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Praxis Dr. Tank
Newsletter #1 / 2020

 
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Liebe Leser, liebe Patienten

ich wünsche Ihnen ein Frohes Neues Jahr! Das Jahr hat bereits Fahrt aufgenommen, die besinnliche Zeit ist vorbei. Das gilt auch für uns im Therapeutikum. Wir haben einen neuen Kollegen für uns gewinnen können, den ich Ihnen unten vorstelle. Dr. med. Lindauer ist Arzt und Zahnarzt. Inzwischen haben wir auch eine neue Arzthelferin eingestellt und bekommen ab Februar einen neuen Physiotherapeuten, die ich Ihnen beide im nächsten Newsletter vorstellen werde.

Um die Frage nach Fortbildungskursen zu beantworten: Ja ich bilde Ärzte, Physiotherapeuten, Heilpraktiker und Zahnärzte aus. Die Kursangebote finden Sie unter www.die-gesundheits-gmbh.de. Es geht bereits im Februar los - deswegen eilt es für diejenigen, die meine Untersuchungsmethodik kennenlernen wollen.

2020 ist ein Olympiajahr. Ich werde deswegen voraussichtlich einige Qualifikationsturniere und evtl. die Olympischen Spiele in Tokyo ärztlich betreuen. Bitte haben Sie Verständnis, dass ich in diesem Jahr einige Abwesenheiten mehr und dementsprechend weniger Termine habe. Ich verspreche, es werden meine letzten Spiele, wenn ich denn nominiert werde. Und das hängt u.a. davon ab, wie viele Teams sich qualifizieren.

Ich wünsche Ihnen ein gutes erfolgreiches und gesundes Jahr, auf dem wir Sie gerne begleiten.

Ihr Dr. Michael Tank
 
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In diesem Newsletter

Entgiftung
Nichtalkoholische Fettleber
Neue Köpfe im Therapeutikum



Neu im Therapeutikum

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Wir haben ab Januar mit Dr. Hans-Gert Lindauer einen erfahrenen Kollegen gewonnen, der in Zukunft bei uns im Therapeutikum tätig sein wird und unser Spektrum ergänzt. Dr. Lindauer ist Arzt und Zahnarzt in einer Person.

Weitere Infos
Gesundheit

Entgiftung

imageÜber Detox liest man überall, Detox ist "in". Detox als Kurzwort für Detoxification (engl. Entgiftung) suggeriert, dass man sich von allem "Bösen" befreien kann. Dazu werden Darmreiningungskuren, Leberentgiftungkuren, allerlei Nahrungsergänzungen etc. angeboten und teils sehr teuer verkauft. Ich finde es an der Zeit, sich einmal aus medizinischer Sicht dazu zu äußern.


Die Fragen, die man sich stellen sollte, sind zuerst einmal die, ob es überhaupt eine "Vergiftung" gibt und wenn ja wodurch, womit? Wo findet im unserem Körper eigentlich eine Entgiftung statt und vor allem, wie funktioniert sie? Warum benötigen wir eine Entgiftung und wie können wir sie beeinflussen? Ich will im Folgenden versuchen, Ihnen darauf einige Antworten zu geben. Dazu müssen wir aber einige Begriffe klären, einige Dinge vereinfachen und vielleicht auf leichter verständliche Bilder zurückgreifen.

Eine der Voraussetzungen für Leben ist, das Lebewesen Stoffwechsel machen. Die kleinste lebende Einheit ist eine Zelle. Diese besteht aus einem abgegrenzten Raum, der von der Umgebung durch eine Zellmembran getrennt ist. Inhalt der Zelle und Umgebung vermischen sich nicht. Die Zellmembran kontrolliert die "Aufnahme" und "Abgabe", also den Austausch der Atome und Moleküle mit der Umgebung und steuert, was in die Zelle soll und was aus der Zelle soll (dass ist der Stoffwechsel im engeren Sinne).

Was ist Stoffwechsel im weiteren Sinne? Nun, wir bestehen chemisch gesehen aus unterschiedlichen Molekülen, diese wiederum aus Atomen. Und Leben bedeutet, dass wir Bausteine, eben Atome oder aus mehreren Atomen bestehende Moleküle, aufnehmen, und nutzen. Stoffwechsel bedeutet nun aus Sicht der Zelle, dass sie gezielt die Stoffe aufnimmt, die sie zur Energiegewinnung oder als Baustoffe für die Zelle selbst braucht und Abfallstoffe nach außen abgibt. Von außen betrachtet wechseln also Stoffe in die Zelle und andere nach draußen und die Stoffe werden in der Zelle zerlegt, umgebaut, neu zusammengesetzt.

