- Um November 23, 2024
- Von mtank
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Lithium
Jeder von Ihnen hat Lithium zuhause. Es ist Bestandteil von Batterien und Akkus, wird bei der Herstellung von Keramik und Glas verwendet.
Wir nehmen mit dem Essen und Trinken Lithium auf.
In Schokolade, Milch, Butter, Eier, Getreide, Fleisch, Fisch, Kartoffeln und Gemüse ist das Spurenelement zu finden. Im Trinkwasser, vor allem in Mineralwässern, kann Lithium mit bis zu 10 mg/l enthalten sein.
Lithium ist ein Leichtmetall aus der Gruppe der Alkalimetalle. Es ist hoch reaktiv und kommt an der Luft nicht in Reinform vor.
Es gilt im Körper als nicht essentiell, man kann ihm bis heute keine physiologische Notwendigkeit nachweisen. Es kommt in einer Größenordnung von ca. 7-10 Milligramm im menschlichen Körper vor. Dieser Wert variiert erheblich je nach Region und Lithiumgehalt des Trinkwassers. Die Halbwertszeit im Körper beträgt 20- 24 Stunden, Lithium wird über die Niere ausgeschieden und erscheint in Spuren im Schweiß. Es verhält sich in etwa wie Natrium im Körper und konkurriert mit ihm bei der Ausscheidung. Viel Natrium sorgt durch eine verringerte Rückresorption von Lithium in der Niere zu einer erhöhten Ausscheidung.
In der Medizin hoch dosiert
Lithium wird in der Medizin seit den 50er Jahren des letzten Jahrhunderts eingesetzt, zunächst als Antidepressivum, später auch bei Schizophrenie und Manie. Die verwendeten therapeutischen Dosen reichen bis zu 1600 mg/Tag. Die Zielkonzentrationen im Blut reichen von 3,4-10,4 mg/l. Eine Dosierung in dieser Größenordnung ist wirksam für die Indikation, wegen der es eingesetzt wird. Bei hohen Blutspiegeln kann Lithium aber zu Nebenwirkungen wie Herzrhythmusstörungen, Erbrechen, Übelkeit sowie Zittern führen. Bei langjähriger Anwendung ist es nierentoxisch und kann bleibende Nierenschäden verursachen.
Lithium hat eine sehr enge therapeutische Breite, was bedeutet, dass die Blutspiegel sehr genau kontrolliert und die Dosis angepasst werden muss. Lithium ist deswegen verschreibungspflichtig und auch in niedriger Dosierung nicht frei verkäuflich.
ABER:
Lithium scheint in geringen Dosen eine sehr positive Wirkung auf das Gehirn zu haben.
Eine Studie, die 1990 in den USA veröffentlicht wurde, beschreibt eine erhebliche Verringerung von Straftaten und Suiziden in Regionen mit erhöhten Lithiumkonzentrationen im Trinkwasser. Eine österreichische Studie kam zu ähnlichen Ergebnissen.
Durch Lithium ist es im Tierversuch an Fruchtfliegen (Drosophila melanogaster) gelungen, Symptome der Alzheimer-Krankheit – wie Vergesslichkeit – zu bekämpfen. In Regionen mit höheren Lithiumgehalten scheint Demenz in geringerem Maße aufzutreten.
James Greenblatt hat in seinem bemerkenswerten Buch „Lithium – Das Supermineral für Gehirn und Seele“ (3. Auflage 2023, VAK-Verlag) die wissenschaftlichen Erkenntnisse zusammengefasst. Michael Nehls hat in seinen Büchern zur Entstehung und Therapie der Alzheimererkrankung die Befunde eingearbeitet (z.B. Das erschöpfte Gehirn und Die Formel gegen Alzheimer – jeweils Heyne-Verlag).
Wirkungen niedriger Lithium-Dosierungen
Lithium scheint das Gehirn in seiner Funktion zu verbessern:
- Lithium reduziert Entzündungen im Gehirn und begünstigt den Ausgleich gestörter Neurotransmitterspiegel im Gehirn
- Lithium fördert neurotrophe Faktoren im Gehirn: Weniger kognitiver Abbau, bessere Regeneration der Nervenzellen im Gehirn
- Lithium unterstützt den Stoffwechsel und sorgt für positivere Gefühle und Verhaltensänderungen: mehr Energie und bessere Stimmung sowie weniger Depressionen und weniger Angst, weniger Wut und Aggression und weniger Stimmungsschwankungen
- Lithium senkt Suizidraten
- Lithium reduziert Suchtverhalten
- Lithium verbessert die Mitochondrienfunktion
- Lithium schützt vor freien Radikalen
- Lithium stimuliert die Autophagie: Beseitigung funktionsunfähiger Zellen und Stoffwechselprodukte (Plaques und Neurofibrillen) ohne die gesunden Zellen zu schädigen
- Lithium fördert das Wachstum von Nervenzellen und die Zell-zu-Zell Kommunikation
Zusammengefasst:
Lithium in niedriger Dosierung (1-20 mg/Tag) scheint sich positiv auf die Hirnfunktion auszuwirken und kann möglicherweise die Hirnfunktion bei kognitiven Störungen wie Morbus Alzheimer, Brainfog, Erinnerungsschwierigkeiten und motorischen Störungen wie Morbus Parkinson, Tremor etc. positiv beeinflussen. In diesen Dosierungen ist es ungefährlich, bedarf keiner engmaschigen Blutwertkontrolle und wirkt nicht schädigend auf die Nieren oder das Gehirn. Schulmedizinisch verwendete Dosierungen (800-1600mg/Tag) liegen um einen Faktor von 80 und mehr höher, als die Anwendung, die wir empfehlen.
Wir nutzen Low-dose-Lithium bei der Behandlung von Alzheimer, Parkinson und anderen Hirnfunktionsstörungen, wie Merkfähigkeitsstörungen, Orientierungsschwierigkeiten Konzentrationsmängel, Hirnnebel u.a. zusätzlich zu unserer TPS-Behandlung (Transcranielle Puls Stimulationsbehandlung) und IHHT (Höhentraining).
Bevor wir Lithium verschreiben ist eine Untersuchung bei uns erforderlich. Dabei geht es darum, ob es möglicherweise eine Aufnahmestörung gibt, ob es Wechselwirkungen mit anderen Nahrungsergänzungen oder Medikamenten geben kann oder andere Gründe gegen eine Einnahme sprechen.
Weitere Informationen dazu finden Sie in meinen Newslettern 1/2023 und 3/2023.