Newsletter #4 / 2012


 


Liebe Patienten, liebe Leser,


Die allermeisten von Ihnen, werden es aus den Nachrichten und der Sportberichterstattung erfahren haben. Die Beachvolleyballspieler Julius Brink und Jonas Reckermann haben Gold gewonnen. Wer meinen Blog gelesen hat, hat auch ein paar Details erfahren.




Ich bin stolz, Teil eines erfolgreichen Teams zu sein. Als Arzt steht man zwar nicht im Rampenlicht, aber man hat doch einen gewissen Anteil daran, dass alles zusammen dann einen Olympiasieg ergibt. Und diesen hautnah zu erleben, dieses Gefühl kann man nicht für Geld kaufen. Ich habe heute noch Gänsehaut und eine belegte Stimme, wenn ich an diese spannenden Minuten zum Ende des dritten Satzes denke. Kurz dachten wir, alles sei umsonst gewesen, aber der Volleyballgott war diesmal auf unserer Seite. Der brasilianische Fehler zum 16:14 ließ alle Dämme brechen. Die Fahne, die Sie auf den offiziellen Bildern sehen, können Sie demnächst in meiner Praxis live sehen, denn mit dieser Fahne wurden wir 2009 Weltmeister, 2012 Europameister und nun auch Olympiasieger. Mehr geht nicht. Die Praxis läuft nun, nachdem auch die Deutschen Meisterschaften beendet sind, wieder normal.

Dieser Newsletter beschäftigt sich mit Risiken und Nebenwirkungen allgemein, mit der Gefahr, die von hormonellen Verhütungsmitteln für Frauen ausgehen und mit Epigenetik, einer neueren Wissenschaft, die sich mit der Weitergabe von Informationen an Folgegenerationen beschäftigt, die sich nicht als Veränderungen im Erbgut nachweisen lassen. Außerdem finden Sie eine kleine Darstellung der Kehrseite der Goldmedaille.

Ihr Dr. M. Tank





Unsere Themen


Zu Risiken und Nebenwirkungen...

Wie ein Blutdruckmittel gegen Haarausfall hilft und wann eine Wirkung eine Nebenwirkung ist lesen Sie hier




Pflanzenkommerz - wie man mit traditionellem Wissen Geld verdient

Wie kommt man zu neuen Arzneimitteln? Und wann ist eine Pflanze eine Heilpflanze? mehr




Hormonelle Verhütung und Thromboserisiko

Bisher nehmen nur Frauen Hormone ein um nicht schwanger zu werden. Deshalb tragen auch nur Frauen die Risiken, die nicht nur bei der Pilleneinnahme bestehen. mehr



Epigentik

Satte Opas, kranke Enkel: wie wir unsere Enkelkinder auf das Leben vorbereiten, ohne den genetischen Code zu verändern. mehr




Die Kehrseite der (Gold-) Medaille

Olympiasieger zu werden ist ein historisches Ereignis, das nicht planbar ist. Oder doch? Über die Voraussetzungen und die Kosten einer Medaille. mehr











Zu Risiken und Nebenwirkungen...

Wie ein Blutdruckmittel gegen Haarausfall hilft und wann eine Wirkung eine Nebenwirkung ist.







Was ist eigentlich eine Nebenwirkung und was ist eine Hauptwirkung? Dazu eine kleine wahre Geschichte. Auf der Suche nach neuen blutdrucksenkenden Mitteln untersuchte man die Substanz Minoxidil. Die blutdrucksenkende Wirkung bestätigte sich schnell. Im Rahmen von Studien zur Dosierung stellte man fest, dass sich bei einigen Probanden der androgenetische Haarausfall (Altersglatze) verlangsamte, manchmal zum Stillstand kam oder sogar neue Haare wuchsen. Heute ist Minoxidil als Tablette ein Blutdruckmittel (allerdings nur in Kombination mit anderen Stoffen zugelassen) und als Lösung zum Auftragen auf die Haut wird es als Haartonikum angeboten. Die Wirksamkeit ist bestätigt, allerdings wirkt Minoxidil nur so lange es angewendet wird und auch dann werden nur in etwa 10% befriedigende Ergebnisse erzielt.

Aus Sicht des Patienten, der seiner genetisch festgelegten altersbedingten Glatzenbildung entgegenwirken will, wäre ein Blutdruckabfall eine unerwünschte Wirkung, also eine Nebenwirkung. Aus Sicht des Bluthochdruckpatienten wäre ein Haarwachstum die unerwünschte Nebenwirkung. Wirkung und Nebenwirkung sind im Prinzip das Gleiche. Es handelt sich um eine Reaktion des Organismus auf die verabreichte chemische Substanz. Ob die Reaktion dabei eine Wirkung oder eine Nebenwirkung ist, liegt nur im Auge des Betrachters und seiner Absicht, die er mit diesem Mittel verfolgt.