Gehen wir entwicklungsgeschichtlich etwa 3500 Millionen Jahre zurück, dann entstand, vermutlich in der Tiefsee, das erste Leben auf unserem Planeten. Wir wissen nicht viel darüber, aber, Stand heute, geht man davon aus, dass Leben flüssiges Wasser verlangt (deswegen suchen Astronomen nach erdähnlichen Himmelskörpern mit Wasser) und die erste Zelle in flüssigem (Salz-)Wasser wohl in der Nähe von warmen Tiefseequellen entstand. In diesem Salzwasser, dass Meerwasser entspricht, lagen die benötigten Bausteine in irgendeiner Form gelöst vor. Die Zelle nahm sich aus der Umgebung, was sie brauchte und gab ab, was sie nicht mehr brauchte. Sie musste also von einer wässrigen, nährstoffhaltigen (=salzigen) Flüssigkeit umgeben sein, um leben zu können.

Später taten sich Zellen zusammen, es bildeten sich Mehrzeller. Wenn Zellen zusammenhängen, dann hat möglicherweise nicht mehr jede Zelle einen vollständigen Kontakt zu der benötigten Salzlösung. Salze können in Wasser gelöst umherschwimmen und es war auch in einem Mehrzellenverband bei kleinen Zellzahlen möglich, dass alle Zellen mit ausreichend in Wasser gelösten Nährstoffen in Kontakt kamen. Wenn man aber größere Zellverbände betrachtet, dann braucht es die Möglichkeit, dass zwischen den Zellen eine wässrige Lösung zirkuliert, aus der die Zellen ihre Bausteine und Energieträger entnehmen und in die sie ihre Abfallstoffe abgeben können. Die größeren Zellverbände haben also eine relativ lose Verbindung der Zellen miteinander, so dass es zwischen allen Zellen Zwischenräume gibt, in denen die Nährstofflösung fließen kann, die man medizinisch auch Lymphe nennt. Außerdem brauchen sie eine Umwälzpumpe, die dafür sorgt, dass alle Zellen Zugang zu "frischer" Salzlösung haben. Das ist in den größeren Lebewesen das mit Herz benannte Organ, dass die wässrige Lösung zwischen den Zellen bewegt. Es ist im Meer, wo das Leben entstand, noch einfach, an "frisches Wasser mit Nährstoffen" zu gelangen. Als das Leben an Land ging, musste es das Meer quasi mitnehmen. Alle unsere Zellen leben heute noch in einer nährstoffhaltigen Salzlösung (Blut schmeckt salzig!!!), aber die Lösung besteht nicht mehr nur aus Meerwasser.

Jedes höhere Lebewesen das außerhalb von Wasser lebt, hat in irgendeiner Form das Urmeer bei sich und kann ohne es nicht leben. Das Problem ist, dass Stoffwechselprozesse dazu führen, dass sich Abfallstoffe der Zellen anreichern und benötigte Nährstoffe rar werden. Das innere Meer verändert sich in seiner Zusammensetzung. Daraus ergibt sich die Notwendigkeit, die lebensnotwendigen Parameter in Bezug auf Zusammensetzung der gelösten Stoffe und deren Mengenverhältnis, den pH-Wert der Lösung und die Gesamtkonzentration an gelösten Teilchen (Osmolarität) in einem Bereich zu halten, den die Zellen zum Leben benötigen.

Das Wort "Bereich" legt schon nahe, dass es sich nicht um exakte Werte handelt, sondern um Rahmenbedingungen, die zwischen bestimmten Werten schwanken können. So liegt z.B. der pH-Wert (Säuregrad) unseres Blutes zwischen 7,43 und 7,36 und kann innerhalb dieser Grenzen schwanken, die Osmolarität zwischen 280-300 mOsm/Kg. Für einen großen Zellverband, wie den Menschen, muss Druck und Geschwindigkeit der Umwälzung des inneren Meeres (=Blut und alle Körperflüssigkeiten, insbesondere Gewebswasser (=Lymphe)) geregelt sein. So brauchen wir einen Mindestblutdruck von ca. 60 mmHg und eine Mindestherzfrequenz von ca. 40 Schlägen pro Minute, was sicherstellt, dass unser Meer in uns ausreichend umgewälzt wird. Aber es gibt auch Obergrenzen für den Blutdruck und die Herzfrequenz.

Wir schwanken dabei je nach Alter und Training, aber wir haben eben Funktionsbereiche, in denen wir schwankende Werte haben können, ohne dass es gleich mit dem Leben zu Ende wäre. Diese mögliche Schwankungsbreite ermöglicht es dem Organismus auf sich ändernde Anforderungen zu reagieren und sich im Schwankungsbereich anzupassen. Diese Fähigkeit nennt man Regulationsfähigkeit.

