- Um September 27, 2024
- Von mtank
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Sympathikus-Therapie nach Heesch
Der Sympathikus ist einer der Nerven des autonomen Nervensystems, dass für die unbewussten Regulationen wie Herzfrequenz, Blutdruck und Durchblutung etc. zuständig ist. Sein Gegenspieler nennt sich Parasympathikus. Während der Parasympathikus für Entspannung, Regeneration und Fortpflanzung zuständig ist, regelt der Sympathikus die Kampf- oder Fluchtbereitschaft bei Gefahr.
Bei der Sympathikus-Therapie nach Heesch handelt es sich um eine von dem Allgemeinmediziner Dr. Dieter Heesch (Dassendorf bei Geesthacht) entwickelte Kombination aus Chirotherapie und Akupunktur zur Behandlung von Beschwerden, die
- nur örtlich auftreten und
- in Ruhe schlimmer werden.
Wenn Bewegung bessert und die Ruhe, z.B. beim Sitzen oder Liegen Beschwerden schlimmer macht, könnte eine Sympathikus-Problematik vorliegen. Beschwerden umfassen z.B. Missempfindungen und Schmerzen, Durchblutungsstörungen, Kälte oder Hitzegefühl und Juckreiz.
Ursache ist eine Fehlstellung von Wirbeln oder Rippen im Bereich der Brustwirbelsäule oder des Halses mit entsprechenden Muskelverspannungen. Die nicht in richtiger Position stehenden Knochen drücken auf die Nervenknoten des Sympathikus und aktivieren diesen dauerhaft. Eine dauerhafte Aktivierung des Sympathikus führt zu Störungen in der Ernährung des Gewebes (Durchblutung, Regulation des Stoffwechsels, Gewebespannung) und die „schulmedizinische“ Bezeichnung kann z.B. Morbus Sudeck lauten, eine häufig nach Operationen oder Unfällen auftretenden anhaltenden Missempfindungen und Schmerzen in einer Extremität.
Eine reduzierte Gewebsernährung kann auch die Entstehung von Ekzemen und die Entstehung der – schmerzhaften – Hauterscheinungen bei Gürtelrose in den betroffenen Regionen erklären.
Die Behandlung der Fehlstellung der Wirbel und der lokal betroffenen, zum Wirbel gehörenden Muskulatur durch Akupunktur (Dauernadeln), führt zur Normalisierung der vegetativen Steuerung des betroffenen Bereichs und klinisch z.B. zur Reduktion von Neuralgien, auch bei oder nach Gürtelrose, dem Verschwinden der trophischen Störung bei Morbus Sudeck und der Abheilung von Ekzemen.
Wenn bei Ihnen Schmerzen oder Missempfindungen auftreten, die länger bestehen und durch Ruhe schlimmer, durch Bewegung aber besser werden, dann vereinbaren Sie gerne einen Termin.
Newsletter und Kurzbeiträge – jetzt unter Aktuell
- Um September 27, 2024
- Von mtank
- In Aktuell, Praxis News, Allgemein
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Liebe Leser,
wir ändern unsere Gepflogenheiten. In unregelmäßigen Abständen erscheinen Artikel zu verschiedenen Themen jetzt unter der Rubrik BLOG/Aktuell.
Etwa 4 x im Jahr werden die neu erschienenen Artikel zu einem Newsletter zusammengefasst und an diejenigen versendet, die den Newsletter abonniert haben. Sie können bei Interesse direkt unter dem Menue-Punkt BLOG/ Aktuell stöbern, oder Sie bekommen, wie gesagt, die neuen Werke zusammengefasst als Newsletter, wenn Sie sich angemeldet haben (auf der Startseite unten).
Neues von Alzheimer & Co
- Um September 27, 2024
- Von mtank
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Alzheimer und Demenz
Immer wieder erscheinen in den Medien Berichte über den Durchbruch bei Alzheimer und anderen Demenzformen. Ich möchte dazu noch einmal Stellung nehmen:
Demenz ist eine allgemeine Bezeichnung für eine Minderung der geistigen Fähigkeiten, die schwerwiegend genug ist, um das tägliche Leben zu beeinträchtigen.
Demenz sagt, stand heute, nur aus, dass es Gehirnfunktionsstörungen gibt, die mit Veränderungen zeitlicher und/oder räumlicher Orientierung, der Gedächtnisleistung insbesondere des Kurzzeitgedächtnisses und motorischen Störungen einhergehen können.
Ursachen für Demenz gibt es verschiedene. Die häufigste Demenzform nennt man Morbus Alzheimer, sie macht etwa zwei Drittel aller Demenzformen aus. Die Hirnzellen regenerieren nicht mehr richtig und gehen letztendlich zugrunde. Vaskuläre Demenzformen (Durchblutungsstörungen des Gehirns) machen etwa 15 % aller Demenzen aus, der Rest sind spezielle Formen, teils Mischformen, auch z.B. zusammen mit Morbus Parkinson.
Schleichende Durchblutungsstörungen können durch Arteriosklerose (Aderverkalkung) entstehen, die akute Variante ist der Schlaganfall, der zumeist drastische Symptome zeigt und ein Notfall ist.
Vergiftungen (chronisch z.B. durch Alkohol, Rauchen, Medikamente, Drogen, Umweltgifte, Zahnmaterialien u.a.) können das Gehirn ebenfalls schädigen und auch in der Peripherie Symptome machen, die wir als Polyneuropathie kennen.
Entwicklungsgeschichtlich hing das Überleben davon ab, dass der Mensch wusste, wann es wo welche Nahrungsmittel gab. Nervenzellen, insbesondere die, die für das Gedächtnis und die räumliche und zeitliche Orientierung zuständig sind, können sich vermutlich deswegen bis zum letzten Atemzug regenerieren.
Alkohol, Cannabis, Psychopharmaka u.a. können die Regeneration der Zellen im Hirnspeicher reduzieren oder sogar verhindern, so dass am Ende eine Gedächtnisstörung entsteht.
Stoffwechselstörungen wie Diabetes, Leberfunktionsstörungen, Mangelernährungen und chronische Infekte, entzündete Zähne und Stress etc. können den Zellstoffwechsel auch im Gehirn beeinträchtigen und für Hirnleistungsstörungen mit verantwortlich sein. Neuer ist die Erkenntnis, dass niedrige Dosen von Lithium den Hirnstoffwechsel bessern können.
Wir sind alle unterschiedlich. Unterschiedlich in Bezug auf unsere Genetik, auf das Erlebte, auf durchgemachte Erkrankungen, auf aufgenommene Giftstoffe, auf die Fähigkeit sich zu regenerieren, auf soziale und emotionale Begebenheiten, auf erlittene Krankheiten und Therapien, Impfungen etc.
Deswegen reagieren Menschen unterschiedlich und wir Ärzte können nicht sicher prognostizieren, wer welche Krankheit erleiden wird und wer nicht. Genetische Untersuchungen z.B. der Entgiftungsenzyme der Leber können helfen, Menschen zu identifizieren, die z.B. nicht so gut entgiften können und deswegen eher krank werden könnten.