Das Wort "Nebenwirkung" hat eine negative Bedeutung bekommen, es schwingt die Unerwünschtheit einer Wirkung mit, weil das Arzneimittel ja zu einem bestimmten Zweck eingesetzt wird. Wenn nun Wirkungen auftreten, die nicht die gewünschten Effekte bezüglich der zu behandelnden Krankheit sind, sondern als lästige oder gar gefährliche Symptome der Arzneimittelgabe imponieren, dann wird so getan, als seien diese Wirkungen "neben", begleitend, und müssten in Kauf genommen werden. Manchmal werden sogar Medikamente verabreicht, um die Nebenwirkungen anderer Medikamente zu behandeln. Ein Beispiel ist die fast reflexartige Verordnung von Säureblockern bei Behandlung mit Schmerzmitteln wie Ibuprofen oder Diclofenac (Voltaren®).

Die meisten Medikamente, die heute entwickelt und angewendet werden, sind "Blocker". Das bedeutet, die Medikamente hemmen eine bestimmte chemische Reaktion im Körper, manchmal auch in seinen "Bewohnern", den Viren, Bakterien, Parasiten. Durch die Blockade eines oder mehrerer Stoffwechselschritte kommt es

  • bei Antibiotika zu einem Wachstumsstillstand oder dem Tod der Keime.
  • bei Blutdruckmitteln zu einer Weitstellung der Blutgefäße oder der Verhinderung der Engstellung, was einer Weitstellung entspricht.
  • bei Säureblockern zu einer Störung der Säurebildung mit gleichzeitiger Blockade der Basenbildung.
  • bei Diuretia (Entwässerungstabletten) zu einer Hemmung der Konzentrierung des Harns, die normalerweise dadurch geschieht, dass Wasser aus den Harnwegen zurück in den Körper geholt wird.
  • bei Herzrhythmusstörungen zu einer Blockade bestimmter Ionenkanäle, die die Aktivierung der Muskelzelle steuern.

Diese Liste ließe sich lange fortsetzen. Ich greife sie unten wieder auf.

Unser Körper ist ein bisher nicht im Detail verstandenes System von sich gegenseitig bedingenden und beeinflussenden chemischen Reaktionen. Die Blockade einzelner Stoffwechselschritte löst im gesamten System Wirkungen aus. Dazu sind oft sehr kleine Substanzmengen ausreichend. Wenn das gesamte System beeinflusst wird, reagiert es auch als Ganzes. Reaktionen des Systems, die wir bemerken, nennt man Symptome.

  • Wenn ich Stoffwechselschritte in Bakterien hemme, können ähnliche Stoffwechselvorgänge in den menschlichen Zellen ebenfalls gehemmt werden, was sich in Müdigkeit und Leistungsschwäche zeigen kann.
  • Wenn ich die Blutgefäße erweitere, sinkt der Blutdruck. Die Folge ist, dass bestimmte Zellen im Körper nicht mehr so gut versorgt werden. Typische Nebenwirkungen von Blutdrucksenkern sind Leistungsknick, Schwäche und Libidoverlust.
  • Säureblocker helfen der von Säure angegriffenen Magenschleimhaut, aber sie hemmen die Basenbildung, die zur Neutralisierung von im Stoffwechsel entstehenden Säuren nötig sind und führen zur Übersäuerung. Osteoporose, Ekzeme, Juckreiz können die Folge sein. Durch die fehlende Magensäure kann nicht richtig verdaut werden und es können Blähungen, Stuhlunregelmäßigkeiten und Nährstoffmängel auftreten.
  • Bei Wassertabletten (Diuretika, harntreibenden Mitteln) besteht die Gefahr der Austrocknung, insbesondere bei älteren Menschen mit nachlassendem Durstgefühl, außerdem kann es zu einem gefährlichen Verlust von Salzen kommen, die zu Herzrhythmusstörungen und Muskelkrämpfen führen können.
  • Und wenn man Ionenkanäle blockiert um die Herzmuskelerregbarkeit herabzusetzen, kann es eben passieren, dass auch die Erregbarkeit der normalen Muskelzellen beeinträchtigt wird und man sich müde, wenig leistungsfähig fühlt und Krämpfe bekommt.

Diese Symptome sind Wirkungen, die man in Kauf nimmt, um eine andere Wirkung zu erreichen. Mit NEBEN haben die Wirkungen nichts zu tun.


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Pflanzenkommerz - wie man mit traditionellem Wissen Geld verdient

Wie kommt man zu neuen Arzneimitteln? Und wann ist eine Pflanze eine Heilpflanze?