Um das Innere des Körpers sauber zu halten und die besten Lebensbedingungen für alle Zellen zu garantieren, muss es Jemanden geben, der das regelt. Unsere Zellen haben sich, trotz gleicher genetischer Ausstattung zu unterschiedlichen Zelltypen mit unterschiedlichen Aufgaben differenziert. Wir haben deswegen Nieren, die die wasserlöslichen Abfallstoffe entsorgen sollen und dabei aber die lebenswichtigen Bestandteile nicht verlieren dürfen. Und wir haben die Leber, die aufgenommenen Stoffe für ihre Verwendung im Stoffwechsel passend verändert und die nicht mehr benötigten Stoffe für ihre Ausscheidung vorbereitet. Wir haben die Lungen, die nicht nur den nötigen Sauerstoff bereitstellen, sondern auch das entstandene Kohlendioxid und andere Gase abgeben. Während die Nieren die wasserlöslichen Stoffe ausscheiden, erfolgt die Abgabe der fettlöslichen Stoffe mit der Galle in den Darm und von dort die Ausscheidung mit dem Stuhl. Außerdem wird CO2 und andere gasförmige Abfallstoffe über die Atemluft abgegeben und letztlich erfolgt mit dem Schweiß die Ausscheidung von Stoffen über die Haut.

Da sich unser Körper, wie oben beschrieben, immer und fortwährend einerseits Energieträger und Baustoffe zuführen muss, andererseits aber die Abfallstoffe loswerden muss, darf man zunächst davon ausgehen, dass wir an diese Praxis gut angepasst sind und alle nötigen Voraussetzungen dafür haben. Ich habe ja schon Nieren, Darm, Haut und Lunge als Ausscheidungsorgane und Leber als wichtigstes Stoffwechselorgan erwähnt. Unsere Vorfahren, die keineswegs so biochemisch vorgebildet waren, wie wir heute sind, hatten aber schon wirkungsvolle Therapien für verschiedenste Erkrankungen entwickelt. Die Idee ist, die natürlichen Möglichkeiten des Organismus zu nutzen und zu verstärken.

Unter ausleitenden Verfahren versteht man alle Möglichkeiten des Organismus zu unterstützen, unerwünschte Substanzen loszuwerden. Die Lunge, die uns hilft, Kohlendioxid als Stoffwechselprodukt abzuatmen und damit auch den Säure-Base-Haushalt zu regulieren, dient in erster Linie auch zu Sauerstoffaufnahme. Atemtherapien, Landverschickung an die See und in die Berge, um über Klimareize und saubere Luft dem Organismus zu helfen, sind bekannt, Luftkurorte (Luftkurort oder staatlich anerkannter Luftkurort ist das in Deutschland am stärksten verbreitete Prädikat für Kurorte. Es wird an Ortschaften vergeben, deren Luft und Klima laut einem Gutachten Eigenschaften aufweisen, die für Erholung und Gesundheit förderlich sind- Wikipedia 2019) sind der Ausdruck dieser Einschätzung.

Schwitzen, sei es durch Wärmewickel im Krankheitsfall, heiße Bäder, heiße Getränke, Sauna führt zu einer Ableitung von Stoffen über die Haut. Die Wärme im Körper wirkt wie ein künstliches Fieber und beschleunigt Stoffwechselvorgänge, weil unsere Enzyme schneller arbeiten, wenn mehr Wärmeenergie zur Verfügung steht.

Trinkkuren sollen die Nieren anregen und die Ausscheidung von Giftstoffen und Krankmachern beschleunigen. Dazu wurde nicht nur Wasser verwendet, sondern man kannte Pflanzen, wie Birke, Goldrute, Wacholder, Pfefferminze, Löwenzahn und andere, die die Ausscheidung über die Niere fördern. Viel zu trinken ist bei Krankheiten nahezu immer eine gute Empfehlung. Der Darm wird gespült und gereinigt. Dafür stehen ganz praktisch Klistiere und Irrigatorsets, zur Verfügung, mit denen man Einläufe mit Wasser oder Tee oder Kaffee macht und die den Enddarm und Teile des Dickdarms reinigen können. Trinken hilft den Stuhl weich zu halten, Abführmittel binden in der Regel Wasser und sorgen für einen erhöhten Wassergehalt im Darm bzw. Stuhl und beschleunigen die Ausscheidung. Als Abführmittel wirken Toxine (Rizinusöl), Salze (Glaubersalz, langkettige Zucker) oder chemische Mittel wie Natriumpicosulfat.

Leberwickel sollen die Stoffwechselleistung der Leber beschleunigen, Diäten die Leber und den Darm entlasten. Manche Heilpflanzen wie Artischocke, Mariendistel, Löwenzahn und andere helfen der Leber.