Und während mancher Passivraucher Lungenkrebs bekommt, haben andere bessere Chancen wie z.B. Helmut Schmidt, der bis zum 96. Lebensjahr geraucht hat und damit trotz der permanenten Schädigung seines Körpers ca. 13 Jahre länger lebte, als es statistisch zu erwarten gewesen wäre.
Es kommt neben den von uns nicht zu beeinflussenden Dinge (s.o.) vor allem auf eine gesunde Lebensweise an.
Ich schreibe das hier, weil der Nachweis von Markern für Alzheimer, der immer mal wieder gemeldet wird, in aller Regel nicht die Erkrankung durch einen Bluttest beweisen, sondern unspezifisch anzeigen, dass Hirnzellen geschädigt sind. Auch haben Medikamente gegen Alzheimer mit großem Schlagzeilenpotenzial in den Testphasen bisher so viele Nebenwirkungen aufgewiesen, dass sie nicht zugelassen werden konnten.
Es gibt aber dennoch Hoffnung auf Besserung für die, die betroffen sind. Wie schon berichtet, haben wir ein medizinisches Therapiegerät, das mittels Schallwellen die Gehirnzellen aktivieren und den Hirnstoffwechsel sowie die Entgiftung im Gehirn positiv beeinflussen kann.
TPS (Transkranielle Puls Stimulation) nennt sich das Verfahren, dass wir bei Demenz, Morbus Parkinson, MCD (mild cognitive Disoder = leichte Wahrnehmungs- und Denkstörungen, wie sie nach CoViD, bei Stress, schweren Krankheiten vorkommen), Tinnitus, Gangstörungen, und jetzt auch bei Depressionen einsetzen können.
Neuer Studien zeigen, dass sich nachweislich nach bereits einer Sitzung (6000 Impulse, Dauer ca. 45 Minuten) Veränderungen der elektrischen Aktivität der Hirnzellen messen lassen. Das belegt nicht nur eine Aktivierung der Hirnzellen, sondern auch die Modulation neuer Verknüpfungen der Nervenzellen untereinander (Plastizität).
Immer klarer wird, dass die Reaktionen individuell unterschiedlich sind und deswegen auch die Effekte variieren. Bei MCD kommen wir mit deutlich weniger Sitzungen aus, als bei Parkinson, Alzheimer oder Depressionen. So behandeln wir einen 82-jährigen Orchestermusiker, der sich nach 20(!) Sitzungen – zuletzt einmal wöchentlich – wieder in der Lage sieht, die Noten schnell genug zu lesen und weiter mit dem Orchester aufzutreten.
Bitte sprechen Sie mich an, informieren Sie sich auf meiner Homepage, und vereinbaren Sie einen Gesprächstermin, gerne in Begleitung von Angehörigen, wenn Sie Interesse oder Bedarf haben.
Ihr Dr. Michael Tank
Stoffwechsel – was ist das eigentlich?
- Um Juli 13, 2024
- Von mtank
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Kinder werden von den Eltern auch als „eigen Fleisch und Blut“ bezeichnet. Bereits in der Antike erkannte man, dass Blut das Leben spendet und durch Ausbluten der Tod eintritt. Leben ist per Definition ein Prozess, zu dessen wesentlichen Kriterien der Stoffwechsel gehört. Damit sind kontinuierlich energieverbrauchende chemische Reaktionen gemeint. Als das Leben die wässrige Umgebung, das Urmeer, verließ, mussten die Zellen weiterhin eine flüssige, mit Nährstoffen angereicherte, Umgebung mitnehmen.
Wir Menschen bestehen je nach Alter zu 55 – 80 % aus Wasser, das als Lösungsmittel dient und die Voraussetzung für das Leben schafft. Wir Landlebewesen tragen also unser Urmeer in uns und müssen es pflegen. Wir geben Stoffe ab und nehmen welche auf, angefangen mit dem Sauerstoff über das Wasser bis zu unseren Nahrungsmitteln.
Ich habe mich in den Finger geschnitten.
Es blutet.
Ich habe gar kein Blut gegessen – sondern Salat, Brot und Käse.
Wenn ich mich schneide, kommt aber kein Salatblatt aus der Wunde…
Darüber wundert sich niemand.
Es bedeutet, der Körper hat irgendetwas mit dem Salatblatt, dem Brot und dem Käse gemacht. Und das, was er macht, nennt man Verdauung, neudeutsch „Metabolismus“. Nahrung wird so umgebaut, dass der Körper und seine Zellen sie nutzen können. Wir teilen die Hauptgruppen an Nahrungsmitteln in die drei Kategorien Kohlenhydrate, Eiweiße und Fette ein. Dazu kommen Mineralien, Vitamine und sekundäre Pflanzenstoffe, die in ihrer Gesamtheit nicht alle identifiziert sind und deren Rolle im Organismus nicht vollständig verstanden wird.
Nahrung
- Um Juli 13, 2024
- Von mtank
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Wir essen aus verschiedenen Gründen. Einmal haben wir eine Körperkerntemperatur von etwa 37 Grad bei einer zumindest in Nordeuropa meist kälteren Umgebungstemperatur. Die Wärmeproduktion für unseren Körper benötigt zwischen 10 und 25 % der Energie, die wir durch Nahrung aufnehmen. Außerdem funktionieren unsere Organe, allen voran Gehirn und Herz, permanent und brauchen dazu Energie. Und nicht zuletzt heilt ja die Schnittwunde, die ich mir zugefügt habe, wieder. Dazu braucht es Baustoffe und Energie.
Das, was ich hier beschrieben habe, nennt man Stoffwechsel – dabei unterscheidet man Bau- und Energiestoffwechsel.
Mit Hilfe unserer Verdauung, die bereits im Mund beginnt, zerkleinern wir die aufgenommene Nahrung. Speicheldrüsen und Drüsen im Magen und Darm geben Enzyme ab, die die Nahrungsbestandteile in kleinere Untereinheiten zerlegen, so dass diese später im Darm aufgenommen werden können. Die aufgenommenen Nährstoffe gelangen in Blut oder Lymphe und werden zur Leber oder direkt in den Körper weiterverteilt. Aus diesen Einzelbausteinen, also im Wesentlichen Aminosäuren, Zuckern, Triglyzeriden und anderen Fetten, stellen unsere Zellen alles her, was sie brauchen.
Die Leber als Hauptstoffwechselorgan bekommt den Großteil der über den Verdauungstrakt aufgenommenen Nährstoffe. Sie entgiftet nicht nur, sie baut die aufgenommenen Nährstoffe zu Eiweißen und Peptiden zusammen, bildet Hormonvorstufen, Gerinnungsfaktoren, verarbeitet das Fett und den Zucker etc. und bereitet die Nahrungsbestandteile so vor, dass sie einerseits im Blut transportabel sind und andererseits von den Zellen auch genutzt werden können. Ohne diese Leistungen können unsere Körperzellen nicht funktionieren.