Arzneimittel werden durch ihre Wirkung gefunden. D.h. man sucht zunächst nicht wie in einem Baukasten nach chemischen Substanzen, sondern man stellt fest, dass diese Pflanze, diese tierischen Produkte etc. eine Wirkung (= Symptom) auslösen. Natürliche Heilmittel sind in allen Kulturen bekannt und sie unterscheiden sich regional. Die unterschiedliche Geographie bedingt unterschiedliches Klima und Vegetation. Kulturelle Unterschiede und Erfahrungen haben in der Regel dazu geführt, dass Tiere, Tierteile, eine Pflanze oder Teile von ihr in einer bestimmten Region, in der die Pflanze vorkommt, als Arzneimittel genutzt werden. Erst in jüngster Zeit werden die enthaltenen Stoffe analysiert und manchmal einzelne Stoffe, manchmal Stoffgemische, identifiziert, die die Wirkung dieser Pflanze ausmachen.

Der Einsatz einer Pflanze oder ihrer Teile (Rinde, Blätter, Wurzel, Samen, Früchte etc.) zur Auslösung von Symptomen an Menschen (Fiebersenkung ist ein Symptom, Schmerzstillung ebenfalls, verbesserte Wundheilung, Harnfluss - oder Galleflussförderung, Herzkraftstärkung usw.) macht aus der Pflanze eine Heilpflanze.

Manchmal ist es sinnvoll Pflanzenextrakte zu reinigen und dadurch unerwünschte Wirkungen zu verhindern. Acetylsalicylsäure, besser bekannt unter dem Markennamen Aspirin®, ist ursprünglich ein Extrakt aus Weidenrinde. Weidenrindenextrakte wurden schon bei den Griechen vor über 2000 Jahren eingesetzt. Die bei Verabreichung auftretenden Magenbeschwerden und der bittere Geschmack wurden erst weniger, als es gelang, den reinen Wirkstoff synthetisch herzustellen.

Johanniskraut zur Beruhigung ist seit Jahrhunderten bekannt. Bekannt war aber auch, dass die Einnahme zu einer erhöhten Lichtempfindlichkeit führt. Erst durch Identifikation des Hyperforin, eines der Hauptwirkstoffe, können heute Tabletten produziert werden, die nicht mehr lichtempfindlich machen.

Das wichtigste herzkraftstärkende Mittel weltweit ist nach wie vor Digitalis, eine Substanz, die früher aus dem Fingerhut gewonnen wurde.

Heute werden diese Substanzen identifiziert, isoliert und künstlich, oft gentechnisch, hergestellt. Wenn die chemische Struktur bekannt ist, wird untersucht, was sie genau im Körper tun. Wie sie aufgenommen, verteilt werden, wo sie binden und welche Mechanismen sie auslösen. Außerdem wird untersucht, wie lange die Substanzen im Körper bleiben und auf welchem Wege sie inaktiviert und ausgeschieden werden. Mit diesen Kenntnissen kann man nicht nur die Arzneimittelsicherheit erhöhen, sondern man kann die Substanz chemisch modifizieren. Kleine chemische Veränderungen können die Wirkdauer verlängern, die gewünschten Wirkungen verbessern und manchmal die unerwünschten Wirkungen vermindern.


Es geht letztendlich immer ums Geld

Modifizierte Substanzen sind patentierbar, so dass mit ihnen Geld verdient werden kann. Das kann dazu führen, dass, wie bei den weiblichen Hormonen, natürliche Substanzen (Progesteron, Östrogene) existieren, die zwar erheblich weniger unerwünschte Wirkungen haben als künstliche, aber eben nicht patentgeschützt werden können. Die auf den Markt gebrachten Hormonvarianten haben in der Regel viel mehr unerwünschte Wirkungen als die Originale, sind aber besser zu vermarkten.

Vermeintliche Innovationen, die eine Preissteigerung auf dem Tablettenmarkt nach sich ziehen, sind oft kleinste chemische Veränderungen, die sich aus dem Stoffwechselweg der Vorläufersubstanzen ergeben. Wenn eine Substanz A im Körper wirkt, dann z.B. im Gewebe oder der Leber zu Stoff B umgewandelt wird, der ebenfalls wirkt, dann wird zunächst Substanz A auf den Markt gebracht und später Substanz B als neues Medikament gepriesen und angeboten. Der so entstehende Eindruck einer Fortentwicklung der Medizin und die Forderung nach höheren Arzneipreisen sind in manchen Fällen nicht angebracht.