Wenn wir also eigentlich ganz gut angepasst sind an unser Leben, wenn wir ausreichend Ausscheidungsmöglichkeiten haben, um unseren Körper sauber und richtig zusammengesetzt zu halten, warum dann noch mehr Detox?

Im Gegensatz zu früher, als die Menschen Hungerphasen hatten und so ihre Speicher immer wieder entleeren mussten, um zu überleben, haben die meisten heute eine dauernde Fett-Reserve, die sich nicht abbaut. Fettlösliche Gifte werden darin gespeichert und festgehalten. Außerdem gibt es in der industrialisierten Welt von heute eine Vielzahl chemischer Substanzen, die in der Natur so nicht vorkommen oder zumindest nicht in den Konzentrationen, die wir heute bewältigen müssen. Dazu gehören Weichmacher, Konservierungsstoffe, Baustoffe, Bauhilfsstoffe, Pestizide, Schwermetalle, aber auch Medikamente, die unter dem Begriff Xenobiotika (griechisch =dem Leben fremde Stoffe) subsummiert werden. Manche dieser Substanzen wirken auf das Hormonsystem, andere verdrängen Substanzen aus ihren Bindungen und beeinflussen Enzymfunktionen, wieder andere verändern die räumliche Struktur von Molekülen und machen sie zu Allergenen.

Die Halbwertszeit in der Natur liegt je nach Substanz zwischen Minuten und Jahrzehnten. Und man rechnet in der Biologie mit etwa 10 Halbwertszeiten, bis man einen Stoff als abgebaut oder eliminiert annimmt. Das bedeutet praktisch, dass wir bestimmte Stoffe in einem Menschenleben nicht mehr loswerden können. Und es bedeutet auch, dass manche dieser Stoffe in die Muttermilch übergehen und dem unreifen Säugling verabreicht werden. Was das genau für Folgen hat, wenn Toxine in der Entwicklungsphase des Menschen in dessen Stoffwechsel eingreifen, ist nur in Bruchstücken bekannt. Dabei geht es nicht nur um toxische Effekte (wie giftig ist ein Stoff für´s Überleben), sondern auch darum, wie weit ein Stoff einen Entwicklungsprozess, eine Reifung z.B. des Immunsystems, eine Vernetzung von Nervenzellen im Gehirn etc. beeinflusst. Darüber hinaus ist wenig bis gar nichts bekannt über die Effekte, die entstehen, wenn mehrere Substanzen gleichzeitig auf das biologisches System Mensch einwirken - was immer der Fall ist. Die abnehmende Fruchtbarkeit in Industrieländern, die verminderte Spermaqualität und die häufigen Störungen der weiblichen Hormonzyklen werden u.a. auch auf die Umweltbelastungen zurückgeführt.

Es geht also darum, dass wir uns mit Substanzen und deren Mengen konfrontiert sehen, die in der Natur der letzten Millionen von Jahren so nicht vorkamen und an die wir nicht angepasst sind.

Was ist zu tun?

1. Zufuhr begrenzen

Was jeder tun kann, ist das Meiden solcher Substanzen (was vollständig quasi unmöglich ist), was aber zumindest zu einer Reduktion der Belastung führt. Besonders schlecht dran sind Raucher, Menschen, die sich tagtäglich mit Chemie eincremen und einsprühen und Menschen, die sich überwiegend von industriell gefertigten und in Plastik verpackten Nahrungsmitteln ernähren. Menschen, die mit Ihrem Laserdrucker in kleinen Büros sitzen, Menschen die in Schimmel belasteten Wohnungen wohnen, Stubenhocker allgemein.

2. So gut es geht entgiften

Unsere vorhandenen Entgiftungssysteme sind genetisch festgelegt und individuell unterschiedlich. Sie können nicht verändert werden. Aber es macht Sinn, dafür zu sorgen, dass die vorhandenen Systeme so gut arbeiten wie möglich. Dazu sollte der Stoffwechsel optimiert werden. Das bedeutet, die Entgiftungssysteme in der richtigen Art und Weise zu stärken, die nötigen Bausteine bereitzustellen und Überbelastungen zu vermeiden.

3. So viel wie möglich ausscheiden

Zu einer verbesserten Ausscheidung gelangt man, wenn man alle Systeme nutzt (Haut, Lunge, Leber, Niere) und diese gezielt aktiviert. Außerdem kann es sinnvoll sein, bestimmte Bindemittel zu nehmen, um dem Körper zu helfen, die Toxine loszuwerden. Ausreichend trinken, Sport mit Schwitzen können helfen, diese Systeme zu aktivieren.