Andererseits ist die Leber auch das Organ, das Gifte wasserlöslich und ausscheidbar macht oder fettlösliche Komponenten mit der Galle an den Darm zur Ausscheidung abgibt. Die Leber ist das Organ, das sich am besten regenerieren kann, weil es mit ausreichender Leistung immer funktionieren muss. Im Gegensatz zur Niere oder Lunge oder dem Herz gibt es bisher keine künstliche Leber. Eine erkrankte Leber führt zu Stoffwechselproblemen. Ohne Leber sterben wir.
Damit der Stoffwechsel funktionieren kann, brauchen wir auch Nährstoffe, die nicht direkt der Energiegewinnung dienen, sondern für die nötigen chemischen Reaktionen als Begleitfaktoren erforderlich sind. Das sind zum Teil chemische Verbindungen, die wir selbst herstellen können; auf der anderen Seite sind es aber auch Substanzen, die wir nur über die Nahrung gewinnen können, wie bestimmte Aminosäuren, Fettsäuren, Vitamine, Mineralstoffe und sekundäre Pflanzenstoffe.
Diese Funktionen nennt man den Baustoffwechsel, der sich in jeder Zelle abspielt.
Damit chemische Reaktionen im Körper gezielt ablaufen, bedarf es bestimmter Biokatalysatoren, die wir Enzyme nennen und die die chemischen Reaktionen lenken, und Energie.
Die universelle Energie-“Währung“ im Körper ist eine dreifache Phosphatverbindung namens Adenosintriphosphat, besser bekannt als ATP. Jeder von uns benötigt in etwa pro Tag sein Körpergewicht an ATP und erzeugt dieses aus Luftsauerstoff und der Nahrung in den Mitochondrien, die sich, außer in roten Blutkörperchen und Spermien, in jeder Körperzelle finden. Wir verwenden also einen erheblichen Teil unserer Nahrungsenergie für die Herstellung von ATP, das wir für alle energieverbrauchenden Stoffwechselleistungen benötigen.
Die durch die Nahrungsenergie aufgenommene Energiemenge wird in Kilojoule, früher Kilokalorien, gemessen. Die physikalische Definition einer Kalorie ist Energie, die man benötigt, um 1g Wasser um 1 °C zu erwärmen.
Wenn wir uns den menschlichen Körper ansehen, besteht der zur Geburt aus etwa 95 % Wasser, im Erwachsenenalter sind es noch 70 %.
Unsere Körperkerntemperatur beträgt knapp 37 °C, alles, was etwa 1 °C oder mehr darüber ist, nennen wir Fieber, ab etwa 42 C° Körperkerntemperatur wird es lebensbedrohlich, weil die körperlichen Eiweiße sich in ihrer Struktur verändern.
Auch nach unten hin sind uns Grenzen gesetzt. Unter 35 °C Körperkerntemperatur sprechen wir von Unterkühlung, unterhalb von 30 °C wird es lebensbedrohlich.
Wir brauchen diese relativ eng bemessene Spanne an Körpertemperatur, weil die chemischen Reaktionen in unserem Körper bei circa 37 °C optimal ablaufen. Höhere Temperaturen beschleunigen Reaktionen, niedrigere hemmen sie. Warum gerade 37 °C die Temperatur ist, bei der alle Warmblüter am besten funktionieren, ist mir nicht bekannt. Ist es möglich, dass die frühe Erde zur Zeit der Entstehung des Lebens etwa 37 °C warm war?
Um also die ca. 70 Liter Wasser eines Hundert-Kilo-Mannes bei 37 °C zu halten, wenn die Umgebungstemperatur etwa 21 °C beträgt, wird permanent Energie benötigt. Unser Körper kann Energie speichern und muss nicht permanent mit Nahrung versorgt werden. Uns reichen 2-3 vergleichsweise energiereiche Mahlzeiten, die wir in wenigen Minuten zu uns nehmen. Elefanten fressen zwischen 14 und 19 Stunden täglich, selbst Pferde in freier Wildbahn fressen bis zu 18 Stunden täglich. Da Gräser und Rinden nicht so viel Energie enthalten, wie z.B. Fleisch, müssen Pflanzenfresser viel mehr Zeit in die Nahrungsaufnahme verwenden als z.B. ein Löwe, der nicht täglich Nahrung benötigt.
Sehr kleine Tiere, wie Spitzmäuse, haben ein ungünstigeres Verhältnis von Oberfläche zu Volumen und müssen um ihren Temperaturhaushalt zu stabilisieren, im Verhältnis zu ihrem Gewicht viel mehr Nahrungsenergie zu sich nehmen als wir, wenden also auch viel mehr Zeit zur Nahrungsaufnahme auf als wir Menschen. Die größten Tiere dieser Erde sind Pflanzenfresser, weil sie durch die Größe ein günstiges Verhältnis von Körperoberfläche und Volumen haben.
Die Energiespeicher des erwachsenen Menschen bestehen zu einem Teil aus Kohlenhydraten (400-800 g), die vorwiegend in Muskeln und Leber gespeichert sind. Zusätzlich wird Energie als Fett gespeichert. Ein Gramm Fett kann 9 kcal, 1 g Kohlenhydrate oder Eiweiß dagegen nur gut 4 kcal Energie speichern. Mit jedem Gramm Kohlenhydrate speichern wir ca. 4 g Wasser, so dass bei Entleerung von Kohlenhydratspeichern, z.B. durch Sport, eine erhebliche Menge Wasser frei wird, das wir nach außen abgeben können. Gewichtsschwankungen von mehr als einem Kilogramm pro Fußballspiel sind normal.
Wir verfeuern also einen gewissen Teil unserer Nahrungsenergie für den Erhalt unserer Körpertemperatur.
Was wir essen
- Um Juli 13, 2024
- Von mtank
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Entsprechend der Nationalen Verzehrstudie II (2005-2007) nehmen Männer täglich 3,6 kg, Frauen 3,2 kg Nahrung zu sich. Zwei Drittel entfallen dabei auf Flüssigkeiten. Flüssigkeiten beinhaltet alles, nicht nur Wasser. Wir bestehen zu ca. 70 % aus Wasser, 15-17 % Eiweiß, der Skelettknochen macht etwa 12 % unseres Gewichts aus, das Blut 7-8 %. Zusätzlich kommt noch Fett in sehr variabler Menge dazu. Was wir essen, dient, wie gesagt, unserer Energiegewinnung, dem Wärmehaushalt und dem Baustoffwechsel für Organe, Muskeln und Skelett.
Nahrungsqualität – unreif und belastet
Wenn Sie Bremsen für Ihr Auto oder Fahrrad kaufen, nehmen Sie auch nicht die drittbesten Bremsen. Für Ihr Haus kaufen Sie auch nicht die billigsten Steine. Dann muss doch die Frage erlaubt sein: Warum aber nehmen wir minderwertige Nahrungsmittel zu uns?
