben Krämpfe selten etwas mit Magnesium zu tun. Die Mehrzahl der Muskelkrämpfe im Sport tritt durch einen Kochsalzmangel auf. Kochsalz bindet im Körper Wasser und verbessert die Durchblutung - solange man es maßvoll einsetzt. Außerdem kann eine Absenkung der Muskelspannung die Durchblutung verbessern. Bei nächtlichen Wadenkrämpfen empfehle ich daher:
  1. Dehnen Sie ihre Waden und ihre Oberschenkelrückseite vor dem Zubettgehen
  2. Trinken Sie ein Glas Wasser, in das sie eine gute Prise Kochsalz gegeben haben
  3. Sorgen Sie durch regelmäßiges Training für eine gute Blutzirkulation (täglich eine halbe Stunde gehen reicht)
Sollten Sie damit keinen Erfolg haben, suchen Sie einen guten Physiotherapeuten auf, der Ihnen hilft beweglicher zu werden und Muskelspannungen abzubauen.
Medizin

Hype um Methadon

image Methadon als Ersatzdroge für Heroinabhängige ist bekannt. Methadon ist ein Opioid, ein starkes Schmerzmittel, das aber, anders als die konsumierten Drogen wie Heroin, keinen "Kick", kein positives Wohlbefinden, erzeugt. Es bindet an den Opioidrezeptor und macht die typischen Nebenwirkungen, wie alle Opiate.



Nun wurde, ausgelöst durch Berichte der Boulevardpresse, Methadon mit der Heilung von Krebs in Verbindung gebracht. Und es kommen Forderungen, bei Krebspatienten als Zusatzmittel Methadon einzusetzen, zumal es auch Schmerzen lindert. Was ist passiert? Eine Chemikerin hatte gefunden, dass Methadon hilft, Chemotherapeutika effektiver zu machen. Bisher konnte in Laborversuchen an Zellkulturen und in Tierversuchen gezeigt werden, dass Methadon möglicherweise die Wirksamkeit der Chemotherapeutika an den Zielzellen erhöht. Eine ausreichend abgesicherte und auf stabilen Datenlage basierende Untersuchung dieses Sachverhaltes bei der Anwendung an Menschen liegt nicht vor. Gute Daten liegen aber zur Nebenwirkung und Gefahr vor, die von einer falschen Methadonanwendung ausgehen.

Schaut man sich an, was mit Methadon im Körper passiert, findet man, dass es in der Leber über bestimmte Enzyme entgiftet wird, die man P-450-Isoenzyme nennt. Andere Substanzen (Medikamente), die ebenfalls über diese Enzyme entgiftet werden müssen, können zu einer Überlastung dieser Entgiftungssysteme führen und es kann zu einem verzögerten Abbau und damit zum Anstieg der Medikamente und des Methadons im Körper kommen. Denkbar ist, das Chemotherapeutika, die den gleichen Abbauweg wie Methadon nutzen, nicht so schnell abgebaut werden können, wenn Methadon gegeben wurde und deswegen in höheren Konzentrationen vorkommen und dadurch stärker wirken.

Krebspatienten, die hilflos sind, mögen die Idee der Methadonanwendung als letzte Rettung empfinden. Aber aus Einzelfällen ohne Datenlage eine neue Therapie herzuleiten, ist unseriös. Man möge sich nur den Aufschrei vorstellen, wenn bei einer Studie herauskäme, dass bei wenigen Patienten Methadon die Heilung begünstigt, bei noch mehr Patienten aber die Chemotherapie so giftig macht, dass die Patienten an der Chemotherapie vorzeitig versterben.

Es fehlen also Daten. Und da Methadon nur über Betäubungsmittelrezepte zu erhalten sind und die Abgabe strengen Auflagen unterliegt, wird es kaum zu eigenmächtigen Selbstversuchen kommen. Studien dazu werden sicherlich durchgeführt werden, dauern aber Jahre. Und: etwa 90% aller Substanzen, die in experimentellen Studien gewirkt haben, versagen in klinischen Studien und kommen nie als Therapie in der Medizin an. Von einer Wunderdroge und einem Wundermittel für Krebskranke sind wir also weit entfernt.