Die Urlaubserfahrung, dass die Antibabypille oder das Antibiotikum im Reiseland wesentlich billiger zu haben ist, spiegelt die Unverfrorenheit der Pharmaindustrie wider, mit der deutsche Kostenträger zur Kasse gebeten werden. Arzneimittel, wie das Wurmmittel Pyrantel(Helmex®) sind seit Jahrzehnten auf dem Markt. Eine Fortentwicklung hat nicht stattgefunden. Das Mittel wird weltweit auch in der Tiermedizin eingesetzt und in großen Mengen produziert. Die Preise in Deutschland sind in den letzten 10 Jahren von ca. 27€ über 36€, auf nun ca. 49€ gestiegen. Begründet wird die Preissteigerung mit gestiegenen Kosten für Herstellung und Vertrieb. Das gleiche Mittel kostet in Spanien weniger als 4 Euro.

Das Mittel Albendazol(Eskazole®) ist nahezu überall auf der Welt als Mittel gegen Parasiten und Würmer zugelassen und meistens rezeptfrei zu haben. Eine Dosis (400mg) kostet ca. 1,20 US$. In Deutschland kostet das rezeptpflichtige Mittel, das nur in Packungen zu 60 Tabletten abgegeben wird, 584€, also 9,73€ oder ca. 12 US$ pro Tablette. In Spanien kostet die Packung mit 60 Tabletten von dem gleichen Hersteller in der gleichen Verpackung wie in Deutschland ca. 95€. Für die Differenz von knapp 500 € kann man schon mal eine Woche Urlaub in Spanien machen. Vergleichbare Rechnungen lassen sich für viele Medikamente machen.

Die Begründung der Pharmahersteller wegen der Arzneimittelsicherheit und der hohen Standards bei uns sei der Preisunterschied gerechtfertigt, ist Nonsens. Die Menschen in Spanien, Italien oder Griechenland und der Türkei sind auch nicht kränker als wir oder schlechter versorgt, nur weil die Medikamente rezeptfrei und billig zu haben sind. Es gibt bei uns zu viele Apotheken und eine Pharmalobby, die es immer wieder schafft, unverhältnismäßige Preise durchzusetzen und die Politik auf ihre Seite zu ziehen. Findige Firmen verdienen Millionen mit dem Reimport von Arzneimitteln aus Drittländern. Allerdings nutzen auch sie die Preisspanne zu ihren Gunsten aus. So billig, wie sie sein könnten, sind auch diese Reimporte nicht.

Wir alle sind irgendwann Patienten und wir finanzieren mit der Pflichtversicherung dieses System. Es wird Zeit, dass sich Menschen zusammentun und die günstigen Preise auf dem Weltmarkt auch nach Deutschland holen. Das müsste doch im Zeitalter sozialer Netzwerke mit weltweiter Vernetzung möglich sein. Hat jemand eine Idee?


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Hormonelle Verhütung und Thromboserisiko

Bisher nehmen nur Frauen Hormone ein um nicht schwanger zu werden. Deshalb tragen auch nur Frauen die Risiken, die nicht nur bei der Pilleneinnahme bestehen.






Verhütungsmethoden gibt es viele. Alle, die mit Hormonen zu tun haben, betreffen bisher Frauen. Deswegen tragen Frauen das Risiko der Arzneimittelwirkungen. Hormone greifen in viele Regelkreise ein und hormonelle Änderungen, seien sie krankheitsbedingt oder künstlich, haben dementsprechend viele Wirkungen.

Ein beachtenswerter Artikel aus der Zeitschrift British Medical Journal vom Mai dieses Jahres beschäftigt sich mit dem Risiko für Venenthrombosen bei Frauen, die nichtorale hormonelle Verhütungsmittel benutzen. Gemeint sind Hormonringe, Hormonstäbchen, Pflaster und Hormonspiralen.

Der Eingriff ins weibliche Hormonsystem zum Zwecke der Schwangerschaftsverhütung begann in der 60er Jahren des letzten Jahrhunderts mit der Antibabypille. Die Weiterentwicklung der hormonellen Verhütung hat nicht nur neue Pillen, sondern auch andere Formen der Verabreichung von Hormonen gebracht. Vaginalringe, die Hormone abgeben, kleine Stäbchen, die unter die Haut implantiert werden und dort bis zu 2 Jahre bleiben, Hormonspiralen, die in die Gebärmutter eingebracht werden, Hormonpflaster sowie die 3-Monatsspritze.

Eine Nebenwirkung des Eingriffs ins Hormonsystem durch Sexualhormone ist lange bekannt und betrifft die Blutgerinnung. Frauen, die Hormone benutzen, haben ein erhöhtes Risiko, tiefe Beinvenen-Thrombosen zu erleiden. Eine Thrombose ist ein Blutgerinnsel, das sich bildet, ohne dass es eine auslösende Verletzung gibt. Da Venen zum Herzen hin immer weiter werden, kann ein losgelöstes Blutgerinnsel, ein Thrombus, wie der Mediziner sagt, durch das rechte Herz in die Lunge gelangen. Weil dort die Blutgefäße wieder enger werden, kann er diese verstopfen. Das nennt man Lungenembolie. Eine Lungenembolie ist in 1-2% tödlich.