Studien belegen immer wieder, dass die konventionell produzierten und uns in den Supermärkten verkauften Nahrungsmittel mit Pestiziden, Herbiziden, Fungiziden, Schwermetallen, Weichmachern und z.B. Glyphosat belastet sind. Biowaren sind da eindeutig besser. Und sie müssen nicht teurer sein. Warum überhaupt Nahrungsmittel angeboten werden, die belastet sind, hat finanzielle und politische Gründe. Um die Anbieter abzusichern, werden Grenzwerte definiert, die eine mehr oder weniger wissenschaftlich begründete unbedenkliche Menge an den jeweiligen „Gift“- (?)-Stoffen zulassen. Was dabei aber nicht berücksichtigt wird, ist, dass man keinen der Stoffe einzeln betrachten darf, wie es die Grenzwerte tun, sondern, dass auf unseren Körper alle gleichzeitig einwirken können. Und dann können sich die Effekte nicht nur addieren, sie multiplizieren sich.
Die heute teils in Übersee geernteten großindustriell angebauten Früchte und Gemüse werden unreif geerntet, weil sie auf dem Transport nachreifen und nicht verderben sollen. Teils werden sie im Zielland künstlich gereift, indem man sie z.B. mit Ethylen begast. Früchte sind die Nachkommen der Pflanzen. Sie enthalten die Samen und meist eine Hülle, die uns und Tiere veranlasst, sie zu fressen und dadurch zu verteilen. Das verderbende Fruchtfleisch nutzen die Samen als erste Nahrung, wenn sie keimen. Uns dient das Fruchtfleisch mit Vitaminen, Mineralien, sekundären Pflanzenstoffen und Zuckern als Nahrungsquelle.
Nicht alle werden reif
Wer zu Hause einen Obstbaum hat, kennt das Phänomen. Die Pflanze produziert zunächst so viele Blüten wie möglich. Die befruchteten werden zu Früchten umgebildet und wenn die klimatischen Bedingungen nicht passen, es z.B. zu heiß oder zu trocken ist, werden viele der angelegten Früchte abgeworfen. Sie harken dann die Kinderleichen des Birnenbaums zusammen. Es verbleibt nur eine reduzierte Anzahl am Baum und wird zur fertigen Frucht. In diese Früchte aber investiert die Pflanze, weil sie die kommende Generation bilden sollen. Und weil die Pflanze schlau ist und die Bedingungen sich immer noch ändern können, werden die wichtigsten Nährstoffe erst in die Frucht transportiert, wenn sie ausreift.
Viele der zu früh geernteten Früchte (z.B. grüne Tomaten, grüne Bananen…) enthalten entsprechend nicht die Inhaltsstoffe, die eine reife Frucht hätte. Bioprodukte aus der Region, die bis zur Reife an der Mutterpflanze hängen kann, sind gehaltvoller und schmackhafter. Das liegt an den eben – während der Ausreifung an der Mutterpflanze – eingelagerten wertvollen Pflanzenstoffen. Es kommt deswegen darauf an, was Sie essen und wann Sie es essen, und Tomate ist nicht gleich Tomate. Trotz pflanzenbasierter Ernährung können Sie Defizite aufbauen, wenn Ihre Nahrungsmittel nährstoffarm sind. Ihre Zellen sind dann trotz vermeintlich guter Ernährung unterversorgt.
Und nun kommen Sie als Patient zum Arzt. Sie haben mit Nahrungsergänzungen versucht, sich mehr Gesundheit zu verschaffen. Auch dazu möchte ich Stellung nehmen. Alle jetzt angegebenen Mengen sind in bestimmten Rahmen variabel und von Geschlecht und Größe abhängig:
Der Mensch speichert ca. 1 kg, also 1000 g, Calcium vorwiegend in den Knochen und Zähnen. Magnesium haben wir ca. 25 g – das u.a. in ca. 600 bis jetzt bekannten Enzymsystemen eine entscheidende Rolle spielt – und vor allem in den Mitochondrien bei der Energiegewinnung. In uns gibt es ca. 2-4 g Eisen, das vorwiegend im Hämoglobin und Myoglobin (Blut – und Muskelfarbstoff) gebunden ist. Die 4 bis 6 Liter Blut und die 20 bis 60 kg Muskel – je nach Geschlecht und Trainingszustand, Alter etc. – bekommen ihre Farbe und Funktion von 2-4 g Eisen…
Beim Zink sind es auch etwa 1-4 g, die in ca. 300 bekannten Enzymsystemen wichtig sind – z.B. bei der Produktion der Magensäure, ohne die wir das Essen nicht vernünftig aufspalten und so die Inhaltsstoffe nicht richtig nutzen können.
Wasserlösliche Vitamine (alle B-Vitamine und Vitamin C) können nur zeitlich begrenzt gespeichert werden. Wir reden dabei allerdings von einigen Wochen. B12 ist als Ausnahme besser speicherbar und reicht bei vollem Speicher 1-3 Jahre.
Lassen sie sich also nicht einreden, Vitamin B oder C sei nicht speicherbar und Sie sollten es mehrmals täglich zu sich nehmen. Skorbut, die Vitamin C-Mangelkrankheit, die früher unter Seefahrern auftrat, entstand nach Monaten ohne Vitamin C. Auch wasserlösliche Vitamine kann man überdosieren – vor allem wenn man mehrere „Multi“-Präparate einnimmt, die oft alle die B-Vitamine enthalten. Ich sehe immer wieder Patienten, die mit mehreren Dosen von Nahrungsergänzungen zu mir kommen und noch nie gelesen haben, was sie genau zu sich nehmen. Die allermeisten Verkäufer von solchen Präparaten, die gerne auch im Schneeballsystem vertrieben werden, haben keine fachliche Ahnung und sind primär am Umsatz interessiert.
Die fettlöslichen Vitamine A, D, E und K (Merke: (EDEKA) sind besser speicherbar und können leichter zu zu vollen Speichern führen und überdosiert werden. Während für die E-Vitamine kein täglicher Bedarf etabliert ist, gibt es Vorgaben für Vitamin A, D und K. Diese sind nicht immer begründet und werden teils kontrovers diskutiert.
Für die vielen, teils noch nicht einmal erfassten und benannten so genannten sekundären Pflanzenstoffe gibt es keine Norm- oder Höchstwerte, sondern in der Regel „Verzehrempfehlungen“.
Regelmäßig werden sogenannte Superfoods kreiert und beworben. Curcuma, Bosswelia (Weihrauch), Açai-Beere, Acerola-Kirsche, Aloe vera, Rhodiola rosea, Ashwaganda, Ginko, Ingwer etc., um nur einige zu nennen, auch Heilpilze werden in Kapseln gepresst und teuer verkauft. Die Pflanzen und ihre Inhaltsstoffe haben durchaus Wirkungen auf den Körper. Trocknung, Verarbeitung und Lagerung reduzieren den Wirkstoffgehalt um ca. 50 % oder mehr.
