Wir haben noch nicht fertig…
- Um August 16, 2016
- Von mtank
- In Rio 2016
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Das Halbfinale war nicht leicht, auch wenn es am TV so aussah. Die Vorstartspannung war deutlich zu spüren, schon beim Einspielen.
Auf dem Feld gegen die Mehrheit der Zuschauer und sehr einseitige Moderatoren lief es besser. Schnelle Punkte zum Anfang ließen die Nervosität schnell schwinden. Allerdings war uns Brasilien am Anfang in Bezug auf Aufschlag und Annahme etwas überlegen. Dafür hat Laura die bessere Abwehrarbeit geleistet und auch Kiras Block was besser als der von Talita. Die Führung auszubauen gelang keiner Mannschaft. Im zweiter Drittel des Satzes hatte Brasilien eine gute Phase, aber Kira und Laura konnten zurückfighten und zum Satzende dominieren. Erster Satz für uns- das beruhigte unsere Mädels und setzte die Brasilianerinnen unter noch mehr Druck. Was ihnen gegen die Schweiz gelang, nämlich das Spiel offen zu halten und sogar Matchbälle abzuwehren, dazu bestand heute keine Chance. Im zweiten Satz spielen unsere Mädels frech und selbstbewusst, Larissa und Talita machten zunehmend Fehler, so dass das Ergebnis entsprechend deutlich ausfiel.
Silber haben wir also schon und das können wir nicht mehr verlieren. Insofern haben wir morgen keinen Druck. Aber eigentlich wollen wir das Lied nicht nur vor dem Spiel hören, sondern eigentlich nach dem Finale. Morgen also früh schlafen gehen und dann früh um 5 Uhr aufstehen, Fernsehen einschalten, uns die Daumen drücken, und dann hoffentlich mit einem Lächeln zur Arbeit gehen…
Nachtrag: Inzwischen haben sich Agatha und Barbara, angefeuert von frenetischem Publikum in einen Flow gespielt und die hohen Favoriten aus den USA in zwei Sätzen vom Platz gefegt. Agatha/Barbara sind amtierende Weltmeisterinnen, haben aber in dieser Saison bisher eher durchwachsene Ergebnisse erzielt und sogar in der Vorrunde gegen die Spanierinnen verloren. Nun scheinen sie auf den Punkt topfit und haben gezeigt, dass sie jeden schlagen können. Jetzt wird das Finale noch einmal schwerer. Dieses brasilianische Team ist sehr flexibel, kaum auszurechnen und schlägt extrem gut auf. Außerdem ist das bekanntermaßen unfaire Publikum gegen uns. Heute wird es auf das Momentum ankommen. Ich hoffe unsere Mädels können die Zeitumstellung (Spielbeginn, 8 Stunden später als am Vortag) meistern und der Welt zeigen, was sie drauf haben. Das Ergebnis ist offen.