Lithium
- Um April 13, 2024
- Von mtank
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Jeder von Ihnen hat Lithium zuhause. Es ist Bestandteil von Batterien und Akkus, wird bei der Herstellung von Keramik und Glas verwendet.
Wir nehmen mit dem Essen und Trinken Lithium auf. In Schokolade, Milch, Butter, Eier, Getreide, Fleisch, Fisch, Kartoffeln und Gemüse ist das Spurenelement zu finden. Im Trinkwasser, vor allem in Mineralwässern, kann Lithium mit bis zu 10 mg/l enthalten sein. Lithium ist ein Leichtmetall aus der Gruppe der Alkalimetalle. Es ist hoch reaktiv und kommt an der Luft nicht in Reinform vor. Es gilt im Körper als nicht essentiell, man kann ihm bis heute keine physiologische Notwendigkeit nachweisen.
In der Medizin wird Lithium seit den 50er Jahren des letzten Jahrhunderts zunächst als Antidepressivum eingesetzt, später auch bei Schizophrenie und Manie. Die verwendeten Dosen reichen bis zu 1600 mg/Tag. Lithium hat eine sehr enge therapeutische Breite, was bedeutet, dass die Blutspiegel sehr genau kontrolliert und die Dosis angepasst werden muss. Eine Dosierung in dieser Größenordnung ist zwar wirksam für die Indikation, wegen der es eingesetzt wird, kann aber zu Herzrhythmusstörungen, Erbrechen, Übelkeit sowie Zittern führen. Bei langjähriger Anwendung ist es nierentoxisch und kann bleibende Nierenschäden verursachen. Lithium ist verschreibungspflichtig und auch in niedriger Dosierung nicht frei verkäuflich.
ABER: Lithium scheint in geringen Dosen eine sehr positive Wirkung auf das Gehirn zu haben. Eine Studie, die 1990 in den USA veröffentlicht wurde, beschreibt eine erhebliche Verringerung von Straftaten und Suiziden in Regionen mit erhöhten Lithiumkonzentrationen im Trinkwasser. Eine österreichische Studie kam zu ähnlichen Ergebnissen.
Durch Lithium ist es im Tierversuch an Fruchtfliegen (Drosophila melanogaster) gelungen, Symptome der Alzheimer-Krankheit – wie Vergesslichkeit – zu bekämpfen. In Regionen mit höheren Lithiumgehalten scheint Demenz in geringerem Maße aufzutreten.
https://de.wikipedia.org/wiki/Lithium#Medizin
James Greenblatt hat in seinem bemerkenswerten Buch „Lithium – Das Supermineral für Gehirn und Seele“ (3. Auflage 2023, VAK-Verlag) die wissenschaftlichen Erkenntnisse zusammengefasst. Michael Nehls hat in seinen Büchern zur Entstehung und Therapie der Alzheimererkrankung die Befunde eingearbeitet (z.B. Das erschöpfte Gehirn und Die Formel gegen Alzheimer – jeweils Heyne-Verlag).
Lithium scheint das Gehirn in seiner Funktion zu verbessern:
- Lithium reduziert Entzündungen im Gehirn und begünstigt den Ausgleich gestörter Neurotransmitterspiegel im Gehirn
- Lithium fördert neurotrophe Faktoren im Gehirn: Weniger kognitiver Abbau, bessere Regeneration der Nervenzellen im Gehirn
- Lithium unterstützt den Stoffwechsel und sorgt für positivere Gefühle und Verhaltensänderungen: mehr Energie und bessere Stimmung sowie weniger Depressionen und weniger Angst, weniger Wut und Aggression und weniger Stimmungsschwankungen
- Lithium senkt Suizidraten
- Lithium reduziert Suchtverhalten
- Lithium verbessert die Mitochondrienfunktion
- Lithium schützt vor freien Radikalen
- Lithium stimuliert die Autophagie: Beseitigung funktionsunfähiger Zellen und Stoffwechselprodukte (Plaques und Neurofibrillen) ohne die gesunden Zellen zu schädigen
- Lithium fördert das Wachstum von Nervenzellen und die Zell-zu-Zell Kommunikation
Zusammengefasst:
Lithium in niedriger Dosierung (1-20 mg/Tag) scheint sich positiv auf die Hirnfunktion auszuwirken und kann möglicherweise die Hirnfunktion bei kognitiven Störungen wie Morbus Alzheimer, Brainfog, Erinnerungsschwierigkeiten und motorischen Störungen wie Morbus Parkinson, Tremor etc. positiv beeinflussen. In diesen Dosierungen ist es ungefährlich, bedarf keiner engmaschigen Blutwertkontrolle und wirkt nicht schädigend auf die Nieren oder das Gehirn.
Wir nutzen Low-dose-Lithium bei der Behandlung von Alzheimer, Parkinson und anderen Hirnfunktionsstörungen zusätzlich zu unserer TPS-Behandlung (Transcranielle Puls Stimulationsbehandlung). Weitere Informationen dazu finden Sie in meinen Newslettern 1/2023 und 3/2023.