Aber: wenn der liebe Gott gewollt hätte, dass wir Vitamin-Tabletten essen und nicht ganze Äpfel, dann hätte er die se an die Bäume gehängt. Wir sind durch die Entwicklungsgeschichte des Lebens an ganze Früchte, Samen, Wurzeln, Blätter etc. mit allen Inhaltsstoffen adaptiert und nicht nur auf ein oder zwei Inhaltsstoffe.
Wer meinen letzten Newsletter gelesen hat, ist über die Löwenzahnpflanze oder Birkenblätter informiert. Wir haben heimische Pflanzen, die bei uns wachsen und von denen wir wissen, dass sie bei bestimmten Krankheitsbildern helfen können. Weißdorn für´s Herz, Holunder oder Lindenblüte bei Infekten, Zwiebel bei Ohrenschmerzen, Augentrost bei Bindehautentzündung, Goldrute bei Nierenproblemen usw. Aber bisher hat noch niemand den Löwenzahn als Superfood vermarktet. 😊
Unser Körper reagiert als Ganzes. Alle Zellen sind miteinander vernetzt, die Organe arbeiten zusammen und tun Unterschiedliches, obwohl alle Zellen die gleiche Erbsubstanz haben.
Damit alle Zellen ihrer Differenzierung entsprechend funktionieren können, benötigen sie teils gleiche und teils unterschiedliche Nährstoffe.
Ich sage immer zu meinen Patienten: Das Gehirn kann nicht selbst essen.
Alle Zellen in allen Organen und im Muskel- und Skelettsystem sind abhängig davon, dass die passende Nahrung aufgenommen wird, auch die nötigen Inhaltsstoffe enthält, adäquat aufgearbeitet und aufgenommen und dann in der Leber aufbereitet und über das Blut und die Lymphe den Zellen zur Verfügung gestellt wird. Es kommt also darauf an, dass wir alles zu uns nehmen, was irgendwie von irgendeiner Zelle benötigt wird. Und da wir bis heute nicht annähernd wissen, was genau dazugehört, kommt es darauf an, sich vielseitig und normokalorisch zu ernähren.
Eine überwiegend pflanzenbasierte Ernährung, die durchaus tierisches Fett und Eiweiß enthalten darf, entspricht am ehesten der urzeitlichen Ernährung, an die wir seit Jahrhunderttausenden angepasst sind. Gemeint sind unbelastete und ausgereifte Pflanzen und Pflanzenteile und unbelasteter Fisch und Fleisch.
Problematisch ist die Menge. Weil die Jäger und Sammler der Vorzeit zeitweise hungern mussten, weil Nahrung nicht immer sofort und ausreichend verfügbar war und sie sich körperlich anstrengen mussten, um Nahrung zu bekommen, wechselten sich Phasen einer unterkalorischen Nahrungszufuhr mit Phasen des Überflusses ab. Wir ernähren uns heute oft überkalorisch und haben keine klassischen Hungerphasen mehr.
Bereits in den 40er und 50er Jahren des letzten Jahrhunderts wurden Experimente zur Nahrungszufuhr und zur Belastung gemacht. In Skandinavien liefen Menschen 500 km in 10 Tagen und nahmen nur Wasser zu sich. Mischköstler nahmen mehr Gewicht ab als Vegetarier, aber bei allen besserte sich die Herz-Kreislauf-Leistung.
Es scheint so zu sein, dass unser Körper Eiweiße und ausscheidungspflichtige Stoffwechselprodukte im Bindegewebe speichern kann, die einen belastenden Einfluss auf die Versorgung der einzelnen Zellen haben und in Hungerphasen eliminiert werden.
Während die Schulmedizin heute noch lehrt, dass Eiweiß nicht gespeichert werden kann (außer natürlich in den Geweben, die aus Eiweiß bestehen – also hpts. Muskeln) und man bei Diäten Angst hat, dass z.B. Muskelgewebe zur Energiegewinnung abgebaut wird und deswegen Eiweißpulver empfiehlt, hat Prof. Lothar Wendt (Frankfurt) bereits in den 50er und 60er Jahren des vergangenen Jahrhunderts postuliert und mit mikroskopischen Bildern belegt, dass Eiweiße an den Fasern des Bindegewebes angelagert und so gespeichert werden. Dadurch verdicken sich die Fasern, die Menge an Bindegewebe nimmt zu und die einzelne Zelle, die auf Nährstoff- und Sauerstoffdiffusion angewiesen ist, wird schlechter versorgt. Als eine Konsequenz steigt der systolische Blutdruck, der die Nährstoffe zu den Zellen pressen will. Auch der diastolische (Entspannungs-) Blutdruck steigt, weil die beladenen Fasern nicht mehr so elastisch sind.
Was ich Ihnen darstellen und in Teilen belegen will, ist, dass wir vermutlich von Hungerphasen profitieren (da reichen bei manchen schon die 16:8 Diäten).
Die zweite Notwendigkeit, die uns von den Urzeitmenschen unterscheidet, ist die körperliche Aktivität. Es ist ein weltweites Massenphänomen geworden, dass Menschen Übergewicht entwickeln und damit die Grundlage legen für die so genannten Zivilisationskrankheiten. Körperliche Inaktivität ist einer der wichtigen, aber auch leicht zu verändernden Gründe.
Ziel für eine Besserung sowohl für Herz-Kreislauferkrankungen, Krebs und kognitive Erkrankungen wie Parkinson und Alzheimer, aber auch Gelenkverschleiß und allgemeine entzündliche Erkrankungen müssen, neben einer Vollwerternährung möglichst ohne prozessierte Nahrungsmittel, ausreichend Bewegung und gelegentliche Hungerphasen sein.
Heilfasten – also eine bewusste Reduktion der Energiezufuhr im Gegensatz zum Hungern – kann ein Schlüssel zu mehr Gesundheit sein. Es empfiehlt sich 2 x jährlich zu fasten. Der Sommer mit viel Tageslicht und reifem Obst und Gemüse bietet sich geradezu an, einmal das Fasten zu versuchen. Dazu sollten Sie sich aber einen erfahrenen Coach suchen, der möglichst auch einen medizinischen Hintergrund hat.
Sind Nahrungsergänzungen immer abzulehnen?
Hierzu ein klares Nein. Wenn ein Mangel besteht und die Ursachen geklärt und behoben sind, kann eine Ergänzung mit Ergänzungsmitteln durchaus geboten sein. Wenn ich z.B. einen Eisen-Mangel finde, ist die erste Reaktion nicht, Eisen zu geben, sondern zu klären, WARUM er besteht. Ist derjenige Veganer und isst zu wenig Eisen? Gibt es einen erhöhten Blutverlust z.B. durch eine starke Menstruation? Oder besteht eine Aufnahmestörung durch Magen-Darm-Probleme? Dann hilft die Gabe eben nicht, weil der Körper es nicht aufnehmen kann und eine intravenöse Gabe ist ggf. sinnvoll.
Ein B-Vitamin-Mangel entsteht häufig nicht durch mangelnde Zufuhr, sondern z.B. durch erhöhte Verwertung z.B. durch Parasiten.