Bevor Sie nur Dr. Google bemühen und sich alle möglichen Detox-Substanzen und Diäten bestellen, macht es Sinn, sich genauer mit der Entgiftung in unserem Körper auseinanderzusetzen.

Man unterscheidet offiziell 3 Phasen der Entgiftung, die hauptsächlich in der Leberzelle abläuft.

Phase I - die Substanzen werden chemisch verändert, reaktiver gemacht und für die Phase II vorbereitet

Phase II - Bindung der Endprodukte der Phase I an bestimmte chemische Gruppen oder Moleküle, um die Wasserlöslichkeit zu erhöhen

Phase III - Ausscheidung durch Transport in Körperflüssigkeiten zu den Ausscheidungsorganen Niere, Lunge, Haut, Darm. Wasserlösliche Substanzen werden ins Blut abgegeben und im Schweiß über die Haut oder im Urin über die Niere ausgeschieden, fettlösliche Substanzen gelangen mit der Galle in den Darm und werden dann über den Stuhl nach außen abgeführt.

Soweit ist die Entgiftung einfach und eigentlich gut zu verstehen. Leider kann es Komplikationen geben. Wichtig ist nämlich, dass die Entgiftungsschritte nur in dieser Reihenfolge ablaufen können und dass alle Systeme ausreichend freie Kapazitäten haben.


Beginnen wir noch einmal von vorne:

Sie bestellen einen Salat mit Thunfisch in einem Restaurant. Dieses hat natürlich so billig eingekauft wie möglich und nicht auf Bioqualität geachtet, weil das viel zu teurer wäre und den Gewinn schmälern würde. (Alternativ zum Restaurant könnten Sie auch Mensa oder Kantine sagen). Nun essen Sie einen Salat, der aus Tomaten, Zwiebeln, Grünem Salat, Eiern, Thunfisch, Öl und Essig, Salz und Pfeffer besteht.

Die Tomaten wurden mit Insektiziden und Pilzmitteln gespritzt und unreif (= grün) geerntet, weil sie sonst auf dem Transport verderben würden. Der Thunfisch stammt aus der Dose und ist mit Konservierungsstoffen versetzt worden. Leider enthält er, wie alle Fische, die am Ende der Nahrungskette stehen, die gesammelten Toxine seiner Beutefische, die wiederum Krebschen, und die ihrerseits Plankton gefressen haben. Zu seinem typischen Giftcocktalis gehören Schwermetalle wie Quecksilber, PCB (Polychlorierte Biphenyle), Dioxine.

Sie kauen die Bestandteile und schlucken sie. Nach dem Kauen gelangen die Speisen in den Magen, wo sie einem Säurebad ausgesetzt werden und bestimmte Enzyme anfangen zu arbeiten. Nach dem sauren Magen gelangt der Speisebrei in den Dünndarm, wo ihm basisches Bauchspeicheldrüsensekret und Gallenflüssigkeit zugesetzt werden. Hier arbeiten Enzyme aus der Bauchspeicheldrüse und zerkleinern die Nahrungsmittel in immer kleinere Bausteine. Auch die Darmflora hilft ein bisschen mit.

Die im Essen enthaltenen Konservierungsstoffe, Schwermetalle und Pestizide vernichten empfindliche Darmbakterien und stören so die Zusammensetzung der Darmflora. Die direkte Schädigung der Darmzellen kann zu lokalen Entzündungen führen, zu einer Störung der Darmbarriere, die dann Nahrungsbestandteile in den Körper lässt, die nicht ausreichend verdaut sind und allergische Reaktionen auslösen können. Die Schädigung der Darmzellen führt dazu, dass diese Ihre Verdauungsenzyme nicht mehr ausreichend bereitstellen können und so die Nahrung nicht ordnungsgemäß verarbeitet werden kann. (Vgl. auch mein Buch: Reizdarm adé - nichts tut mehr weh)

Dann erfolgt im Dünndarm die Aufnahme der Nährstoffe, die teils bereits in den Darmzellen weiterverarbeitet und umgebaut werden und dann von den Darmzellen in das Blut und die Lymphe abgegeben werden. Das Öl im Salatdressing begünstig die Aufnahme der PCBs und Dioxine in den Körper, weil es für fettlösliche Substanzen als Lösungsvermittler wirkt.

Venöses Blut aus dem Darm fließt als so genanntes Pfortaderblut direkt zur Leber, die Lymphe, die hauptsächlich fettlösliche Nahrungsbestandteile enthält, fließt an der Leber vorbei und gelangt im Bereich des linken Schlüsselbeins in die obere Hohlvene und von dort ins rechte Herz, weiter durch die Lunge ins linke Herz und von dort in den gesamten Körper.