Pharmahersteller versuchen das Risiko zu verharmlosen und kämpfen hinter den Kulissen mit harten Bandagen darum, was im Beipackzettel der Hormonmittel stehen muss. Wer mehr dazu lesen will, dem sei dieser Link empfohlen.

Dänische Forscher der Universität Kopenhagen haben nun Frauen untersucht.

Alle dänischen, nicht schwangeren Frauen, die zwischen 15 und 49 Jahren alt waren und zuvor weder Krebs noch Thrombose hatten (das sind 1 626 158 Frauen gewesen) wurde in den Jahren 2001 bis 2010 überwacht. Im Verlauf kam man auf 9 429128 beobachtete Frauenjahre. Ein Frauenjahr ist der Beobachtungszeitraum. Eine Frau die 5 Jahre in der Studie war trägt demnach 5 Frauenjahre bei. Da man die Häufigkeit eines Ereignisses beschreiben will, nimmt man als Einheit ein Jahr einer menstruierenden geschlechtsreifen Frau. Der Begriff wurde ursprünglich eingeführt, um Schwangerschaftshäufigkeiten bei Verhütungsmitteln zu beschreiben. (Wieviele Schwangerschaften ergeben sich bei der Verhütungsmethode xy im Jahr pro Frau).

In dieser Studie traten 5287 Fälle von Thrombose auf, 3434 wurden schließlich als sichere Thrombose bestätigt. Frauen, die keine hormonelle Verhütung nahmen erlitten pro 10 000 Frauenjahren 2,1 Thrombosen. Frauen, die Hormonpflaster benutzten bekamen im Schnitt 7,9 mal häufiger Thrombosen im gleichen Zeitraum, Vaginalringnutzerinnen 6,5 mal häufiger. Frauen mit Stäbchenimplantat erlitten 1,4 mal mehr Thrombosen, für Trägerinnen von Levonorgestrel-haltigen Hormonspiralen ergab sich kein erhöhtes Risiko. Hormonpflaster und Hormonringe wiesen auch im Vergleich mit Frauen, die Levonorgestrel-Kombinationen als Pille einnahmen, ein erhöhtes Thromboserisiko auf.

Quelle: Lindegaard et al. :Venous thrombosis in users of non-oral hormonal contraception: Follow-up study, Denmark 2001-10, British Medical Journal, 2012;344:e2990


Mein Kommentar:

Die Gabe von Hormonen in Form von dauerhaft Wirkstoff freisetzenden Systemen ist unnatürlich. Während Hormone im Körper einem tageszeitlichen und monatlichen Rhythmus unterliegen, also anfluten und wieder abgebaut werden, halten solche Systeme den Spiegel konstant. Eine der Nebenwirkungen betrifft die im Artikel beschriebene Thromboseneigung, die bei fast allen Systemen erhöht ist. Aus ganzheitlicher Sicht sind die Wirkungen vielfältiger. Zunehmende Infektanfälligkeit im Blasen- und Genitalbereich, das Auftreten von Muskel- und Kopfschmerzen, Instabilität im unteren Rumpf (Hexenschuss), Wassereinlagerungen und Hautveränderungen, zumeist akneartig, sehen wir regelmäßig. Die Lösung besteht meistens in der Entfernung des Systems, was bei Hormonspiralen und Implantaten aufwändig und teuer sein kann. Besser scheint es für die Regulation zu sein, wenn eine verträgliche Pille täglich eingenommen wird. Dadurch wird zumindest der eigene Hormonrhythmus imitiert. Ob eine Pille vertragen wird, können kinesiologische Testungen oder Test mittels IST-Diagnostik abschätzen helfen. Eine endgültige Antwort gibt der Praxistest, also die Einnahme über mindestens 3 Zyklen. Ich rate nach den Erfahrungen aus meiner Praxis ab, Depothormonsysteme mit dauerhafter Hormonfreisetzung zu verwenden.


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Epigenetik

Satte Opas, kranke Enkel: wie wir unsere Enkelkinder auf das Leben vorbereiten, ohne den genetischen Code zu verändern.







Epigenetik ist ein relativ neues Fachgebiet der Biologie. Mit Epigenetik bezeichnet man die Lehre von Veränderungen von Zellen oder Organismen, die nicht im genetischen Code verankert sind. Jede unserer Zellen hat den gleichen Bauplan und kann theoretisch auf alle Gene zugreifen. Die Epigenetik bestimmt, welche der Gene aktiviert werden, und welche nicht.