Bevor man sich irgendwelche vermeintlich tollen Präparate gönnt, wäre mein ärztlicher Rat, sich ganzheitlich untersuchen zu lassen, um mögliche Mangelzustände und deren Ursache festzustellen. Oder die Krankheit zu finden, die die Müdigkeit, Schwäche oder Infektanfälligkeit auslöst.
Augen auf!
Viele billige Präparate enthalten Begleitstoffe oder Kapselmaterialien, die wenig gesundheitsförderlich sind, die Wirkung beeinträchtigen können und im schlimmsten Fall nicht vertragen werden. Insbesondere Multipräparate, die Extrakte verschiedener Pflanzen enthalten, sind verdächtig, weil häufig gegen mindestens einen der Inhaltsstoffe eine Allergie oder Unverträglichkeit besteht.
Während bei der Arzneiherstellung in Europa bestimmte Standards eingehalten werden müssen und z.B. geprüft wird, ob Metallabrieb der Herstellungsmaschine in das Produkt gelangt ist, fehlen diese bei der Herstellung billiger Nahrungsergänzungsmittel häufig aus Kostengründen oder sind im Herstellerland nicht etabliert. Billig meint dabei nicht den Verkaufspreis, sondern eher die Produktionskosten.
Es macht Sinn auf etablierte Hersteller zu setzen. Manche Hersteller bauen auf das Unwissen der Verbraucher, um höhere Verkaufspreise zu erzielen:
Co-Enzym Q10 z.B., eine Substanz, die in der Atmungskette zur Energiegewinnung eine wichtige Rolle spielt und die der menschliche Körper selbst herstellen kann, gibt es als Ubiquinol und Ubiquinon. Beworben werden beide als Co-Enzym Q10, aber der Blick auf die Preise z.B. im Internet offenbart, das Ubiquinol, die reduzierte Variante offensichtlich schwieriger herzustellen und zu transportieren ist als Ubiquinon. Beide Formen wandeln sich ineinander um und haben unterschiedliche Wirklungen – sind am Ende aber gleichwertig. Ubiquinol wird in der Werbung als die „bessere“ Form beworben und entsprechend teurer verkauft.
Man muss schon genau hinschauen, was einem angeboten wird und ob die Werbeaussagen einen maßgeblichen Unterschied beschreiben oder nicht. Sprechen Sie uns an, bevor Sie hunderte von Euro ausgeben.
RSV-Impfung – eine neue Impfempfehlung der STIKO
- Um Juli 13, 2024
- Von mtank
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RSV – für Respiratory Syncytial Virus – ist ein Krankheitserreger für Atemwegsinfekte. Man unterscheidet zwei Typen, RSV-A und RSV-B, wobei bei uns der „A“-Typ überwiegt. Das Virus befällt jeden und hinterlässt keine dauerhafte Immunität. Durch regelmäßigen Kontakt mit dem Virus kommt es zu einer wiederholten Immunstimulation, so dass die meisten Menschen, die Kontakt mit dem Virus haben, nicht erkranken. Kleinstkinder und Menschen mit Vorschädigungen an der Lunge können schwerer erkranken und werden in manchen Fällen krankenhauspflichtig.
Es handelt sich um eine Tröpfcheninfektion mit einer Inkubationszeit von 2-8 Tagen. Immungesunde bekommen üblicherweise eine Erkältung.
Durch die Maßnahmen während der Corona-Pandemie (Isolation und Maskenpflicht) fehlte das regelmäßige Training des Immunsystems, was – neben anderen Atemwegsinfekten – zu einer verstärkten Welle an RSV-Infekten führte.
Um es klar zu sagen, RSV-Infekte sind für die Allermeisten keine Gefahr.
Lungenkranke, Herzkranke und Menschen mit abgeschwächtem Immunsystem sowie Kleinstkinder haben eine erhöhte Komplikationsrate und können Begleitinfekte bekommen. Lungenentzündungen können die Folge sein.
Es gibt keine ursächliche Behandlung – es werden nur die Symptome therapiert. Der nun empfohlene Impfstoff enthält gentechnisch hergestellte Antikörper gegen die RS-Viren.
Diese entsprechen in ihrer Wirkung denen, die der Körper selbst bildet und binden an die Viren und verhindern deren Eindringen in die Zellen und somit deren Vermehrung. Solche Antikörper werden vom Körper wieder abgebaut. Sie haben eine mehrmonatige „Lebensdauer“. Für den RSV-Impfstoff geht man von einer Wirkdauer von ca. 6 Monaten aus.
Es handelt sich um eine „Passiv“-Impfung. Der Körper bekommt Antikörper, die er sonst selbst bilden müsste und auch bildet und man ist zunächst geschützt, weil die applizierten Antikörper die Viren binden.
Das gleiche Prinzip wird seit Jahrzehnten bei der Passivimpfung gegen Tetanus (Tetagam®) angewendet. Wer von mir – z.B. im Zusammenhang mit Corona – eine Beriglobin®-Spritze bekommen hat, bekam menschliche Antikörper von Blutspendern und damit einen Schutz vor den Krankheiten, die diese Spender in ihrem Leben durchgemacht haben.
Macht eine solche Impfung Sinn?
Grundsätzlich bin ich gegen flächendeckende Impfungen ohne individuelle Betrachtung der Situation des Impflings.
In diesem Fall macht aber die Impfung als solche für mich Sinn. Sie zielt nicht auf eine Immunreaktion des Impflings ab, sondern liefert direkt Schutz.
Außer einem kleinen Piks und vielleicht ein bisschen Druck an der Einstichstelle sind keine Nebenwirkungen zu erwarten.
Also Daumen hoch zur RSV-Impfung bei Neugeborenen und Risikopatienten.
In eigener Sache
- Um April 13, 2024
- Von mtank
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Online Terminvergabe
Wie Sie vielleicht bemerkt haben, können Sie bei uns online Termine vereinbaren.
Zusätzlich besteht die Möglichkeit uns direkt telefonisch zu kontaktieren.
ABER: Wir haben unter einem Fachkräftemangel zu leiden und können außerhalb der angegebenen Zeiten nicht ans Telefon gehen.
Folgendes möchte ich noch einmal betonen
Wenn es online keine freien Termine gibt, bedeutet das, dass alle Termine ausgebucht sind. Ursache ist zum einen, dass wir Patienten, die bei uns waren und einen Kontrolltermin benötigen, diesen direkt vergeben. Damit sind diese Termine besetzt. Es erscheint online dann nur, was dann noch frei ist. Zum anderen erscheint online aber auch jeder Termin, den jemand storniert. Gerade an Wochenenden, wenn Patienten per SMS/Email an ihren Termin am Montag/Dienstag erinnert werden, kommt es zu Absagen. Dann besteht eine größere Chance, einen spontanen Termin zu bekommen.
Meine Termine werden nur 5 Wochen im Voraus freigeschaltet. Weiter in die Zukunft können Sie selbst also nicht planen.
Was ist ein Notfall?