Die PCBs und Dioxine, die fettlöslich sind, werden also zum größten Teil an der Leber vorbei in den Körper gebracht und reichern sich in Fettgewebe an. Schwermetalle gelangen in die Leber, genauso wie Teile der Pestizide und Pilzmittel. Dort werden sie in die Leberzellen aufgenommen und durch Enzyme der Phase I chemisch verändert. Die Metabolite genannten Zwischenprodukte können dadurch giftiger werden als die Ausgangssubstanz. Die Enzyme der Phase II nehmen die Metabolite der Phase I und verknüpfen sie mit körpereigenen Bausteinen. Dadurch werden sie wasserlöslich und damit ausscheidungsfähig. Auf diese Weise entgiftet der Körper.

Parallel werden die aufgenommenen Nährstoffe in der Leber verarbeitet und über das Blut zu den Körperzellen gebracht. Wenn mehr Metabolite der Phase I entstehen, als die Phase II verarbeiten kann, dann reichern sich die giftigen Stoffe in der Leber an und schädigen diese. Eine Schädigung der Leber bedeutet, dass sie noch weniger Giftstoffe verarbeiten kann, was zu einer weiteren Verschlechterung führt. Dadurch wird die Leberfunktion spürbar beeinträchtigt. Man fühlt sich müde, abgeschlagen und wenig leistungsfähig. Führt man keine weiteren Gifte zu oder ist die Zufuhr kleiner als die Verarbeitungskapazität, dann wird die Leber den Entgiftungsstau beheben können und sich erholen.

Junge Menschen haben dabei eine deutlich schnellere Erholungsfähigkeit als ältere, was nur bedeutet, dass ihre Leber bisher weniger geschädigt ist. Außerdem gibt es eine genetisch festgelegte Fähigkeit, Substanzen zu entgiften. Die Enzyme der Phase I und II unterscheiden sich von Mensch zu Mensch. Bei manchen fehlen bestimmte Entgiftungsenzyme vollständig, so dass sie bestimmte Substanzen kaum oder nur schlecht über Umwege verarbeiten und ausscheiden können. Andere dagegen können überdurchschnittlich gut funktionieren. Das kann sich z.B. dadurch bemerkbar machen, dass diese Menschen viel höher Dosen von Arzneimitteln benötigen als andere, weil sie die Medikamente schneller abbauen und deswegen mehr benötigen, um ausreichende Wirkspiegel zu erreichen.

Die Phase III besteht in der Hinausschleusung der in Phase II verarbeiteten Substanzen aus den Zellen und die Abgabe an Lymphe und Blut sowie die Gallenflüssigkeit. Mit Hilfe dieser Flüssigkeiten werden die ausscheidungspflichtigen Substanzen zu Nieren und in den Darm geschafft. Störungen bei den Transporter-Eiweißen können dazu führen, dass sich Giftstoffe in den Zellen anreichern und nicht ausreichend ausgeschieden werden können. Außerdem nimmt der Darm ja grundsätzlich Stoffe auf, die sich in ihm befinden. Das bedeutet, dass ein Teil der von der Galle in den Dünndarm gegebenen ausscheidungspflichtigen Substanzen auf dem Weg zur Ausscheidung Richtung Enddarm wiederaufgenommen wird. Gallensäuren, die der Mensch braucht um fettlösliche Substanzen, insbesondere Fettsäuren und fettlösliche Vitamine aufzunehmen, werden über die Abgabe in den Darm und die Wiederaufnahme mehrmals täglich recycelt. Man spricht auch vom enterohepatischen Kreislauf (Darm-Leber-Kreislauf).

Wenn der Darm nicht richtig funktioniert, also z.B. eine Verstopfung herrscht, bei der der Transport des Speisebreis und der ausscheidungspflichtigen Substanzen sehr langsam geht und teils Tage dauert, dann wird automatisch mehr von den ausscheidungspflichtigen (giftigen) Substanzen zurückresorbiert und erscheint erneut in der Leber. Man vergiftet sich also schleichend selbst.

Auch wenn die Darmwand nicht intakt ist (man nennt das Leaky gut = durchlässiger Darm), werden vermehrt toxische Substanzen aufgenommen. Die Leberzellen reagieren darauf leider mit einer Absenkung der Funktion der Phase II-Enzyme, denn deren Produkte fluten ja wieder an. Und dann passiert Folgendes:

Die Phase I stellt giftige reaktive Substanzen her und die Phase II verarbeitet davon weniger als normal. Das führt zu einer Anreicherung an giftigen Phase-I-Metaboliten, die die Leberzelle weiter schädigen. Eine Wiederaufnahme von Substanzen passiert übrigens auch in der Niere: Ein Teil der abfiltrierten Substanzen wird wieder zurückgewonnen - leider nicht nur die nötigen Salze und Eiweißstoffe, deren Rückgewinnung gewünscht und wichtig ist, sondern auch ausscheidungspflichtige Substanzen, die uns schaden können.