Eigene Anmerkung: Im Therapeutikum gibt es keinen Arzt, der Betäubungsmittel verordnen darf. Wir können Ihnen diesbezüglich also nicht helfen.
Therapeutikum

Eigener Kursraum: Veranstaltungen im Therapeutikum

Nachdem wir nun einen Kurs- und Seminarraum haben, ist es möglich, sowohl Veranstaltungen für Patienten anzubieten, als auch Fachpersonal auszubilden.

Bereits im Januar haben wir Zahnärzte eingeladen und mit ihnen die Unterschiede zwischen ganzheitlichen Untersuchungsergebnissen und nachfolgenden fachzahnärztlichen Untersuchungen diskutiert. Zumindest die 26 Teilnehmer waren sich einig, dass es diagnostischen Lücken bei einigen zahnspezifischen Krankheitsbildern gibt, die eine Fernwirkung auf den gesamten Organismus haben.

Entsprechend findet im November der erste Einführungskurs für Kinesiologie am Zahnarztstuhl statt. Bereits im März und April habe ich zwei Kurse zur kinesiologischen Fortbildung gegeben.

AK-Sportmedizin beschäftigte sich mit muskuloskeletalen Störungen und deren Auswirkung auf den Körper sowie geeignete Untersuchungstechniken und Therapiemaßnahmen.

Der Kurs AK Strategie zielte auf die ganzheitliche Diagnostik vor allem innerer Erkrankungen ab und zeigte den Teilnehmern, wie man schnell, logisch und übersichtlich zu Ergebnissen kommt, die den Patienten helfen und die von der üblichen schulmedizinischen Diagnostik oft nicht erfasst werden. Beide Kurse waren ein voller Erfolg.

Für Sie als Patienten sind für die Zukunft verschiedene Veranstaltungen angedacht. Die erste wird das Thema Impfungen behandeln.


Impfberatung
11. Oktober, Mittwoch 19:00 - 21:00h

Darstellung der Krankheiten und Besprechung der möglichen Impfungen.
Nachdem Impfberatungen nun für die Besucher von Kitas zur Pflicht werden sollen, erscheint es wichtig, Eltern und Schwangere von den Möglichkeiten und Gefahren von Impfungen zu unterrichten. Nur wer sich auskennt, kann beurteilen, ob er die Verantwortung einer Entscheidung für oder gegen bestimmte Impfungen tragen kann. Die Veranstaltung will Wissen vermitteln und Sie in die Lage versetzen, zu verstehen, was bei Impfungen passiert.

Zielgruppe: alle Interessierten, Eltern, werdende Eltern, Reisende
Kostenbeitrag 10€/Person - Anmeldung erbeten unter 51320990


Regelmäßig finden im Therapeutikum derzeit folgende Aktiv-Kurse statt:

Fußkurs mit Petra Stark
immer Mittwochvormittag ab 11.30 Uhr

Nächster Kurs-Beginn: 13. September 2017, fünf Termine im Wochenabstand. Preis 149,-€

Der Fußkurs wendet sich an Patienten mit Problemen der unteren Extremität einschließlich der Hüften und basiert auf dem Konzept der Spiraldynamik. Voraussetzung für die Teilnahme ist eine vorherige Begutachtung durch Frau Stark in einer Einzelsprechstunde in ihrer Praxis im Therapeutikum.

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Rückenkurs mit Elke Diefenbach
immer Freitagvormittag ab 9:00 Uhr

Nächster Kursbeginn: 13. Oktober 2017, fünf Termine im Wochenabstand. Preis 149,-€

Der Rückenkurs wendet sich an alle, die aktiv etwas für ihren Rücken tun wollen. Elemente aus den Bereichen Yoga, Pilates, Gymnastik und Krafttraining werden zu einem sinnvollen Training zusammengefasst. Das Training erfolgt mit dem eigenen Körpergewicht ohne Zusatzgewichte.