Uns erreichen immer wieder Emails von Patienten, die einen Notfall angeben oder glauben sehr zeitnah behandelt werden zu müssen.
NOTFALL bedeutet für uns, dass wir uns verbiegen und Überstunden machen, um Sie irgendwie unterzubringen. Wenn unsere Rezeption Sie anruft, Ihnen einen Termin anbietet und dann regelmäßig zu hören bekommt: „das oder das passt nicht, da hab´ ich schon etwas anderes vor“ – dann fühlen wir uns vera……
Wir nehmen das Wort NOTFALL wirklich ernst – aber erwarten auch von Ihnen, dass Sie damit adäquat umgehen.
Wenn es um Leib und Leben geht, sind nicht WIR Ihre Ansprechstelle, sondern die Notrufnummern 116117 oder 112.
NEU-PATIENTEN
Wer zum ersten Mal zu mir kommt, sollte vorab einen 11-seitigen Fragebogen ausfüllen und Info-Materialien lesen, Vorbefunde und Medikamente mitbringen. Wenn Sie den Termin bei uns am Tresen buchen, bekommen Sie von uns den Fragebogen und die Aufklärungsbögen direkt in die Hand. Wenn Sie den Termin online buchen, bekommen Sie als Neupatient automatisch Anhänge als pdf-Datei. Bitte drucken Sie diese aus, füllen Sie sie aus und bringen Sie sie mit. Ohne die Fragebögen verzögert sich der gesamte Sprechstundenablauf und es kann sein, dass wir Sie deswegen am vereinbarten Termin nicht behandeln können.
Birkenblätter
- Um April 13, 2024
- Von mtank
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In wenigen Wochen treiben die Bäume aus. Zuvor erfolgt bei den meisten Bäumen die Blüte. Birken blühen ab Ende März und setzen ihre Pollen frei. Diese gehören zu den Hauptallergenen, die Heuschnupfen und allergisches Asthma auslösen können. Aber die Birke ist nicht nur Fluch sondern auch Segen. Ihre Blätter enthalten Flavonoide, Saponine, Gerbstoffe, Salizylate und ein ätherisches Öl. Tee von Birkenblättern wirkt reinigend auf die Körpersäfte und antirheumatisch. 2 Esslöffel fein geschnittene frische Birkenblätter werden mit ca. 1 Tasse heißem Wasser übergossen und der Ansatz wird 10 Min ziehen gelassen. Mehrmals täglich 1 Tasse trinken – bis zu einem Liter pro Tag. Auch der Löwenzahn empfiehlt sich als Hilfe für einen guten Start in den Frühling. Ich habe im letzten Jahr in meinem Newsletter 2/2022 bereits darüber geschrieben
Gewichtskontrolle und Frühjahrsmüdigkeit
- Um April 13, 2024
- Von mtank
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Erfahrungsgemäß essen wir in den kalten Jahreszeiten mehr und bewegen uns weniger. Im Dunkeln zur Arbeit und im Dunkeln nach Hause – zusätzlich Kälte und Nässe -, da halten wir uns lieber zuhause auf und essen mehr. Überschüssige Energie wird als Fett gespeichert, das sich zwar auch in der Unterhaut findet, aber leider auch im Bauchraum und den Organen gespeichert wird. Dieses „innere“ Fett ist das besonders gesundheitsschädliche Fett, das den Stoffwechsel ungünstig verändert. Etwa 40 % aller Deutschen haben eine nicht alkoholische Fettleber. Die Konsequenzen sieht man auf der Waage und im Blut. Das Risiko für Gelenkprobleme, Bluthochdruck und Diabetes steigt mit der Leberverfettung.
Die viel besprochene Frühjahrsmüdigkeit, die sich von etwa Mitte März bis Anfang Mai einstellt, beruht nach Aussagen von Forschern auf einer Umstellung der Hormone aufgrund der geänderten klimatischen Bedingungen. Frische Luft, Bewegung, Licht, ausreichende Flüssigkeitszufuhr und eine leichtere Ernährung sollen helfen, die Frühjahrsmüdigkeit zu besiegen.
Übergewicht und Frühjahrsmüdigkeit machen es schwer, etwas zu ändern. Man muss irgendwie den inneren Schweinehund überwinden. Gewohnheiten etablieren sich innerhalb von 6 Wochen. Wenn Sie also etwas ändern wollen, brauchen Sie einen Plan für mindestens 6 Wochen. Rausgehen, Sonne tanken, wenn denn welche scheint, und sich in der Sonne bewegen (spazieren gehen reicht), bringt Sie auf den richtigen Weg.
Wer ernsthaft Gewicht abnehmen will, muss allerdings nicht nur seine Ernährung umstellen. Unter dem Strich geht es darum, weniger Energie aufzunehmen, als man verbraucht. Deswegen gibt es zwei Möglichkeiten, die im Idealfall kombiniert werden können. Mehr Bewegung erhöht den Energieverbrauch, eine eingeschränkte Kalorienaufnahme sorgt für eine negative Energiebilanz.
Es gibt eine Vielzahl verschiedener „Diäten“, die insbesondere zu Jahresbeginn in den unterschiedlichsten Zeitschriften und anderen Medien beworben werden. Die – wissenschaftlich bestätigt – Erfolgreichsten sind so genannte Formula-Diäten, bei denen Mahlzeiten durch bilanzierte Pulverzubereitungen in Flüssigkeit ersetzt werden (Shakes). Damit werden die wichtigsten Nährstoffe incl. Proteine zugeführt. Ziel ist, dass in der „Hungerphase“ die nötigen Bausteine zugeführt werden, damit der Körper nicht Muskel- und Organgewebe abbaut, sondern die fehlende Energie aus dem vorhandenen Fett gewinnt und so die Fettpolster reduziert. Außerdem sollte man viel trinken.
Ausreichend trinken
Wieviel Flüssigkeit man von außen zuführen sollte, hängt sowohl vom Körpergewicht als auch von der körperlichen Aktivität ab. Abhängig vom Alter benötigt der Körper eines Jugendlichen und Erwachsenen pro Tag zwischen 25 ml und 40 ml Wasser pro Kilogramm Körpergewicht. Als grobe Merkregel gilt für gesunde Erwachsene: ca. ein ml Wasser pro ein kcal und pro Tag. Bei 2.500 kcal ergibt das 2,5 Liter bei Erwachsenen pro Tag.
Wichtig ist, dass man Flüssigkeit möglichst kalorienfrei zu sich nimmt. Wasser und Tees, Kaffee ohne Milch und Zucker sind besonders geeignet. Fruchtsäfte haben pro Liter zwischen 800 und 1000 kcal. Der Energiegehalt von Limonaden liegt um 400 kcal pro Liter. Bier liegt in der gleichen Größenordnung, Wein hat wegen des höheren Alkoholgehaltes pro Flasche (0,75 l) etwa 600 kcal.