Was also ist zu tun?

Lassen Sie uns das bildlich darstellen: Sie kaufen Dinge ein, die verpackt sind. Ihr zu Hause ist die Leber: Sie trennen also die nützlichen Dinge von ihrer Verpackung, reißen die Verpackung klein (= Phase I) sie produzieren MÜLL. Der würde Ihr Zuhause stören, überall rumfliegen, vielleicht von Mikroorganismen zersetzt werden, Gerüche produzieren etc. Deswegen stopfen Sie die Teile in einen Müllsammelbehälter und dämmen die beschriebenen Störungen in Ihrem Zuhause ein (= Phase II). Irgendwer darf dann den Müll rausbringen in die Mülltonne. Wenn nun, wie gerne an Weihnachten, alle Nachbarn das Gleiche tun, dann kann die Hausmülltonne voll sein. Es klemmt in der Phase III, der Ausscheidung. Und nun führen wir eine Phase IV ein: nämlich die Müllabfuhr muss kommen und den Müll endgültig abholen. Das funktioniert auch nur, wenn es kein Schneechaos gibt, keinen Streik der Müllfahrer oder die Straße nicht durch irgendeine Störung blockiert und unbenutzbar ist.

Auch in unserem Körper muss also das Ausscheiden aus der Zelle und der Transport zu den Ausscheidungsorganen (= Phase III) funktionieren und die Phase IV- die endgültige Eliminierung aus dem Körper - gesichert sein. Wenn die Mülleimer in ihrer Wohnung voll sind, und sie produzieren weiteren Müll, weil Sie Unmengen von Weihnachtsgeschenken auspacken, dann liegt dieser Müll in der Wohnung rum und stört sie. Wenn die Mülltonnen voll sind und Sie ihre Wohnungsmülleimer nicht leeren können, dann haben Sie einen Müllstau, der Sie beeinträchtigt. Und wenn Sie dann den Müll in die Straßen werfen, wie es bei Müllabfuhrstreiks schon öfter passiert ist, dann verstopfen Sie die nötigen Wege.

Das bedeutet, dass alle Wege des Entsorgungssystems einwandfrei funktionieren müssen, damit eine Entgiftung funktionieren kann. Das gilt für unser Beispiel genauso, wie für ihren Körper und die Leberzellen. Und wenn sie jetzt zu Hause einen Aufräum-Tag ansetzen und mal so richtig Reinemachen wollen, dann manch das nur Sinn, wenn die Mülleimer und Mülltonnen entsprechende Kapazitäten aufweisen und funktionieren und die Müllabfuhr arbeitet.

Übersetz auf eine Entgiftungskur (Detoxkur) bedeutet das, dass es wenig Sinn macht, die Phase I zu unterstützen, dadurch mehr Gifte zu produzieren, wenn die Phase II und III und IV nicht optimal arbeiten. Das heißt praktisch: Darm und Nieren müssen einwandfrei funktionieren. Sie brauchen genügend Lösungsmittel (Wasser) um den Transport zu gewährleisten. Die Phase II der Leber muss gestärkt sein und optimal arbeiten, bevor Sie die Phase I aktivieren und Gifte anhäufen.

Wer also meint, er wolle eine DETOX-KUR machen ist gut beraten, das nicht auf eigene Faust zu versuchen. Das Kaufen und Trinken bzw. Einnehmen von DETOX-Getränken, Nahrungsergänzungsmitteln etc. kann sogar schädlich sein und Sie kränker machen. Es muss das Pferd von hinten aufgezäumt werden. Erst wenn Phase IV und III gut funktionieren, kann man sich der Verbesserung der Phase II zuwenden. Und erst wenn die wieder gut arbeitet, kann man sich um Phase I kümmern. Wie reden hier von gezielten Maßnahmen unter fachlicher Führung erfahrener Therapeuten. Und diese dauern, je nach Ausgangslage, mehrere Wochen bis Monate, manchmal mehrere Jahre.

Grundsätzlich abzuraten ist von Blindkäufen im Internet oder Bioläden, die entsprechende Werbung machen. Die nötige Diagnostik ist aufwändig und nicht billig. Wenn Sie eine Entgiftungstherapie machen wollen, sollte sie medizinisch begründet sein und fachlich gut begleitet werden. Sie müssen, je nach Krankheitsbefund und individueller Entgiftungsfähigkeit mit mehreren tausend Euro rechnen, die für Labordiagnostik, Nahrungsergänzungsmittel in entsprechend guter Qualität und Arzthonorare draufgehen. Und Sie brauchen Geduld.