Anmelden können Sie sich für alle Kurse telefonisch unter 04051320990 oder per Mail unter info@therapeutikum-hamburg.de oder persönlich am Empfang im Therapeutikum.


Das komplette Fortbildungsprogramm:

Systemisch funktionelle Diagnostik mit Applied Kinesiology
20./21. Oktober 2017 Fr. 14:00 Uhr bis Sa 19:00 Uhr

Der Kurs richtet sich an Sportmediziner, Orthopäden, Physiotherapeuten. Systemisch funktionelle Diagnostik mit Hilfe von Applied Kinesiology stellt ein gutes Werkzeug dar, mit dem man die Funktion des Körpers testen und einschätzen kann. Zusammenhänge zwischen inneren Erkrankungen, Herdgeschehen und Funktionsstörungen des muskuloskletalen Systems können mit dieser Technik gefunden und dargestellt werden. Das "Warum?" Von Beschwerden kann in vielen Fällen erklärt werden und eine gezielte Therapie macht die Wahrscheinlichkeit von erneuten Problemen geringer. Therapeutische Ansätze können so gezielt in sinnvolle Maßnahmen zu Rehabilitation und Prävention umgesetzt werden.

Kosten: Ärzte 750€, Physiotherapeuten selbstständig 600€, angestellte 550€, Studenten 500€
Vorkenntnisse in Applied Kinesiology sind NICHT erforderlich

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Zahnärztekurs -Schnelltestung mit Applied Kinesiology - Einführungskurs
1. November Mittwoch 13:00 Uhr bis 19:00 Uhr

Der Kurs wendet sich an Zahnärzte/Kieferchirurgen, die in Kürze am Behandlungsstuhl testen wollen, ob z.B. ein fraglicher Befund den Patienten beeinträchtigt, ob Zahnmaterialien verträglich sind, ob eine Behandlung das Problem gelöst hat.

Kosten: 400,00€
Vorkenntnisse in AK nicht erforderlich

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AK Sportmedizin
17./18. Februar 2018 Fr. 15:00 - Sa 19:00 Uhr

Die Kursteilnehmer lernen die Theorie und Praxis der sportmedizinischen Betreuung unter Einsatz von Applied Kinesiology kennen. Darüber hinaus üben Sie praktisch, die vorgestellten Tests durchzuführen.

Kosten 650,00€

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AK Strategie 2018
2./3. März 2018 Fr. 15:00 Uhr bis Sa 19:00 Uhr

Gegenstand des Kurses ist das Erlernen der Sichtweise und ihres Funktionsmodells, die schnelle AK-Testung mittels Kontrollmesspunkten, die Vermittlung eines Standardverfahrens zu orientierenden Erstuntersuchung und Hilfe und Tipps zur Eingliederung in den Praxisalltag.

Kosten 600,00€

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AK Nosodentherapie 2018
20./21. April 2018 Fr. 15:00 Uhr bis Sa 19:00 Uhr

Der Kurs wendet sich an alle, die ihr diagnostisches und therapeutisches Spektrum erweitern wollen und sich auf die ganzheitliche Sicht der Dinge einlassen. Es werden Fallstricke bei der Diagnostik und Therapie besprochen:
  • Wann reichen Nosoden, wann bedarf es allopathischer Mittel wie Antibiotika oder Vermizide?
  • Herdtestung mit Nosoden, Schwermetall- und Zahnmaterialtestung mit Nosoden, was sagt welche Potenz?
  • Akut oder chronisch - was kann die Nosode helfen?
  • Theorie der Nosodentherapie - welche Denkmodelle zur Wirkung gibt es?
Kosten 600,00€/Person

Weitere Informationen finden Sie unter: www.die-gesundheits-gmbh.de

Anmeldung unter info@therapeutikum-hamburg.de oder per Fax: 040-2505080
Praxis für ganzheitliche Medizin
Dr. med. Michael Tank
Borsteler Chaussee 47, 22453 Hamburg
www.tank-deutschland.de | praxisdrtank@web.de
Tel 040-51 320 990 | Fax 040-250 50 80
 

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