Wer abnehmen oder sich einen inneren Frühjahrsputz gönnen will, sollte sich an kalorienfreie Getränke halten und Fruchtsäfte genauso meiden, wie Limonaden. Die oben genannten Tees (Löwenzahn, Birkenblätter) können zusätzlich dazu beitragen, fitter zu werden, weil sie helfen, den Körper über Leber und Niere zu reinigen.
Wir empfehlen Hepafast®
Hepafast® ist eine Formula-Diät, die man nicht im Internet oder in Apotheken kaufen kann, sondern die nur über lizensierte Shops vertrieben wird. Das Therapeutikum besitzt so eine Lizenz. Hepafast® ist eine von Professor Worm entwickelte Nährstoffzusammensetzung, die durch bestimmte Haferkomponenten die Leberentfettung beschleunigt. In der ersten Phase nimmt man 3 Shakes pro Tag zu sich und isst bis zu 200 kcal als Gemüse dazu, um ausreichend Ballaststoffe zu haben. In der zweiten Phase wird ein Shake durch eine Mahlzeit ersetzt, die wenig Kohlenhydrate enthält (Low Carb). In der dritten und vierten Phase ersetzen Sie Shakes zunehmend durch Low-Carb-Mahlzeiten. Weitere Tricks und Tipps erklären wir Ihnen im Arztgespräch. Sprechen Sie uns bei Interesse an.
Krafttraining
Muskeln verbrennen Kalorien auch im Schlaf. Muskelaufbau unterstützt Ihren Wunsch zur Gewichtsreduktion. Außerdem beugt eine gute Muskelmasse Gelenkverschleiß und Schmerzen vor. Ich habe darüber bereits in meinem Newsletter im 2/2013 geschrieben.
Infusionen für die Schönheit, Allergie, Immunsystem und mehr.
In Hamburg gibt es inzwischen, wie auch in anderen Städten, Unternehmen, die intravenöse Infusionen anbieten. IV-Bar, Feel well, Aesthetics – unter verschiedenen Namen haben sich Firmen gebildet, die mit erheblich überteuerten Infusionen Ihr Geld abgreifen wollen.
Da in Deutschland nur Ärzte und Heilpraktiker Infusionen verabreichen dürfen, wird meist ein Heilpraktiker eingestellt, dessen Aufgabe es ist, die vom Patienten gewünschten Infusionen anzuhängen. Das passiert in den Geschäftsräumen oder auf Wunsch auch zuhause.
Das hat zunächst einmal nichts mit medizinischer Beratung zu tun, es werden auch keine medizinischen Kompetenzen angeboten. Ob eine Infusion nötig ist oder nicht, ist hier nicht die Frage. Auch werden streng formal keine Heilsversprechen abgegeben. Allerdings sind die werbenden Informationen – auf den Homepages steht z.B. die …-Infusion kann helfen, dieses oder jenes zu bewirken – darauf gerichtet, diese zu suggerieren. Es werden Anwendungsbereiche genannt und eine Vielzahl von möglichen Symptomen aufgelistet, die davon möglicherweise beeinflusst werden können. Bei den verabreichten Inhaltsstoffen handelt es sich nahezu ausschließlich um Vitamine, Aminosäuren, Mineralstoffe.
Auch wir in der Praxis therapieren mit diesen Substanzen, wenn sie medizinisch erforderlich sind. Wer sich aus Überzeugung einer Mangelernährung unterzieht (z.B. vegane Ernährung oder Fastfood-basierte Ernährung), hat vermutlich Defizite, die aber in der Regel oral, d.h. über Tabletten auszugleichen sind. Wer Darmprobleme hat, die zu einer eingeschränkten Nährstoffaufnahme führen, kann möglicherweise von einer gezielten Infusionstherapie profitieren. Wir überprüfen die Dosierungen und Wechselwirkungen der Mikronährstoffe untereinander und auch mit Medikamenten.
Sich einfach eine oder mehrere Infusionen geben zu lassen, weil man sich so fühlt oder vermeintlich etwas für die Gesundheit tun will, kann auch nach hinten losgehen. Überdosierungen kommen vor, insbesondere Patienten mit Nieren- oder Lebererkrankungen können Schaden nehmen.
Was mich aber am meisten stört, sind die Preise, die aufgerufen werden. Von 69 € bis 399€ für eine simple Vitamin-oder- Nährstoff-Infusion werden verlangt. Das entspricht in etwa dem 6- bis 10-fachen dessen, was sie beim Arzt bezahlen.
Ärzte kaufen die Infusionen im Pharmahandel über eine Apotheke ein und dürfen auf die Einkaufspreise keinen Aufschlag erheben. Sie verdienen nicht an den abgegebenen Medikamenten/Infusionen etc.. Allerdings darf Material, z.B. Infusionsbesteck und Kanülen, in Höhe der tatsächlichen Beschaffungskosten in Rechnung gestellt werden. Infusionsbestecke kosten je nach Hersteller etwa 1-2 €, Kanülen wenige Cent.
Die Infusion selbst wird nach der Gebührenordnung für Ärzte (GOÄ) mit 24,13 € berechnet. Sie ist, da die Gebührenordnung aus dem Jahre 1996 stammt und aus politischen Gründen seitdem nicht angepasst wurde, zu billig und müsste etwa 36 € kosten, wenn man nur den Inflationsausgleich hinzurechnen würde. NUR wenn Sie eine Zusatzvereinbarung beim Arzt unterschreiben, kann er höhere Steigerungssätze für seine Leistung in Rechnung stellen. Nicht erhöht werden dürfen die Preise der eingekauften Medikamente.
Manche Kollegen gründen ein „Institut“, dass getrennt von der Praxis Infusionen anbietet. Für diese „Firmen“ gelten die genannten Regeln nicht. Sollte Ihr Arzt sie nicht im Rahmen der Behandlung mit einer Infusion versorgen, wird er Ihnen möglicherweise eine medizinisch nicht notwendige Infusionsbehandlung in seinem „Institut“ empfehlen. Vielleicht sollten Sie sich dann die Preise genauer anschauen und ganz vielleicht macht der Kollege um die Ecke das Ganze zu normalen Preisen.
Fazit: die vermehrt angebotenen Nährstoff-Infusionsbehandlungen in Beauty-Centern mit „vermeintlichen?“ Wirkungen sind, wenn medizinisch indiziert, zu etwa 10-20 % des Preises beim Arzt zu bekommen. Außerdem kann der Arzt die medizinische Notwendigkeit prüfen. Er hat, z.B. im Falle allergischer Reaktionen, Zugriff auf Notfallmedikamente, die einem Heilpraktiker nicht zur Verfügung stehen und er hat das Knowhow, sie auch anzuwenden.
Angesichts der politisch motivierten fehlenden Anpassung der GOÄ empfiehlt die Bundesärztekammer allen Ärzten in einem Rundschreiben von 2023 die Ausschöpfung des Gebührenrahmens (Faktor 3,5). Das rechtfertigt aus meiner Sicht aber nicht die o.g. Methoden zur Gewinnmaximierung. Gehen Sie mit offenen Augen durchs Leben 😉