Man kann sich unser Erbgut wie eine große Bibliothek mit tausenden von Büchern vorstellen. Welche davon gelesen werden, ist abhängig vom jeweiligen Bedürfnis der Leser. Neuere Untersuchungen haben ergeben, dass äußere Faktoren, wie Klima, Ernährung, emotionaler Stress, zu hochspezifischen Genaktivierungsmustern führen. Solche Aktivierungen gehen gleichzeitig mit Inaktivierungen anderer Gene einher. Diese Inaktivierungen sind zumindest teilweise unumkehrbar. Das bedeutet, eine einzige Prägung auf eine bestimmte Situation kann es für die Zukunft unmöglich machen, andere Gene zu aktivieren. Erfahrungen prägen uns, scheinbar sogar auf Ebene der Erbsubstanz. Auf welchem Wege diese Aktivierungen an die nächste Generation weitergegeben werden, ist nicht abschließend geklärt. Das Erbgut Neugeborener ist weitgehend frei von Aktivierungshemmnissen. Allerdings kann eine Phase von Hunger z.B. dazu führen, dass die Neigung zu Diabetes im höheren Alter steigt. Nur 6 Tage Veränderung in der Nahrungszusammensetzung hat bei Versuchen an Zwillingen zu einer erheblichen Umprogrammierung bestimmter Gene geführt.

Besonders interessant sind in diesem Zusammenhang Untersuchungen aus Skandinavien, bei denen festgestellt wurde, dass die Ernährung der Großväter in deren vorpubertärer Zeit hochsignifikant mit der Lebenserwartung der männlichen Enkel korreliert. Hungerte der Opa bevor er geschlechtsreif wurde, bekam er mehr Kinder, die auch länger lebten, als wenn der Großvater gut zu essen gehabt hatte. Für Frauen ergab sich das Gegenteilige. Wenn die Omas gut zu essen hatten, wurden auch die Enkelinnen gesünder und älter. Väter und Mütter hatten keinen Einfluss auf die Lebenserwartung ihrer direkten Nachkommen. Die Lebensumstände bleiben streng geschlechterspezifisch. Omas Lebensumstände beeinflussen nur Mädchen, Opas dagegen nur Jungen. Unklar ist bis heute, wie die Information über die Lebensumstände weitergegeben wird und warum sie geschlechtsspezifisch sind und nicht in der ersten, sondern der zweiten Folgegeneration wirksam werden. Väter, die schon als Kinder rauchten haben mehr übergewichtige Kinder als Väter, die erst später anfangen zu rauchen.

Die ganze Story

Die Medizin versucht aus den Erkenntnissen über Genaktivierungsmuster Therapien abzuleiten. Bis heute gibt es aber noch keine Medikamente, die gezielt am Menschen eingesetzt werden können. Für Krebsbehandlungen werden Genmuster bereits heute bestimmt und in einigen Fällen zur Planung von Behandlungen herangezogen. Quelle: Deutsches Ärzteblatt Jahrgang 109, Heft 20, 18.Mai 2012


Mein Kommentar:

Was bedeuten die Erkenntnisse der Epigenetik für uns im täglichen Leben? Es scheint so zu sein, dass sich unsere Lebenserfahrungen in unserem Erbgut niederschlagen. Besonders sensibel scheinen wir kurz vor Eintritt in die Geschlechtsreife zu sein. Was wir als halbstarke Jugendliche tun und erleben, was wir essen, wie wir leben, ob wir rauchen oder Drogen und Alkohol konsumieren, beeinflusst unsere Nachkommen der ersten und zweiten Generation. Spielen Handystrahlen bei Kindern in dieser Prägungsphase eine Rolle für spätere Erkrankungen? Wir werden es nicht erfahren, denn bis es soweit ist, wird meine Generation den Planeten schon verlassen haben. Wenn wir uns ernsthafte Gedanken machen, Kinder in die Welt zu setzen, ist das meiste der Prägung schon erfolgt und kaum mehr rückgängig zu machen. Dennoch ist bisher nicht klar, wie sich die aktuellen Lebensumstände zum Zeitpunkt der Zeugung auswirken. Sicher scheint aus urologischen Untersuchungen zur Qualität der männlichen Spermien zu sein, dass wir die Fitness unseres Samens durchaus auch später noch beeinflussen können. (70 g frische Walnüsse täglich über 3 Monate ergaben eine signifikante Verbesserung der Spermabeweglichkeit). Während der Schwangerschaft haben Infekte der Mutter, ihre Ernährung und mögliche Konsumgifte einen erheblichen Einfluss auf die Kinder und sind natürlich beeinflussbar. Ob sich das Verhalten der Mutter in der Schwangerschaft auf spätere Generationen auswirkt, ist bisher nicht bekannt. Dass die Kinder der Kriegsgenerationen heute so lange leben, mag der Tatsache geschuldet sein, dass es Hunger gab. Wenn die Zusammenhänge der schwedischen Untersuchungen übertragbar sind, dürften auch meine Generation (ich bin Jahrgang 1960) noch vom Hungern ihrer Opas profitieren. Wenn die schwedischen Ergebnisse bestand haben, dürften unsere Kinder und Enkel weniger lange leben und häufiger krank werden. Der Effekt kann aber auch durch neue medizinische Erkenntnisse überlagert werden.

