Neues von Alzheimer & Co
- Um September 27, 2024
- Von mtank
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Alzheimer und Demenz
Immer wieder erscheinen in den Medien Berichte über den Durchbruch bei Alzheimer und anderen Demenzformen. Ich möchte dazu noch einmal Stellung nehmen:
Demenz ist eine allgemeine Bezeichnung für eine Minderung der geistigen Fähigkeiten, die schwerwiegend genug ist, um das tägliche Leben zu beeinträchtigen.
Demenz sagt, stand heute, nur aus, dass es Gehirnfunktionsstörungen gibt, die mit Veränderungen zeitlicher und/oder räumlicher Orientierung, der Gedächtnisleistung insbesondere des Kurzzeitgedächtnisses und motorischen Störungen einhergehen können.
Ursachen für Demenz gibt es verschiedene. Die häufigste Demenzform nennt man Morbus Alzheimer, sie macht etwa zwei Drittel aller Demenzformen aus. Die Hirnzellen regenerieren nicht mehr richtig und gehen letztendlich zugrunde. Vaskuläre Demenzformen (Durchblutungsstörungen des Gehirns) machen etwa 15 % aller Demenzen aus, der Rest sind spezielle Formen, teils Mischformen, auch z.B. zusammen mit Morbus Parkinson.
Schleichende Durchblutungsstörungen können durch Arteriosklerose (Aderverkalkung) entstehen, die akute Variante ist der Schlaganfall, der zumeist drastische Symptome zeigt und ein Notfall ist.
Vergiftungen (chronisch z.B. durch Alkohol, Rauchen, Medikamente, Drogen, Umweltgifte, Zahnmaterialien u.a.) können das Gehirn ebenfalls schädigen und auch in der Peripherie Symptome machen, die wir als Polyneuropathie kennen.
Entwicklungsgeschichtlich hing das Überleben davon ab, dass der Mensch wusste, wann es wo welche Nahrungsmittel gab. Nervenzellen, insbesondere die, die für das Gedächtnis und die räumliche und zeitliche Orientierung zuständig sind, können sich vermutlich deswegen bis zum letzten Atemzug regenerieren.
Alkohol, Cannabis, Psychopharmaka u.a. können die Regeneration der Zellen im Hirnspeicher reduzieren oder sogar verhindern, so dass am Ende eine Gedächtnisstörung entsteht.
Stoffwechselstörungen wie Diabetes, Leberfunktionsstörungen, Mangelernährungen und chronische Infekte, entzündete Zähne und Stress etc. können den Zellstoffwechsel auch im Gehirn beeinträchtigen und für Hirnleistungsstörungen mit verantwortlich sein. Neuer ist die Erkenntnis, dass niedrige Dosen von Lithium den Hirnstoffwechsel bessern können.
Wir sind alle unterschiedlich. Unterschiedlich in Bezug auf unsere Genetik, auf das Erlebte, auf durchgemachte Erkrankungen, auf aufgenommene Giftstoffe, auf die Fähigkeit sich zu regenerieren, auf soziale und emotionale Begebenheiten, auf erlittene Krankheiten und Therapien, Impfungen etc.
Deswegen reagieren Menschen unterschiedlich und wir Ärzte können nicht sicher prognostizieren, wer welche Krankheit erleiden wird und wer nicht. Genetische Untersuchungen z.B. der Entgiftungsenzyme der Leber können helfen, Menschen zu identifizieren, die z.B. nicht so gut entgiften können und deswegen eher krank werden könnten.
Und während mancher Passivraucher Lungenkrebs bekommt, haben andere bessere Chancen wie z.B. Helmut Schmidt, der bis zum 96. Lebensjahr geraucht hat und damit trotz der permanenten Schädigung seines Körpers ca. 13 Jahre länger lebte, als es statistisch zu erwarten gewesen wäre.
Es kommt neben den von uns nicht zu beeinflussenden Dinge (s.o.) vor allem auf eine gesunde Lebensweise an.
Ich schreibe das hier, weil der Nachweis von Markern für Alzheimer, der immer mal wieder gemeldet wird, in aller Regel nicht die Erkrankung durch einen Bluttest beweisen, sondern unspezifisch anzeigen, dass Hirnzellen geschädigt sind. Auch haben Medikamente gegen Alzheimer mit großem Schlagzeilenpotenzial in den Testphasen bisher so viele Nebenwirkungen aufgewiesen, dass sie nicht zugelassen werden konnten.
Es gibt aber dennoch Hoffnung auf Besserung für die, die betroffen sind. Wie schon berichtet, haben wir ein medizinisches Therapiegerät, das mittels Schallwellen die Gehirnzellen aktivieren und den Hirnstoffwechsel sowie die Entgiftung im Gehirn positiv beeinflussen kann.
TPS (Transkranielle Puls Stimulation) nennt sich das Verfahren, dass wir bei Demenz, Morbus Parkinson, MCD (mild cognitive Disoder = leichte Wahrnehmungs- und Denkstörungen, wie sie nach CoViD, bei Stress, schweren Krankheiten vorkommen), Tinnitus, Gangstörungen, und jetzt auch bei Depressionen einsetzen können.
Neuer Studien zeigen, dass sich nachweislich nach bereits einer Sitzung (6000 Impulse, Dauer ca. 45 Minuten) Veränderungen der elektrischen Aktivität der Hirnzellen messen lassen. Das belegt nicht nur eine Aktivierung der Hirnzellen, sondern auch die Modulation neuer Verknüpfungen der Nervenzellen untereinander (Plastizität).
Immer klarer wird, dass die Reaktionen individuell unterschiedlich sind und deswegen auch die Effekte variieren. Bei MCD kommen wir mit deutlich weniger Sitzungen aus, als bei Parkinson, Alzheimer oder Depressionen. So behandeln wir einen 82-jährigen Orchestermusiker, der sich nach 20(!) Sitzungen – zuletzt einmal wöchentlich – wieder in der Lage sieht, die Noten schnell genug zu lesen und weiter mit dem Orchester aufzutreten.
Bitte sprechen Sie mich an, informieren Sie sich auf meiner Homepage, und vereinbaren Sie einen Gesprächstermin, gerne in Begleitung von Angehörigen, wenn Sie Interesse oder Bedarf haben.
Ihr Dr. Michael Tank