Mein Fazit:

Weder eine DETOX-Kur auf eigene Faust noch eine Darmsanierung ohne vernünftige Diagnostik machen Sinn (vgl. Mein Buch: Reizdarm adé - nichts tut mehr weh). Wenn ärztlicherseits Entgiftungsstörungen oder Darmstörungen oder, wie oft, beides gleichzeitig gefunden wird, dann braucht man professionelle Hilfe, Geduld und muss einen entsprechenden Aufwand dafür treiben. Gesünder leben durch die Meidung von chemischen Fremdsubstanzen (Xenobiotika), wie sie in Verpackungen, Kosmetika, großindustriell hergestellten Nahrungsmitteln vorkommen, ist ein erster wichtiger Schritt, den jeder ohne großen Aufwand leisten kann.
Gesundheit

Nichtalkoholische Fettleber Erkrankung (NFLD) oder nur Abnehmen?

imageCa. 40% aller Deutschen sind nicht nur zu dick, zwischen 20 und 30% haben auch eine verfettete Leber. Diese führt gesundheitlichen Störungen, wie Bluthochdruck, Arteriosklerose und Diabetes mellitus Typ II. Wie bereits in meinem Newsletter 2/2016 dargestellt, gibt es die Möglichkeit mit gezielten Maßnahmen, den Fettgehalt der Leber zu reduzieren und den oben genannten Krankheiten vorzubeugen oder sogar sie zu beseitigen oder zumindest zu bessern.

Wenn man die Leber entfetten will, muss man in jedem Fall weniger Energie zuführen, als man verbraucht. Das kann man durch Hungern oder die bekannten Intervall-Fasten-Kuren machen. Damit aber gutes Muskelgewebe nicht abgebaut wird, empfehlen Experten die ausreichende Zufuhr der lebenswichtigen Bausteine wie Mineralien, Vitamine, Fette und Eiweiße.

Wer jetzt also im neuen Jahr die guten Vorsätze hat, gesünder zu leben und anzunehmen, dem empfehlen wir Hepafast®. Mit dieser Formuladiät kann man nach Untersuchungen von Professor Worm bis zu 40% des Leberfettes in 14 Tagen abbauen. In der Folge werden weniger Medikamente benötigt, falls man schon Bluthochdruck oder eine Zuckerkrankheit hat. Hepafast® darf nur von autorisierten medizinisch geführten Stellen(Bodymed-Shop) verkauft werden und ist nicht in der Apotheke oder im Internet erhältlich. Wir sind ein lizensierter Bodymed-Shop und betreuen Sie bei Ihrem Vorhaben medizinisch.

Bitte sprechen Sie uns an.
Therapeutikum

Neue Köpfe im Therapeutikum

imageWir haben ab Januar mit Dr. Hans-Gert Lindauer einen erfahrenen Kollegen gewonnen, der in Zukunft bei uns im Therapeutikum tätig sein wird und unser Spektrum ergänzt. Er ist Arzt und Zahnarzt in einer Person. Dr. med. Hans-Gert Lindauer war über 20 Jahren in eigener Praxis niedergelassen. Mit seinem ganzheitlichen Therapieansatz als Arzt und Zahnarzt vertritt er eine Richtung der Medizin, die inzwischen weit über die Grenzen Hamburgs bekannt geworden ist.

Dr. Lindauer hat sich mit Beginn seiner Ausbildung intensiv mit der komplementären Medizin auseinandergesetzt, deren Notwendigkeit sich heute einem immer größer werdenden Patientenkreis erschließt.

Als ganzheitlich tätiger Arzt und Zahnarzt liegt sein Behandlungsschwerpunkt nicht nur in der Beseitigung vordergründiger Symptome, sondern in der Gesamtsicht von Ursachen und Wirkungen, die über die Zahnbehandlung meist auch mit allgemeiner ärztlicher ganzheitlicher Therapie verbunden ist. Damit ergänzt er unsere Diagnostik und Therapieansätze in idealer Weise. Durch seine langjährige Erfahrung profitieren sowohl wir als Therapeuten, die von ihm lernen können, als auch die Patienten.

Dr. Lindauer ist, wie alle Therapeuten, über die zentrale Anmeldung des Therapeutikums zu erreichen unter 040-51320990.
Praxis für ganzheitliche Medizin
Dr. med. Michael Tank
Borsteler Chaussee 47, 22453 Hamburg
www.tank-deutschland.de | praxisdrtank@web.de
Tel 040-51 320 990 | Fax 040-250 50 80


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