Wichtig scheint mir die Erkenntnis, dass bereits eine starke emotionale Krise, ein einmaliger Drogenkonsum, eine lebensbedrohliche Situation, ein starker Alkoholrausch oder eine schwere Erkrankung Spuren sogar in unseren Genmustern hinterlässt und scheinbar kaum korrigierbar sind.

Die klassischen Homöopathen sprechen von erblichen Prägungen, Miasmen genannt, IST-Therapeuten kennen die so genannten Erbstempel. Scheinbar sind diese erfragbaren und messbaren "Altlasten", die von der Schulmedizin jahrelang ins Lächerliche gezogen wurden, heute durch die Epigenetik bestätigt, auch wenn wir noch nicht wissen, wie das mit der Informationsweitergabe funktioniert.

Wer Lust auf mehr hat: Bernhard Kegel, Epigenetik- wie Erfahrungen vererbt werden, Dumont-Verlag ISBN-978-3-8321-9528-1, Preis 19,95€.



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Die Kehrseite der (Gold-)Medaille

Olympiasieger zu werden ist ein historisches Ereignis, das nicht planbar ist. Oder doch? Über die Voraussetzungen und die Kosten einer Medaille.






Jubel und Anerkennung überwiegen, wenn man auf die Goldmedaille angesprochen wird. Olympiasieger hört sich auch viel besser an als Silbermedaillengewinner von London. Die Olympiasieger sind Olympiasieger lebenslang. Auch in 20 oder 30 Jahren wird dieser Sieg für die beiden Sportler Türöffner in eine besondere Welt sein, ihnen Chancen und Kontakte eröffnen, die ohne eine Medaille nicht möglich wären. Was jeder aus diesen Chancen macht, ist unterschiedlich und hängt von den Medien ab. Eine Franziska van Almsick war nie Olympiasiegerin und ist dennoch A-Promi und Medienstar, selbst 8 Jahre nach ihrem letzten Olympiaauftritt. Freunde von mir, die 1992 im Rudern Gold gewonnen haben, sind in der Versenkung verschwunden.

Anfangs kann der Medienhype zur Belastung werden, die Sportler müssen sich dauerhaft der Öffentlichkeit stellen und haben keine ruhige Minute. Immer erkannt zu werden, um ein Foto gebeten zu werden, nicht in Ruhe mit Freunden einen Kaffee trinken zu können, all das ist eine Belastung. Aber mit der Zeit wird auch diese Belastung abnehmen und ein etwas normaleres Leben wird wieder möglich.


Doch wie wird man Olympiasieger?

Niemand wird selbst bei größtem Talent Olympiasieger, wenn er es nicht schafft, für sich oder sein Team die optimalen Rahmenbedingungen zu schaffen. In Mannschaftsportarten entscheiden oft Manager und Trainer über den Erfolg, bei Individualsportarten und vor allem im Beachvolleyball ist der Sportler gefordert, sich zu positionieren. Da in meiner Sportart die Spieler das Geld haben (wenn sie denn welches haben, denn mit ihnen werden die Werbeverträge gemacht), stellen sie sich ihr Umfeld selbst zusammen. Trainer, Co-Trainer, Trainingspartner, Physiotherapie, Medizin, Psychologe gehören zu einem funktionierenden System und sind nur dem Erfolg untergeordnet. Der wesentliche Unterschied zwischen einem guten, einem sehr guten und einem Weltspitzenteam sind neben sportlichen Qualitäten vor allem die Qualitäten der Teammitglieder. Nur wer es schafft, so viel Geld zu generieren, dass er sich ein hochqualifiziertes Umfeld schaffen kann, hat überhaupt eine Chance, dauerhaft sportlichen Erfolg zu haben. Das benötigte Geld bekommt man nur, wenn man gut vermarktet wird, was wiederum nur klappt, wenn man erfolgreich ist. Hier beißt sich die Katze in den Schwanz. Wer bereits Erfolge vorweisen kann, hat es leichter.

Trainer sind meistens hauptberuflich bei einem oder zwei Teams angestellt und bekommen neben einem Grundgehalt eine Erfolgsbeteiligung. Verletzt sich ein Spieler und wird wenig gespielt und wenig Erfolg erzielt, kann das Trainereinkommen auch schon mal um die Hälfte geringer ausfallen. Wer also Trainer eines Teams ist, muss entweder finanziell abgesichert sein, oder ein hohes Risiko in Kauf nehmen. Richtig gute Chef-Trainer arbeiten 30 bis 40 Stunden pro Woche für das Team. Co-Trainer sind meistens nebenberuflich tätig, haben andere Trainer- oder Spielerjobs, leben von BAFöG, manche stehen in normalen Beschäftigungsverhältnissen. Co-Trainer unterstützen den Headcoach, stehen im Training mit auf dem Platz oder leiten einzelne Übungseinheiten, sie unterstützen den Trainer bei der Auswertung von Videoaufzeichnungen von Gegnern, erstellen Bewegungsprofile und Handlungsstrategien, erarbeiten Krafttrainingspläne, sie entwerfen die Taktik zusammen mit dem Headcoach.

Die Psychologen bei Olympia werden bezahlt, viele haben nebenbei eine Praxis oder sind in einem Anstellungsverhältnis. Psychologen arbeiten mit den Spielern je nach Bedarf unterschiedlich intensiv zusammen. Ihre Kontaktfrequenz mit den Akteuren kann von täglich bis seltener als einmal monatlich reichen und orientiert sich am Bedarf des jeweiligen Spielers im jeweiligen Stadium der Saison. Die Physiotherapeuten sind fast alle angestellt oder haben eine eigene Praxis. Sie zahlen drauf, weil sie ihre Abwesenheit von zu Hause nicht ersetzt bekommen. Die Tätigkeit wird nur teilweise durch abrechenbare Behandlungen finanziert, der Verlust kann schnell 10 % des Jahreseinkommens betragen. Die Qualität und die Quantität der Betreuung unterscheidet sich in einzelnen Sportarten. Im Beachvolleyball kommen manche Spieler im Wettkampf auf 2 Stunden Physiotherapie täglich, andere auf gerade einmal 30-45 Minuten. Alle Beachvolleyballer werden vor jedem Spiel behandelt, aktiviert und eingestellt und grundsätzlich nach dem letzten Spiel des Tages ausbehandelt.

Auch die Interpretation der Tätigkeit des Mannschaftsarztes ist in den einzelnen Sportarten sehr unterschiedlich und hängt vom jeweiligen Kollegen ab. Im Beachvolleyball bemühe ich mich, jede(n) Spieler(in) einmal täglich zu sehen. Dabei werden Bewegungsmuster getestet, die Nährstoffsituation, bestehende Probleme besprochen und Lösungen gesucht. Bei Bedarf werden Untersuchungen veranlasst und Kollegen aus anderen Fachgebieten eingebunden.

Mannschaftsärzte bei Olympia bekommen kein Geld. Der Hintergrund dafür ist historisch. Früher wurden universitäre Mediziner, angestellte Ärzte von Olympiastützpunkten oder beamtete Ärzte zu Welt- und Europameisterschaften sowie Olympischen Spielen unter Belassung der Bezüge abkommandiert. Niedergelassene Ärzte spielten keine Rolle.

Heute ist die Situation gespalten. Wer in einem öffentlichen Angestelltenverhältnis ist, bekommt sein Gehalt weiter und hat keine Einbußen. Niedergelassene Kollegen schließen ihre Praxis oder bezahlen Vertreter. Ihre Einbußen können pro Jahr durchaus fünfstellige Beträge erreichen. Meine Aufwendungen im Olympiajahr sind 6 Wochen Praxisschließung bei laufenden Kosten. Wenn man 48 Wochen Jahresarbeitszeit zugrunde legt, sind das 12,5% des Jahresumsatzes, der nahezu ersatzlos verloren geht. Für Einsätze als Nationalmannschaftsarzt bekomme ich 100€ pro Tag, brutto versteht sich.

Addiert man alle Aufwendungen aller Beteiligten zusammen, so kommt man auf eine mittlere sechsstellige Summe, die im Verlauf einer Olympiade (dem Zeitraum zwischen Olympischen Spielen) anfällt und durch Sachleistungen und Verzicht durch die Mitglieder des Teams für die Sportler aufgebracht wird. "Warum machst du es dann überhaupt?", werde ich gefragt, wenn ich darüber rede. Die Antwort ist weniger logisch als emotional. Weil ich den Sport liebe und die Sportler mag, weil ich zu manch einem Athleten ein besonderes persönliches Verhältnis pflege und sie schon als Jugendliche kennengelernt und begleitet habe, und weil man Gefühle hautnah erleben kann, die für Geld nicht zu kaufen sind. Aus ökonomischer Sicht ist der Job ein reines Zusatzgeschäft. Wenn Sie, liebe Patienten, also wegen einer Sportbetreuung auf mich verzichten müssen, tragen auch Sie ein bisschen zur Medaille bei.



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Autor

Dr. Michael Tank
Krohnskamp 17
22301 Hamburg

dr.michael.tank@web.de
Tel. +49 (0)40 250 02 86









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